Aichacher Nachrichten

Pipinsried schafft die Sensation

Der FCP gewinnt das Relegation­srückspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth II mit 3:2 nach Verlängeru­ng und steigt in die Regionalli­ga auf. Vereinsprä­sident Conny Höß spricht von einem Wunder

- VON THOMAS SCHMID UND EVELIN GRAUER

Fürth/Altomünste­r Pipinsried Auch Minuten nach dem Schlusspfi­ff war die Skepsis von Vereinsche­f Conny Höß noch nicht besiegt. „Ich habe innerlich eigentlich nie daran geglaubt. Es ist wie ein Wunder“, sagte der Präsident des FC Pipinsried. Das Wunder heißt Regionalli­ga. Denn dort spielen die Fußballer des FCP in der nächsten Saison. Im Relegation­srückspiel setzte sich die Mannschaft von Spielertra­iner Fabian Hürzeler bei der SpVgg Greuther Fürth II mit 3:2 nach Verlängeru­ng durch. Der Jubel war riesig.

Nach regulärer Spielzeit hatte es wie im Hinspiel 1:1 gestanden. Der Fürther Zweitliga-Reserve nutzte auch der Einsatz von acht mit Profivertr­ägen ausgestatt­eten Spielern nichts. Gerade deshalb war der Sportliche Leiter des FCP, Roman Plesche, voll des Lobes für sein Team: „Die Fürther trainieren jeden Tag und wir zweimal die Woche.“Für Plesche ist es keine Sensation, dass Pipinsried aufgestieg­en ist, sondern dass es gegen diese Fürther aufgestieg­en ist. Der Schlüssel zum Erfolg war für Plesche der „Wille, unbedingt gewinnen zu wollen.“

Völlig verschätzt hatten sich die Fürther Verantwort­lichen im Hinblick auf die Zuschauerz­ahl. Wegen des großen Andrangs vor den Kassenhäus­chen pfiff Schiedsric­hter Dietz die Partie mit einigen Minuten Verspätung an. Das reichte jedoch immer noch nicht aus. So konnten die letzten Fans ihre Plätze erst eine knappe halbe Stunde nach Spielbegin­n einnehmen und reagierten entspreche­nd verärgert.

Die zu diesem Zeitpunkt bereits anwesenden Besucher sahen nach neun Minuten eine erste Möglichkei­t für die Gäste: Thomas Berger flankte von rechts auf Athdedon Lushi, der knapp am Gehäuse vorbei schoss. Auf der Gegenseite landete eine Hereingabe von Daniel Steininger bei Tolcay Cigerci, dessen Direktabna­hme über die Latte flog (15.). Kurz danach tauchte Steininger im Strafraum auf, wurde aber noch geblockt (22.). Für die Führung der Gastgeber sorgte Lukas Gugganig, der nach einem zunächst abgewehrte­n Angriff aus knapp 30 Metern von halb rechts abzog und das Spielgerät in den linken Winkel zimmerte (34.). Wie schon im Hinspiel am Donnerstag war die Freude des Kleeblatts nur von kurzer Dauer. Nach einer Ecke stand Lushi am Fünfer völlig frei und traf zum Aus- gleich (37.). Im zweiten Durchgang wurde die Partie etwas zerfahrene­r und härter. In der 65. Minute köpfte Hürzeler knapp über den SpVggKaste­n. Dann versuchte sich erneut Gugganig aus der Distanz und scheiterte denkbar knapp (69.). Ebenso wie kurz darauf Stefan Maderer, dessen 15-Meter-Schuss am Kasten von Keeper Thomas Reichlmayr vorbeiraus­chte (75.). Doch auch die Gäste kamen in der regulären Spielzeit noch zu Möglichkei­ten durch Thomas Berger (78.) und Sebastian Mitterhube­r (84.).

In der Verlängeru­ng machten die Mittelfran­ken zunächst Druck, doch außer einigen Ecken sprang wenig heraus. Mit dem 1:2, das Kapitän Berger auf Zuspiel von Emre Arik markierte, war die Entscheidu­ng praktisch gefallen (108.). Ruben Popa erhöhte durch einen an Arik verursacht­en Foulelfmet­er (112.). Niclas Egerer gelang per Abstauber noch Ergebnisko­smetik (117.). „Es ist unglaublic­h. Nach dem sechsten Spieltag waren wir noch Letzter. Jetzt sind wir in der Regionalli­ga“, schwärmte Hürzeler von seinem Team. „Wir werden jetzt feiern und lassen es krachen“, ließ er wissen. Geplant war eine Fahrt in die Münchner Innenstadt.

Conny Höß genoss den Erfolg derweil in Pipinsried. Auch mit Rücksicht auf sein Herz war er zu Hause geblieben. Angespannt ob des Aufstiegs sei er dennoch: „Da kommt einiges auf mich zu.“Aber die Aussicht, in der kommenden Saison womöglich gegen die Münchner Löwen zu spielen, verlockt den Vereinsche­f auf jeden Fall. SpVgg Greuther Fürth Burchert, Tischler, Sollfrank, Corovic (82. Egerer), Sama, Kirsch, Gugganig, Raum (106. Guerra), Ci gerci, Steininger, Maderer.

FC Pipinsried Reichlmayr, Liebsch, Her zig, Achatz, Barna, Mitterhube­r, Hürzeler, Berger (114. Grahammer, 118. Krammel), Arik, Tosun, Lushi (79. Popa)

Tore 1:0 Gugganig (34.), 1:1 Lushi (37.), 1:2 Berger (108.), 1:3 Popa (112./FE), 2:3 Egerer (117.). Schiedsric­hter Dietz (Kro nach). Zuschauer 1334.

 ?? Fotos: Wolfgang Zink ?? Spielertra­iner Fabian Hürzeler und sein Team haben es geschafft: Nach dem 3:2 Erfolg nach Verlängeru­ng im Relegation­srückspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth II ist der FC Pipinsried in die Fußball Regionalli­ga aufgestieg­en. Der Jubel nach dem Spiel...
Fotos: Wolfgang Zink Spielertra­iner Fabian Hürzeler und sein Team haben es geschafft: Nach dem 3:2 Erfolg nach Verlängeru­ng im Relegation­srückspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth II ist der FC Pipinsried in die Fußball Regionalli­ga aufgestieg­en. Der Jubel nach dem Spiel...
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Freudentän­ze und Jubeltraub­en bestimmten das Bild nach dem sensatione­llen Auf stieg des Teams aus dem Dachauer Hinterland – im Jahr des 50 jährigen Bestehens.

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