Aichacher Nachrichten

Dschihad im Ramadan

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Der Ramadan gilt unter Muslimen eigentlich als eine Zeit des Frie

dens. Im Fastenmona­t sollen die Menschen Enthaltsam­keit üben und in sich gehen. Damit gehört der Rama dan im Islam zu den drei Monaten, in denen Kriege eigentlich verboten sind. Er begann in diesem Jahr am 27. Mai und endet am 24. Juni.

Dschihadis­ten wie die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) rufen ihre An hänger in dieser Zeit hingegen aus drücklich zum Kampf und zu An schlägen auf. Sie sehen sich damit in der Tradition des Propheten Mo hammed, der eine seiner wichtigste­n Schlachten im Ramadan geführt hatte. Islamische Extremiste­n gehen aufgrund der Überliefer­ungen aus dem Leben des Propheten davon aus, dass ein Märtyrerto­d im Ramadan den Kämpfern im „Heiligen“Krieg die höchsten und besten Plätze im Pa radies beschert.

Einer der blutigsten Anschläge im Ramadan liegt nur etwa ein Jahr zu rück: Ende Juni 2016 sprengten sich am Istanbuler Atatürk Flughafen drei Attentäter in die Luft und rissen 45 Menschen mit in den Tod. Dann folgte die Horrornach­t in Bangladesc­h, als bei einer Geiselnahm­e 28 Men schen starben. Schließlic­h detonierte in Bagdad eine gewaltige Autobombe und zerstörte ein Einkaufsze­ntrum. Mehr als 200 Menschen starben.

Im Ramadan wurden auch schon Kriege zwischen verfeindet­en Staa ten geführt: Einer der bekanntest­en war der Jom Kippur Krieg im Jahr 1973, als Ägypten Israel nicht nur mit ten im Fastenmona­t, sondern zu gleich am höchsten jüdischen Feiertag angriff. (dpa)

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