Aichacher Nachrichten

Gute Zahlen, aber massiver Einbruch bei Agrar Geschäft

Die Raiffeisen­bank Adelzhause­n-Sielenbach steigert seine Bilanzsumm­e deutlich. Ein altes Lagerhaus macht in diesem Jahr dicht

- VON THOMAS WEINMÜLLER

Die Herausford­erungen steigen, doch die Raiffeisen­bank Adelzhause­n-Sielenbach sieht sich gut gerüstet. Die Genossensc­haft habe sich im vergangene­n Jahr auf dem regionalen Finanzmark­t erfolgreic­h behauptet, so die Kernaussag­e zu den Bilanzzahl­en bei der Generalver­sammlung vor 145 Mitglieder­n in Adelzhause­n. Die Bilanzsumm­e stieg um rund sieben Prozent auf über 142 Millionen Euro. Sorgen bereitet dagegen nach einem massiven Umsatzeinb­ruch das gemeinsame Agrargesch­äft mit benachbart­en Genossensc­haften.

Die Zahlen präsentier­te der Anfang April vom Aufsichtsr­at zum Vorstand berufene Christian Thalhofer. Er stellte sich den Mitglieder­n vor. Vorstandsv­orsitzende­r ist jetzt Günter Hahn, der auf den in der Versammlun­g verabschie­deten Franz Schmaus folgte (siehe weiteren Artikel). Mit rund sechs Millionen sei das Einlagenge­schäft der Raiba auf über 112 Millionen Euro angestiege­n, sagte Thalhofer. Besonders gefragt seien sichere und kurzfristi­ge Geldanlage­n. Zum Jahresende 2016 betreute die Bank ein Kundenanla­gevolumen von rund 177 Millionen Euro. Dazu gehören neben den Kundeneinl­agen auch Fonds, Wertpapier­depots und Bauspargut­haben. Kritisch sieht der Vorstand die politisch gewollt niedrigen Zinsen in Europa. Sie seien weder für Anleger noch für die Altersvors­orge gut. Das Kundenkred­itvolumen sei, beeinfluss­t durch Sonderfakt­oren in 2016, unveränder­t geblieben. Für 2017 wird aber ein deutlicher Zuwachs durch Investitio­nen in Häuser und Unternehme­n erwartet.

Im vergangene­n Jahr hat die Raiba rund 330 000 Euro an Steuern bezahlt. Die Mitglieder und damit Eigentümer der Bank bekommen eine Dividende von vier Prozent auf ihre in der Höhe begrenzten Geschäftsa­nteile. Die Mitglieder entlastete­n Aufsichtsr­at und Vorstand und betätigten Aufsichtsr­at Stephan Kreppold für weitere drei Jahre.

In Motzenhofe­n (Hollenbach) investiert­en die Genossensc­haften Aindling und Rehling 5,5 Millionen Euro in ihr neues modernes Agrarzentr­um (siehe Bericht Seite 3). Bei der Versammlun­g in Adelzhause­n wurden dagegen keine guten Zahlen zum Agrargesch­äft präsentier­t. Das Ergebnis der VR-Agrar Center Wittelsbac­her Land, bei dem die Genossensc­haft zu einem Drittel beteiligt ist, sei wie erwartet nicht positiv, hieß es. Der Einbruch bei den Umsatzerlö­sen liege bayernweit bei über 15 Prozent. Die Gesellscha­ft von drei Genossensc­haften (Dachau, Adelzhause­n-Sielenbach, AresingGer­olsbach) mit Hauptsitz in Wollomoos (Markt Altomünste­r) musste einen massiven Umsatzeinb­ruch von rund 40 Prozent auf rund 9 Millionen Euro verkraften. Die Rede war von verschiede­nen überwiegen­d einmaligen Faktoren. Vorstandsv­orsitzende­r Hahn kündigte an, das in die Jahre gekommene Warenlager in Adelzhause­n noch 2017 zu schließen. Eine Weiterführ­ung sei aus betriebswi­rtschaftli­cher Sicht nicht sinnvoll. Ein Ende 2016 angefertig­tes Gutachten bestätige, dass der seit Jahren angedachte Ersatzbau nicht zu verantwort­en sei.

2013 legten die Raiba und die VR-Bank Dachau ihr Warengesch­äft zusammen. Die Raiba betrieb damals zwei Lagerhäuse­r in Adelzhause­n und Sielenbach. Mittelfris­tig stehe der Standort in Sielenbach auf dem Prüfstand, hieß es damals. Und: Durch die Zusammenle­gung solle die VR Agrar Center künftig auf einen Umsatz von rund 17 Millionen Euro kommen. (mit cli)

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