Neuer Wertstoffhof wird Öko Vorzeigebau
Das neue Stadtreinigungsdepot Süd wird mehr Energie erzeugen, als es verbraucht. Die Annahmestelle für Abfälle soll besonders kundenfreundlich werden
In Haunstetten plant die Stadt einen Öko-Vorzeigebau, wie es noch nicht viele in der Stadt gibt. Der neue „Wertstoff- und Servicepunkt Süd“der Stadtreinigung am Unteren Talweg wird technisch so ausgestattet, dass er mehr Energie erzeugt, als er verbraucht. Er ist ein sogenanntes Energieplus-Gebäude. Darüber hinaus soll der integrierte Wertstoffhof im Gebäude kundenfreundlich für Bürger sein.
Die Pläne wurden nun in den städtischen Gremien vorgestellt. Als Baustoff für die Anlage spielt Holz eine große Rolle. Beispielsweise kommt unbehandeltes Lärchenholz an der Fassade zum Einsatz. Auch bei der Konstruktion wird der natürliche Baustoff mit genutzt. Das Personalgebäude ist eine Holz- Stahlbeton-Hybridkonstruktion. Damit werden in der Gebäudehülle die guten Eigenschaften einer Holzaußenwand genutzt, im Inneren sorgen die Stahlbetondecken für sommerlichen Wärmeschutz, Brandund Schallschutz. Auf den begrünten Dächern der Hallen sind Sonnenkollektoren vorgesehen.
Der Energiebedarf des gesamten Depots, das zwischen den Straßen Auf dem Nol und Kopernikusstraße entsteht, wurde berechnet. Ziel sei, Technik unter wirtschaftlichen und nachhaltigen, zukunftsweisenden Aspekten einzusetzen, so die Bauverwaltung. Mit dem Simulationsmodell kann man später auch überprüfen, ob die Ziele in der Praxis eingehalten werden. Eingebaut wird eine Photovoltaikanlage. Sie soll mehr Strom erzeugen, als im Depot selbst genutzt wird. Ein weiteres technisches Herzstück ist die Wärmepumpe, die mit dem selbst erzeugten Strom betrieben wird. Eine Kühlung des Gebäudes soll über die Erdwärme im Sommer möglich sein. Die Mehrkosten von etwa 70 000 Euro für eine Wärmepumpenlösung in Verbindung mit Pufferspeichern und Photovoltaikanlage sollen sich in einem Zeitraum unter 15 Jahren amortisieren, so die Stadt.
Das Grundstück für das Projekt ist rund 18500 Quadratmeter groß. Die Anlage wird so gestaltet, dass der öffentliche Wertstoffhof und der nicht öffentliche Depothof für die Straßenmeisterei voneinander getrennt sind. Der höchste Gebäudebereich mit den Salzlagerhallen schließt den Komplex nach Westen zur Bundesstraße B17 ab. Beide Höfe werden durch jeweils eine Baumreihe mit Grünstreifen gegliedert. Zusätzlich wird das Gelände durch eine Baumallee parallel zum Unteren Talweg eingefasst. Freiwachsende Hecken sind nach Norden und Westen vorgesehen.
Damit der neue Wertstoffhof möglichst kundenfreundlich wird, haben sich die Planer in anderen Wertstoffhöfen in Bayern umgeschaut. Ergebnis: Der Wertstoffhof soll durch zwei Ein- und Ausfahrten und einem separaten Fußgängerzugang erschlossen werden. Das soll einen reibungslosen Betrieb gewährleisten und Warteschlangen vermeiden. Auf dem Gelände wird eine „selbsterklärende Verkehrsführung“im Einbahnverkehr geschaffen. Damit will man Rückstaus auf die Straße verhindern. Besucher kommen so auch direkter zur Abladestation. Für Fußgänger werden farblich markierte Gehbereiche angelegt. Etwa 25 Großcontainer sollen so aufgestellt werden, dass Kunden, von einem Dach geschützt, ihre Wertstoffe einwerfen können.
Die Gesamtkosten für das neue Depot Süd liegen bei 12,9 Millionen Euro. Baustart für das Projekt soll im Frühjahr 2018 sein, in Betrieb gehen wird es frühestens ab Oktober 2019. (eva)
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