Alte Hasen und Nachwuchstalente rocken bei Open Erol
Drei Tage lang dreht sich in Erol Dumans Biergarten in Aichach alles um die Musik
„Aichach lebt“. Das ist Erol Dumans Fazit nach seinem achten Open-Air-Festival. Bei freiem Eintritt und sommerlichen Temperaturen lockte Open Erol am Pfingstwochenende Hunderte von Besuchern in den Aichacher Orient-ExpressBiergarten. Dumans Erfolgsrezept, eine Rock-Mischung aus jungen und alten Musikern, ist wieder einmal aufgegangen. Freitagnachmittag war mit der Eröffnungsband Safer Sax gleich gute Laune angesagt. Die nach eigener Ansage „zweitschlechteste Rock-’n’-RollBand der Welt“hatte sich nach jahrelanger Enthaltsamkeit für Open Erol wieder formiert und zeigte, dass sie noch nicht zum Alteisen gehört. Wie angekündigt, forderten die alten Hasen von Manni Fritsch und Co. mit ihrem Rythm & Blues „sowohl ihren Kreislauf als auch Erols Raki-Reserven heraus“.
R’N’R Noise Explosion mit dem Sound der Siebziger, auf deren Playlist auch mal die B-Seite „ausgenudelter Smash-Hits“zu hören war, sorgte nahezu übergangslos für Rock-Gefühl vom Feinsten. „Rockmusik mit Ohrwurm- und Mitsinggarantie“ versprach die Band Adrenalin und brachten damit den ersten Abend zum Höhepunkt.
Mit zwei jungen WorkshopBands des Music Circle Aichach startete der Samstag in die zweite Runde. High Devils mit AC/DCSongs und No name needed mit gecoverten Rock-Hits präsentierten sich nach einjähriger WorkshopVorbereitung erstmals auf der Bühne und übertrafen die Erwartungen. Verantwortlich für die Bühnenreife der Newcomer-Bands im Durchschnittsalter von 17 bis 18 Jahren sind die Aichacher Musik-Lehrer Bruno Heinroth vom Modern-Guitar-Studio und Peter Steinbeißer von drumbasement. Nice2meetyou mit Schlagzeuger und Sänger Torsten sorgten im Anschluss mit Eigenkompositionen für Biergarten-Atmosphäre.
Voll war der Biergarten, als die Donkeyhonk Company das Publikum zum Tanzen animierte. Die junge Aichacher Erfolgsband Paincake zeigte am Samstagabend, dass ihr ausgefeilter und perfekt vorgetragener Punk-Rock den Körper vom Scheitel bis in die Zehenspitzen zum Vibrieren bringt. Etwas gemütlicher ging es am Sonntagvormittag beim Weißwurstfrühschoppen mit den Paartalmusikanten zu. Nachdem Mediocore als Einstiegsband für den Sonntagabend wegen eines gebrochenen SchlagzeugerDaumens absagen musste, sprangen MoUSas, zwei Mundart-Musikerinnen aus Sielenbach-Tödtenried ein. Die Pawn Painters aus Schrobenhausen zeigten sich mit ihrer neuen EP „Elephants on Alice“im Gepäck überraschend professionell. Technisch perfekt aufeinander abgestimmt brachten sie mit Eigenkompositionen das Publikum zum Mitsingen und Tanzen. The Legendary aus München mit der charismatischen Soul-Stimme Thorsten Rock entwickelte sich zum Höhepunkt des letzten Abends. Bei perfektem „schwitzigen Selfmade-Rock mit großen Melodien“hielt es viele Besucher nicht mehr auf den Bänken. Sogar die Bühne wurde bei den Zugaben von einigen Tänzerinnen gestürmt. Erol Duman lobte nach drei Tagen die vielen Freunde und Helfer und die Musiker, die sich wie selbstverständlich zum Teil schon im Vorjahr für das Festival angeboten hatten.
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