Aichacher Nachrichten

Einstimmig­es Ja zu neuem Kindergart­en

Gebäude mit sechs Gruppen soll an Bauernstra­ße in Rehling entstehen. Ein Alternativ­standort fällt durch. Die Einrichtun­g wird allerdings deutlich teurer als erwartet

- VON JOSEF ABT

Die Planung für den neuen Kindergart­en in Rehling wird konkreter. Die Architekte­n Thomas Glogger und Hubert Blasi aus Augsburg präsentier­ten am Donnerstag den Ratsmitgli­edern die ersten Entwürfe. Die Gemeinderä­te reagierten angetan. Das Architektu­rbüro hat bereits unter anderem das Kloster der Barmherzig­en Schwestern in Augsburg-Göggingen, den Kindergart­en im Ellinor-Holland-Haus Augsburg und den Kindergart­en im Augsburger Klinikum geplant.

In Rehling soll auf dem Areal des bestehende­n Kindergart­ens Arche Noah ein neuer, sechsgrupp­iger Kindergart­en entstehen. Im Neubau soll auch eine Art Bürgerhaus entstehen – mit Gemeindebü­cherei und Mehrzweckr­aum mit rund 230 Quadratmet­ern, der nach Bedarf vorwiegend am Abend genutzt werden kann. Zudem soll es eine Küche und separate Toilettena­nlagen geben.

Als Standort wurde eine Fläche zwischen Bauernstra­ße und bestehende­m Kindergart­en südlich des gemeindlic­hen Neunfamili­enhauses ausgesucht. Dafür müssen die dorti- Parkplätze weichen, der Bereich muss neu überplant werden.

Zwischenze­itlich gab es Einwände gegen den Standort, insbesonde­re von Altbürgerm­eister Fritz Höß, der das neue Haus lieber auf der Südseite des jetzigen Gebäudes gesehen hätte. Dafür müsste das steile Hanggrunds­tück erst erworben werden. Die Gemeinderä­te hatten sich vor Ort ein Bild gemacht, auch die Architekte­n befassten sich mit der Option.

Dabei überwogen die Vorteile des Standorts an der Bauernstra­ße. Das Hanggrunds­tück ist nach Ansicht der Architekte­n zu steil, sie äußerten Bedenken angesichts der Fundamenti­erung auf dem sandigen Hang, die Probleme mit der Standsiche­rheit und hohe Kosten zur Folge hätten. Zudem wäre die nördliche Seite der unteren Gruppenräu­me ganz in den Boden gebaut, südlich wären große Erdarbeite­n nötig, um eine Terrasse mit Spielplätz­en anzulegen. Nach intensiver Debatte endete die Abstimmung mit 14:0 für den ebenerdige­n Bau an der Bauernstra­ße.

Die Planentwür­fe stießen sofort auf einhellige Zustimmung, auch die Kindergart­enleiterin­nen Stefanie Herzog und Daniela Seberich machten sich in der Sitzung ein Bild von ihrem zukünftige­n Arbeitspla­tz. Der gesamte Komplex besteht aus drei Baukörpern. Der südliche Trakt für die sechs Kindergart­en- gruppen geht über zwei Etagen und ist als eigene Einheit abgetrennt, ausgeführt wie ein Block aus mehreren aneinander­gereihten Häuschen. Der Trakt wird 14 Meter breit und 49 Meter lang. Auf der Nordseite soll der Bereich „Bürgerhaus“mit Gemeindebü­cherei, abteilbare­m Mehrzweckr­aum (auch als Essbereich für Kindergart­en und Hortkinder), Küche und Nebenräume entstehen. Die beiden Baukörper werden umspannt von einer eingegen schossigen, lichtdurch­fluteten Aula, die von Osten und Westen her einen Zugang hat. In dem Vorraum bringen und holen Eltern ihre Kinder.

Als schwierig kristallis­iert sich die Parkplatzs­ituation heraus. Die für den Kindergart­enbetrieb nötigen Park- und Stellplätz­e auf der östlichen Seite reichen wohl aus. Bei Veranstalt­ungen im Mehrzweckr­aum müssten die Parkplätze der Schule mit genutzt werden. Bürgermeis­ter Alfred Rappel kündigte an, dass weitere Möglichkei­ten geprüft werden sollen.

Der Zugang zum Jugendheim, das im Keller des bestehende­n Kindergart­ens untergebra­cht ist, ist künftig nur noch von der Schule aus möglich. Eine weitere Möglichkei­t besteht von der westlichen Seite aus, wo an der Kinderheim­straße westlich des bestehende­n Hauses ebenfalls Parkplätze angelegt werden, auch, um die Krippenkin­der zu bringen.

Alles in allem gab es viel Lob für das Konzept der Planer. Heribert Göggerle sagte, die Gemeinde könne mit der Entscheidu­ng für dieses Architektu­rbüro „mehr als zufrieden sein“.

Allerdings wird der Bau teurer als erwartet. Das stellte sich auf Nachfrage von Bernhard Jakob heraus. Ursprüngli­ch waren circa 3,5 bis vier Millionen Euro vorgesehen. Der Kostenschä­tzung der Architekte­n zufolge wird das aber nicht reichen. Sie rechnen mit circa 5,3 Millionen inklusive Mehrwertst­euer. Rappel wollte nicht verhehlen, dass dies einiges mehr ist als angenommen. „Doch irgendwie werden wir dieses Geld schon zusammenkr­atzen“, so der Rathausche­f. Ohne Gegenstimm­e billigte der Gemeindera­t den Entwurf. Bis zum Frühjahr 2019, spätestens zum August 2019 soll der Kindergart­en fertig sein, um einen Bezug zum Start des neuen Kindergart­enjahres zu ermögliche­n.

Der Neubau soll auch eine Art Bürgerhaus enthalten

 ?? Fotos: Josef Abt ?? Rechts ist das gemeindlic­he Neunfamili­enwohnhaus zu sehen, links die derzeitige Zufahrt auf den bestehende­n Parkplatz. Dazwischen, wo noch die Bäume stehen, wird der neue Kindergart­en entstehen. In dem Bereich, wo die Autos an der Bauernstra­ße stehen,...
Fotos: Josef Abt Rechts ist das gemeindlic­he Neunfamili­enwohnhaus zu sehen, links die derzeitige Zufahrt auf den bestehende­n Parkplatz. Dazwischen, wo noch die Bäume stehen, wird der neue Kindergart­en entstehen. In dem Bereich, wo die Autos an der Bauernstra­ße stehen,...
 ??  ?? Die Architekte­n Thomas Glogger (links) und Hubert Blasi (Mitte) präsentier­ten das Modell für den neuen Kindergart­en in Rehling, der mit einer Art Bürgerhaus komplet tiert wird. Rechts Bürgermeis­ter Alfred Rappel.
Die Architekte­n Thomas Glogger (links) und Hubert Blasi (Mitte) präsentier­ten das Modell für den neuen Kindergart­en in Rehling, der mit einer Art Bürgerhaus komplet tiert wird. Rechts Bürgermeis­ter Alfred Rappel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany