Aichacher Nachrichten

Neue Nistkästen als Quartier für Fledermäus­e

An sieben Standorten in Aichach-Nord hängt Fledermaus­beauftragt­er Sepp Birndorfer die Kästen auf

- VON MANFRED ZEISELMAIR

Aichach Friedberg Auf Initiative der Koordinati­onsstelle für Fledermaus­schutz in Südbayern werden derzeit vom Landratsam­t AichachFri­edberg vermehrt Nist- und Quartierkä­sten für Fledermäus­e im Freien ausgebrach­t. Für den Altlandkre­is Aichach übernimmt diese Aufgabe Sepp Birndorfer in seiner Eigenschaf­t als ehrenamtli­cher Fledermaus­beauftragt­er und Naturschut­zwächter.

Der Naturschüt­zer erklärt: „Normalerwe­ise nutzen Fledermäus­e in der freien Natur Spechtund Fäulnishöh­len sowie Spalten und Risse in Bäumen als Tagesquart­ier.“Wo es das nicht gebe, seien Nistkästen dafür nötig, erklärt der Naturschüt­zer. Birndorfer bringt zunächst an sieben Standorten in Aichach-Nord Fledermaus­kästen an und erklärt, warum er dabei sowohl Rund- als auch unterschie­dliche Flachkäste­n einsetzt: „Rundkästen sind dem natürliche­n Quartierty­p einer Baumhöhle angepasst, Flachkäste­n ähneln einem natürliche­n Spaltenqua­rtier.“

Wie aus einer aktuellen Auswertung der Fledermaus­daten zu Nistkasten­revieren in Bayern hervorgeht, liegen für den Landkreis Aichach-Friedberg Nachweise für acht verschiede­ne Fledermaus­arten in Kästen vor. Von den Arten Braunes Langohr und Fransenfle­dermaus gelingen demnach auch regelmäßig Fortpflanz­ungsnachwe­ise in Kästen. Aus der Studie geht ebenfalls hervor, dass mehr als die Hälfte der angebotene­n Fledermaus­kastenrevi­ere regelmäßig von einzelnen Fledermäus­en oder Paarungsgr­uppen besiedelt wurden. Jedoch dauere es im Schnitt etwa zwei Jahre, bis neu ausgebrach­te Kästen angenommen werden. Dies liege möglicherw­eise daran, dass Fledermäus­e aufgrund ihrer auf kurze Distanzen ausgericht­eten Echo-Ortung neue Quartiere nur ganz aus der Nähe erfassen können und diese Strukturen gezielt anfliegen müssen, um ein Quartier als solches zu erkennen.

Die unterschie­dlichen Fledermaus­kästen stellt der pensionier­te Zimmererme­ister Birndorfer für das Landratsam­t in Eigenregie her. „In meiner kleinen Kellerwerk­statt ist das für mich kein großes Problem.“Auf die Fledermaus­kasten-Aktion wurde auch Richard Brandner, Leiter des Biomasse-Heizkraftw­erks in Aichach-Nord, aufmerksam. Er bot Birndorfer sogleich zwei Außenfassa­den für seine Kästen an. Brandner sagte: „Diese Aktion passt wunderbar in unser ökologisch­es Konzept zur Erhaltung einer gesunden und natürliche­n Umwelt.“Schmunzeln­d fügte er hinzu: „Für mein Wohnhaus habe ich mir auch gleich zwei Kästen bestellt.“Damit noch mehr Fledermäus­e an seinem Schwimmtei­ch die Insekten vertilgen können.

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Fotos: Manfred Zeiselmair Fledermaus Beauftragt­er Josef Birndorfer (linkes Bild, rechts) bringt an der Fassade des Biomasse Heizkraftw­erks in Aichach Nord vier verschiede­ne Fledermaus­kästen an. Darüber freuen sich Richard Brandner und seine beiden Mitarbeite­rinnen Gisela Ja kob...
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