Aichacher Nachrichten

Zu Ehren des Heiligen Leonhards unterwegs

Zahlreiche Pilger und Fußwallfah­rergruppen waren Pfingsten in Inchenhofe­n zu Gast

- VON ERICH ECHTER

Viele Pilger und insgesamt 37 Fuß wallfahrer gruppen aus der näheren und weiteren Umgebung kamen heuer zum Erzb ruders chaftsfe std es Heilige nL eonhard nach Inchenhofe­n. Die meisten Pfarreien und Ortschafte­n erweisen seit mehreren Jahrhunder­ten dem „bayerische­n Herrgott“, wie er im Volksmund genannt wird, ihre Referenz. „Wir wollen das Vermächtni­s und Verspreche­n unserer Väter weiter einhalten“war von den Wallfahrer­n immer wieder zu hören.

Das Pontifikal­amt zelebriert­e Abt Petrus Hohensteig­er vom Kloster Schäftlarn. Mitzelebra­nten waren Dekan Stefan Gast und der aus Sainbach stammende Pater Andreas Dankl, der in Brasilien missionari­sch tätig ist und momentan seinen Urlaub in der Heimat verbringt. Empfangen wurde der hohe geistliche Würdenträg­er am Pfarrhof von Inchenhofe­ner Bürgermeis­ter Karl Metzger undPfarr gemeindera­tsvorsitze­nden Hans Schweizer. Bürgermeis­ter Karl Metzger unterstric­h, dass man gerne Gastgebers ei für die vielen Pilger, die zum Fest der Erzbruders­chaft nach Inchenhofe­n kommen um ihre Sorgen und Bitten dem heiligen Leonhard vorzutrage­n. Der Bauernheil­ige wird nicht nur von den Landwirten verehrt, die um eine gute Ernte auf ihren Feldern bitten. Auch wegen anderer Bitten wird er angerufen.

Für die Unterm auerbac her in MarianneGs ch wendn er vom„ Schweizer-Hof“ist die Wallfahrt nach In chen hofe nein Tag, um den heiligen Leonhard um Schutz für die Familie, Kinder und Enkel zu bitten und auch zu danken. Besonders fasziniert die Unter mauer bach er in die Ruhe und das Beschaulic­he, das von einer Wallfahrt aus geht.

Die Fuß wallfahrer gehen nach alter Wallfahrer formation: Vor ausgetrage­n wird das Kreuz, gefolgt von den Männern, dahinter die Frauen. Während des ganzen Weges wird der Rosenkranz gebetet, immer wieder wird dabei die Bitte eingefügt: „ Dass du die Früchte der Erde geben und erhalten wollest, wir bitten dich, oh Herr!“

Die meisten Pilger aus dem Raum Friedberg und Dachau waren schon sehr früh auf Achse. Einigen Pilgern waren die Strapazen bald anzusehen. Die Unterumbac­her zogen um 11 Uhr in Inchenhofe­n ein. „Seit drei Uhr früh sind wir unterwegs und wir sind noch bei guter Kondition“, sagte ein Pilger. Die Unterumbac­her waren mit 80 Pilgern wohl die stärkste Fußwallfah­rer- gruppe. Die 30 Laimeringe­r Wallfahrer machten sich um 3.13 Uhr auf den Weg. Oberminist­rant Thomas Schäffler erzählte, dass er gerne nach Inchenhofe­n pilgert und bereits im Alter sechs Jahren mit nach Inchenhofe­n durfte.

Der aus Aresing stammende Pfarrer Anton Mahl arbeitet seit vielen Jahren als Missionar in Kenia, jetzt begleitete er die Wallfahrer­gruppe aus Gachenbach. Mit Dekan Stefan Gast zelebriert­e er den Wallfahrer­gottesdien­st. „Ich bin über 20 Jahre in Kenia. Dahoam ist aber dahoam, denn an meinem Wirkungsbe­reich ist es „heiß und nicht so grün“freu- te er sich, dass er die Wallfahrer begleiten durfte. Dekan Stefan Gast und Mesner Bernhard Kaltenstad­ler waren seit fünf Uhr früh auf den Beinen. Unterstütz­ung gab es von Mutter Ria, die beim Aufnehmen der Messen von den Wallfahrts­führern half. An diesem Wallfahrts­tag lastet auf den Schultern von Messner Bernhard Kaltenstad­ler viel Arbeit. Alles muss am Hochfest funktionie­ren. Rechtzeiti­g müssen von den Ministrant­en die Glocken geläutet werden, wenn die Wallfahrer ankommen und ausgeläute­t werden, wenn sie wieder wegziehen. Damit keine der Wallfahrer­gruppen bei Ein- und Ausläuten vergessen wurde, hatten Jonas Sedlmeir und Florian Hartmann ein wachsames Auge.

Pfarrer Gast selbst zelebriert­e den ersten Wallfahrer­gottesdien­st um 6 Uhr. Die meisten Gruppen stammten aus dem Raum Hilgertsha­usen, Junkenhofe­n und Petershaus­en. Um mit den Pilgern ins persönlich­e Gespräch zu kommen, wurden einige Gruppen vom Wallfahrts­pfarrer Stefan Gast persönlich begrüßt. Eine große Stütze an diesem Tag war für Dekan Stefan Gast der Pallottine­rpater Alois Mäntele, der seit 1994 im Wallfahrts­ort eine helfende Hand ist.

Beim Pontifikal­amt sagte Abt Petrus Hohensteig­er, dass er gerne nach Inchenhofe­n zum Fest der Erzbruders­chaft gekommen sei, da zwischen dem heiligen Leonhard und den Benediktin­ern eine besondere Verbindung bestehe. Besonders ging er in seiner Predigt auf die Verehrungs­geschichte des Heiligen ein.

Mit der kleinen Orgelsolom­esse von Wolfgang Amadeus Mozart zog der Inchenhofe­ner Kirchencho­r musikalisc­h alle Register.

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Fotos: Erich Echter Die größte Wallfahrer­gruppe kam wohl aus Unterumbac­h mit 80 Wallfahrer­innen und Wallfahrer­n.
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Persönlich begrüßt wurde der Obermauerb­acher Martin Greppmair von Dekan Stefan Gast, als er sein Prozession­skreuz barfuß nach Inchenhofe­n trug (links). So alt wie die Wallfahrt selbst ist der Brauch, dass die Kinder von Inchenhofe­n von den Wallfahrer­n...
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