Einstimmiges Ja zu neuem Kindergarten
Gebäude mit sechs Gruppen soll an Bauernstraße in Rehling entstehen. Ein Alternativstandort fällt durch. Die Einrichtung wird allerdings deutlich teurer als erwartet
Die Planung für den neuen Kindergarten in Rehling wird konkreter. Die Architekten Thomas Glogger und Hubert Blasi aus Augsburg präsentierten am Donnerstag den Ratsmitgliedern die ersten Entwürfe. Die Gemeinderäte reagierten angetan. Das Architekturbüro hat bereits unter anderem das Kloster der Barmherzigen Schwestern in Augsburg-Göggingen, den Kindergarten im Ellinor-Holland-Haus Augsburg und den Kindergarten im Augsburger Klinikum geplant.
In Rehling soll auf dem Areal des bestehenden Kindergartens Arche Noah ein neuer, sechsgruppiger Kindergarten entstehen. Im Neubau soll auch eine Art Bürgerhaus entstehen – mit Gemeindebücherei und Mehrzweckraum mit rund 230 Quadratmetern, der nach Bedarf vorwiegend am Abend genutzt werden kann. Zudem soll es eine Küche und separate Toilettenanlagen geben.
Als Standort wurde eine Fläche zwischen Bauernstraße und bestehendem Kindergarten südlich des gemeindlichen Neunfamilienhauses ausgesucht. Dafür müssen die dorti- Parkplätze weichen, der Bereich muss neu überplant werden.
Zwischenzeitlich gab es Einwände gegen den Standort, insbesondere von Altbürgermeister Fritz Höß, der das neue Haus lieber auf der Südseite des jetzigen Gebäudes gesehen hätte. Dafür müsste das steile Hanggrundstück erst erworben werden. Die Gemeinderäte hatten sich vor Ort ein Bild gemacht, auch die Architekten befassten sich mit der Option.
Dabei überwogen die Vorteile des Standorts an der Bauernstraße. Das Hanggrundstück ist nach Ansicht der Architekten zu steil, sie äußerten Bedenken angesichts der Fundamentierung auf dem sandigen Hang, die Probleme mit der Standsicherheit und hohe Kosten zur Folge hätten. Zudem wäre die nördliche Seite der unteren Gruppenräume ganz in den Boden gebaut, südlich wären große Erdarbeiten nötig, um eine Terrasse mit Spielplätzen anzulegen. Nach intensiver Debatte endete die Abstimmung mit 14:0 für den ebenerdigen Bau an der Bauernstraße.
Die Planentwürfe stießen sofort auf einhellige Zustimmung, auch die Kindergartenleiterinnen Stefanie Herzog und Daniela Seberich machten sich in der Sitzung ein Bild von ihrem zukünftigen Arbeitsplatz. Der gesamte Komplex besteht aus drei Baukörpern. Der südliche Trakt für die sechs Kindergarten- gruppen geht über zwei Etagen und ist als eigene Einheit abgetrennt, ausgeführt wie ein Block aus mehreren aneinandergereihten Häuschen. Der Trakt wird 14 Meter breit und 49 Meter lang. Auf der Nordseite soll der Bereich „Bürgerhaus“mit Gemeindebücherei, abteilbarem Mehrzweckraum (auch als Essbereich für Kindergarten und Hortkinder), Küche und Nebenräume entstehen. Die beiden Baukörper werden umspannt von einer eingegen schossigen, lichtdurchfluteten Aula, die von Osten und Westen her einen Zugang hat. In dem Vorraum bringen und holen Eltern ihre Kinder.
Als schwierig kristallisiert sich die Parkplatzsituation heraus. Die für den Kindergartenbetrieb nötigen Park- und Stellplätze auf der östlichen Seite reichen wohl aus. Bei Veranstaltungen im Mehrzweckraum müssten die Parkplätze der Schule mit genutzt werden. Bürgermeister Alfred Rappel kündigte an, dass weitere Möglichkeiten geprüft werden sollen.
Der Zugang zum Jugendheim, das im Keller des bestehenden Kindergartens untergebracht ist, ist künftig nur noch von der Schule aus möglich. Eine weitere Möglichkeit besteht von der westlichen Seite aus, wo an der Kinderheimstraße westlich des bestehenden Hauses ebenfalls Parkplätze angelegt werden, auch, um die Krippenkinder zu bringen.
Alles in allem gab es viel Lob für das Konzept der Planer. Heribert Göggerle sagte, die Gemeinde könne mit der Entscheidung für dieses Architekturbüro „mehr als zufrieden sein“.
Allerdings wird der Bau teurer als erwartet. Das stellte sich auf Nachfrage von Bernhard Jakob heraus. Ursprünglich waren circa 3,5 bis vier Millionen Euro vorgesehen. Der Kostenschätzung der Architekten zufolge wird das aber nicht reichen. Sie rechnen mit circa 5,3 Millionen inklusive Mehrwertsteuer. Rappel wollte nicht verhehlen, dass dies einiges mehr ist als angenommen. „Doch irgendwie werden wir dieses Geld schon zusammenkratzen“, so der Rathauschef. Ohne Gegenstimme billigte der Gemeinderat den Entwurf. Bis zum Frühjahr 2019, spätestens zum August 2019 soll der Kindergarten fertig sein, um einen Bezug zum Start des neuen Kindergartenjahres zu ermöglichen.
Der Neubau soll auch eine Art Bürgerhaus enthalten