Streithähne beschäftigen Polizei an Pfingsten
In einem Schrobenhausener Ortsteil eskaliert ein Streit unter Brüdern. In Aichach gibt es Zoff auf der Straße
Mehrere Streithähne haben die Polizei am Pfingstwochenende beschäftigt. Den Anfang machte ein 23-Jähriger Samstagnacht in Aichach. Wegen der Beseitigung einer Ölspur im Oberbernbacher Weg kurz nach Mitternacht fuhr ein 29-jähriger Autofahrer auf der linken Spur in Richtung Oberbernbach besonders vorsichtig und langsam. Ein 23-jähriger Fahrer fuhr offenbar dicht auf und drängelte. Bald darauf überholte er den Vorausfahrenden und zeigte ihm den Mittelfinger.
Der Überholte fuhr nun dem 23-Jährigen hinterher und blendete auf. Das veranlasste den vorausfahrenden in einem Hof in Oberbernbach zu wenden. Im Begegnungsverkehr hielten beide an. Durch die geöffnete Fahrerseitenscheibe sprach der „Beleidigte“den anderen Autofahrer an, und fragte, was dessen Verhalten denn solle. Daraufhin spuckte ihm der andere Fahrer ins Gesicht, so die Polizei. Trotz des Vorfalles wollte der angespuckte 29-Jährige nach Hause fahren, entschloss sich aber dann anders, als er bemerkte, dass er erneut vom 23-Jährigen verfolgt wurde. Er wollte nicht, dass seine Wohnadresse bekannt werden könnte, wendete, lenkte den Wagen Richtung Polizeiinspektion und parkte davor. Der 23-Jährige folgte ihm und stellte sein Auto gegenüber ab, stieg aus und klopfte an die Autoscheibe. Der 29-Jährige hatte vorsorglich seinen Wagen verriegelt und bat telefonisch bei der Polizei um Hilfe.
Ein Polizist bat beide Männer in die Dienststelle. Der 23-Jährige forderte lauthals die Personalien des 29-Jährigen, wobei bei ihm starker Alkoholgeruch festgestellt wurde. Die Zustimmung zu einem Alkoholtest zog er wieder zurück. Da mit dem 23-jährigen Autofahrer kein vernünftiges Gespräch mehr möglich schien und er immer lauter herumschrie, wurde er laut Polizei vom 29-Jährigen getrennt und in ein Büro gebeten. Dort musste er mit Zwang zum Sitzen gebracht werden. Kurze Zeit später stand er laut Polizei jedoch wieder auf, ließ seine Hose herunter und wollte offenbar seinen Darm auf den Büroboden entleeren. Zur Verhinderung weiterer Sicherheitsstörungen wurde der Mann gefesselt, so die Polizei. Im Krankenhaus wurde eine Blutentnahme durchgeführt. Gegen 3 Uhr konnte der junge Mann von seinem Vater mit nach Hause genommen werden. Gegen den 23-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr, Beleidigung und vorsätzlicher Körperverletzung eingeleitet, was auch den Entzug der Fahrerlaubnis bedeuten wird. In einem Schrobenhausener Ortsteil eskalierte indes ein Streit unter Brüdern am Sonntagnachmittag gegen 16.20 Uhr. Der jüngere Bruder hatte die Polizei gerufen, da sein älterer Bruder offenbar Drogen konsumiert und eine Schusswaffe auf ihn gerichtet hatte. Zwei Streifenbesatzungen aus Neuburg und eine aus Pfaffenhofen wurden zur Unterstützung der Schrobenhausener Kollegen hinzugezogen. Beim Eintreffen der Polizei wurden die Brüder im Hausgang des Wohnhauses beruhigter Weise angetroffen.
Die beiden hatten sich beleidigt und leicht verletzt. Der Ältere hatte dem jüngeren Bruder eine Schusswaffe an den Hals gehalten, sodass es zu einem weiteren Gerangel kam. Der jüngere Bruder flüchtete ins Bad und rief die Polizei. Dies bekam wohl der ältere Bruder mit und versteckte die Schreckschusswaffe im Schlafzimmer der Mutter, die nicht zu Hause war. Die beiden beruhigten sich wieder und warteten gemeinsam das Eintreffen der Polizei ab. Die Beamten fanden noch weitere waffenrechtliche Gegenstände. Ein freiwilliger Drogentest des Waffenbesitzers schlug positiv auf mehrere Substanzen an, ein Atemalkoholtest des Jüngeren ergab einen Wert von mehr als 2,5 Promille, so die Polizei. (AN)