Zu Ehren des Heiligen Leonhards unterwegs
Zahlreiche Pilger und Fußwallfahrergruppen waren Pfingsten in Inchenhofen zu Gast
Viele Pilger und insgesamt 37 Fuß wallfahrer gruppen aus der näheren und weiteren Umgebung kamen heuer zum Erzb ruders chaftsfe std es Heilige nL eonhard nach Inchenhofen. Die meisten Pfarreien und Ortschaften erweisen seit mehreren Jahrhunderten dem „bayerischen Herrgott“, wie er im Volksmund genannt wird, ihre Referenz. „Wir wollen das Vermächtnis und Versprechen unserer Väter weiter einhalten“war von den Wallfahrern immer wieder zu hören.
Das Pontifikalamt zelebrierte Abt Petrus Hohensteiger vom Kloster Schäftlarn. Mitzelebranten waren Dekan Stefan Gast und der aus Sainbach stammende Pater Andreas Dankl, der in Brasilien missionarisch tätig ist und momentan seinen Urlaub in der Heimat verbringt. Empfangen wurde der hohe geistliche Würdenträger am Pfarrhof von Inchenhofener Bürgermeister Karl Metzger undPfarr gemeinderatsvorsitzenden Hans Schweizer. Bürgermeister Karl Metzger unterstrich, dass man gerne Gastgebers ei für die vielen Pilger, die zum Fest der Erzbruderschaft nach Inchenhofen kommen um ihre Sorgen und Bitten dem heiligen Leonhard vorzutragen. Der Bauernheilige wird nicht nur von den Landwirten verehrt, die um eine gute Ernte auf ihren Feldern bitten. Auch wegen anderer Bitten wird er angerufen.
Für die Unterm auerbac her in MarianneGs ch wendn er vom„ Schweizer-Hof“ist die Wallfahrt nach In chen hofe nein Tag, um den heiligen Leonhard um Schutz für die Familie, Kinder und Enkel zu bitten und auch zu danken. Besonders fasziniert die Unter mauer bach er in die Ruhe und das Beschauliche, das von einer Wallfahrt aus geht.
Die Fuß wallfahrer gehen nach alter Wallfahrer formation: Vor ausgetragen wird das Kreuz, gefolgt von den Männern, dahinter die Frauen. Während des ganzen Weges wird der Rosenkranz gebetet, immer wieder wird dabei die Bitte eingefügt: „ Dass du die Früchte der Erde geben und erhalten wollest, wir bitten dich, oh Herr!“
Die meisten Pilger aus dem Raum Friedberg und Dachau waren schon sehr früh auf Achse. Einigen Pilgern waren die Strapazen bald anzusehen. Die Unterumbacher zogen um 11 Uhr in Inchenhofen ein. „Seit drei Uhr früh sind wir unterwegs und wir sind noch bei guter Kondition“, sagte ein Pilger. Die Unterumbacher waren mit 80 Pilgern wohl die stärkste Fußwallfahrer- gruppe. Die 30 Laimeringer Wallfahrer machten sich um 3.13 Uhr auf den Weg. Oberministrant Thomas Schäffler erzählte, dass er gerne nach Inchenhofen pilgert und bereits im Alter sechs Jahren mit nach Inchenhofen durfte.
Der aus Aresing stammende Pfarrer Anton Mahl arbeitet seit vielen Jahren als Missionar in Kenia, jetzt begleitete er die Wallfahrergruppe aus Gachenbach. Mit Dekan Stefan Gast zelebrierte er den Wallfahrergottesdienst. „Ich bin über 20 Jahre in Kenia. Dahoam ist aber dahoam, denn an meinem Wirkungsbereich ist es „heiß und nicht so grün“freu- te er sich, dass er die Wallfahrer begleiten durfte. Dekan Stefan Gast und Mesner Bernhard Kaltenstadler waren seit fünf Uhr früh auf den Beinen. Unterstützung gab es von Mutter Ria, die beim Aufnehmen der Messen von den Wallfahrtsführern half. An diesem Wallfahrtstag lastet auf den Schultern von Messner Bernhard Kaltenstadler viel Arbeit. Alles muss am Hochfest funktionieren. Rechtzeitig müssen von den Ministranten die Glocken geläutet werden, wenn die Wallfahrer ankommen und ausgeläutet werden, wenn sie wieder wegziehen. Damit keine der Wallfahrergruppen bei Ein- und Ausläuten vergessen wurde, hatten Jonas Sedlmeir und Florian Hartmann ein wachsames Auge.
Pfarrer Gast selbst zelebrierte den ersten Wallfahrergottesdienst um 6 Uhr. Die meisten Gruppen stammten aus dem Raum Hilgertshausen, Junkenhofen und Petershausen. Um mit den Pilgern ins persönliche Gespräch zu kommen, wurden einige Gruppen vom Wallfahrtspfarrer Stefan Gast persönlich begrüßt. Eine große Stütze an diesem Tag war für Dekan Stefan Gast der Pallottinerpater Alois Mäntele, der seit 1994 im Wallfahrtsort eine helfende Hand ist.
Beim Pontifikalamt sagte Abt Petrus Hohensteiger, dass er gerne nach Inchenhofen zum Fest der Erzbruderschaft gekommen sei, da zwischen dem heiligen Leonhard und den Benediktinern eine besondere Verbindung bestehe. Besonders ging er in seiner Predigt auf die Verehrungsgeschichte des Heiligen ein.
Mit der kleinen Orgelsolomesse von Wolfgang Amadeus Mozart zog der Inchenhofener Kirchenchor musikalisch alle Register.