Neue Pumpen sollen Strom sparen
Stadt Aichach will zwei Trinkwasserbrunnen umrüsten. Was das kostet und was das bringt
Die Stadt Aichach kann bei der Wasserversorgung rund 35 Prozent Energie einsparen. Das hat eine Untersuchung im Rahmen des Klimaschutzteilkonzepts ergeben. Jürgen Schneider und Christian Mitschke von der Schneider-Leibner Ingenieurgesellschaft aus Augsburg, die auch schon für die Magnusgruppe tätig war, stellten die Ergebnisse jetzt im Finanz- und Werkausschuss des Aichacher Stadtrats vor.
90 Prozent des Trinkwassers der städtischen Wasserversorgung stammen aus den Brunnen 5 und 6 im Osten der Stadt. Auf diese konzentrieren sich die Verbesserungsvorschläge der Ingenieure. Bei beiden Brunnen riet Schneider, neue effizientere Pumpen einzubauen und die Förderleistung zu verringern. Letzteres sei durch eine neue Technologie mittlerweile möglich, die Dauerleistung zudem schonender. Der Wirkungsgrad der Pumpen könne so von 40 Prozent bei Brunnen 5 und 58 Prozent bei Brunnen 6 jeweils auf mindestens 70 Prozent erhöht werden. Bei Brunnen 5, 1975 gebaut, müsste zudem der Strömungswiderstand beseitigt werden, so Schneider. Bei Brunnen 6, 1989 gebaut, müsste der ebenerdige Einstieg umgebaut werden. Beim Öffnen der Zugänge sei kaum zu vermeiden, dass Laub und Erde in den Brunnenraum gelangen, so Schneider. Eine Überdachung wie beim neuesten Brunnen der Magnusgruppe sei sinnvoll.
Handlungsbedarf sah er auch bei der Druckerhöhungsanlage im Wasserwerk Untergriesbach. Die Anlage ist etwa 50 Jahre alt und, wie Schneider betonte, sehr sanierungsbedürftig.
Ausgehend von einem Lebenszyklus der Anlagen von 20 Jahren – in der Regel arbeiten sie weitaus länger – sah Schneider insgesamt ein Einsparpotenzial von bis zu 900000 Euro in diesem Zeitraum. An Kosten rechnet Schneider für beide Brunnen jeweils 250 000 Euro für die bauliche Sanierung und technische Ausrüstung, bei der Druckerhöhungsanlage von 200000 Euro, insgesamt also rund 700000 Euro. Darin noch nicht enthalten ist die elektrotechnische Ausrüstung, die ebenfalls erneuert werden müsste, wie Schneider betonte.
Auch die Druckerhöhungsanlagen Griesbeckerzell, Edenried seien nicht effizient, so Schneider. Aus wirtschaftlichen Gründen schlug er aber vor, dort erst aktiv zu werden, wenn durch Verschleiß Erneuerungen ohnehin anstehen. Der Ausschuss war sich einig, dass das ein sinnvolles Vorgehen ist. Einstimmig beschloss er, dass die SchneiderLeibner Ingenieurgesellschaft eine Entwurfsplanung für die vorgeschlagenen Maßnahmen erarbeiten soll. Die Entwurfsplanung für die elektrotechnische Ausrüstung soll das Ingenieurbüro Plan-Consult erstellen.
Die Untersuchung selbst kostete etwa 35 000 Euro. Davon fördert der Bund 50 Prozent – 17000 Euro – über das Programm „klimafreundliche Wasserversorgung“. (bac)