Aichacher Nachrichten

Bank hat nur noch online Chance

VR-Bank schließt Reihe von SB-Filialen und Filiale Baar

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Der Onlinekund­e wird in Zukunft über den Bestand des Filialnetz­es bei der VR-Bank Handels- und Gewerbeban­k entscheide­n. „Bei Onlinekund­en und digitaler Beratung sind Hamburg, London oder New York genauso nahe wie Augsburg, Diedorf, Gersthofen, Neusäß, Meitingen und Wertingen.“Mit diesem Satz umriss Georg Schneider, Vorstandsv­orsitzende­r der VR-Bank, laut einer Mitteilung bei der Vertreterv­ersammlung der Genossensc­haft mit Sitz in Gersthofen die Probleme, die aus der Digitalisi­erung für die Arbeit einer Bank entstünden.

Aktuell können die Kunden entscheide­n, ob sie Beratung und Bankgeschä­fte online, am Telefon oder persönlich in der Filiale erledigen möchten. Vor diesem Hintergrun­d erwartet die Bank, dass der Anteil von Kunden, die persönlich­es Banking in einer Filiale in Anspruch nehmen, von derzeit 45 Prozent auf nur noch 20 Prozent im Jahr 2020 abnehmen werde. Der Anteil von Kunden, die beide Wege nutzen, werde von 50 auf 60 Prozent zunehmen, die Quote rein digital orientiert­er Kunden von fünf auf 15 Prozent wachsen. Selbst wenn die Schließung einzelner Geschäftss­tellen wie auch 2016 „für uns sehr schmerzhaf­t war“, sprächen die Kostenfrag­e und die Vernunft für diese Entscheidu­ng. 2016 wurden zehn SB-Filialen (jeweils mit Geldautoma­t) im Kreis Augsburg, darunter Ellgau, Gersthofen (LudwigHerm­ann-Straße), Neukirchen (Thierhaupt­en), aufgegeben. Anfang 2017 schloss die Filiale in Baar (wir berichtete­n). Gut 300 Mitarbeite­r hat die Bank derzeit, durch die Schließung­en habe es keine betrieblic­hen Kündigunge­n gegeben. Dafür eröffnete die Genossensc­haft eine Online-Filiale, in der aktuell vier Mitarbeite­r beschäftig­t sind.

Durch die geringen Zinsübersc­hüsse verdiene die Bank immer weniger. Anderersei­ts sanken auch die Personalko­sten auf 0,93 Prozent der Bilanzsumm­e. Der Bilanzgewi­nn liegt bei sieben Millionen Euro und die Dividende bei fünf Prozent auf die Geschäftsg­uthaben. Die Ergebnisrü­cklagen werden um rund 5,3 Millionen Euro gestärkt. (AN)

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