Aichacher Nachrichten

Ja, so war es bei den Rittersleu­t’

Wie ging es vor vielen Hundert Jahren zu? Handwerker, Händler und Krieger zeigen es in Sandizell. Bis Sonntagabe­nd hat das Fest noch geöffnet

- VON SILKE FEDERSEL

Hochsommer­liche Temperatur­en und Sonnensche­in – da dürften viele Mitwirkend­e beim Mittelalte­rfest auf Schloss Sandizell froh sein, dass es „Salzbader“Franco Needham gibt. Bei ihm kann man sich nämlich wie „anno dazumal“ganz entspannt in einem großen Zuber baden oder aber auch unter einer der Duschen abkühlen. Zum zweiten Mal ist der gelernte Saunameist­er nun schon beim Mittelalte­rspektakel dabei und sein Angebot werde vor allem in den Abendstund­en bei diesen Temperatur­en gut angenommen, wie er erzählt. Natürlich dürfen aber auch Besucher in die hölzernen Wannen steigen.

Aber auch wer kein Bad nehmen möchte, kann viel auf dem Gelände sehen: Zahlreiche Stände mit geschnitzt­en Figuren, Kleidung und mittelalte­rliche Speisen warten auf die Gäste. Echtes Verkaufsta­lent beweist auch die erst neunjährig­e Alara von Sandizell, deren Familie das Schloss besitzt und die im mittelalte­rlichen Gewand Schmuck verkaufte. „Ich mache das zum ersten Mal und es macht sehr viel Spaß“, erklärt sie. Nur einige Stände weiter verkauft Elli Leupolz ihre Naturkosme­tik-Seifen, ätherische Öle oder Massagelot­ionen. „Alles handgemach­t“, erklärt sie. Oder darf es ein noch originelle­res Souvenir sein? Auch mittelalte­rliche Waffen oder die ein oder andere Drachensta­tue können erworben werden.

Neben den vielen Händlern können die Besucher aber auch wieder den einzelnen Lagern einen Besuch abstatten und zusehen, wie Rittersleu­te einst übernachte­t oder wie Landsknech­te gespeist haben. Bogenschüt­zen zeigen ihr Können und die Männer in der Kunstschmi­ede sitzen trotz drückender Hitze vor ihren Feuern und stellen verschiede­ne Gegenständ­e her. Und natürlich gibt es wieder viele Aktionen nur für die Kleinen – vom Holzkaruss­ell bis hin zum Speckstein­schnitzen ist alles dabei.

Viele der Mitwirkend­en seien Stammgäste und einige kommen sogar aus Schweden, Österreich oder Polen zum Fest, erklärt Veranstalt­erin Sabine Nötzel. „Langsam wachsen wir alle zusammen, das ist sehr schön“, freut sie sich über das gute Miteinande­r. Man helfe sich gegenseiti­g, tausche Dinge aus. „Gerade der Tauschhand­el passt doch gut zum Mittelalte­r“, erklärt sie lachend. Seit mehreren Jahren veranstalt­et sie das Mittelalte­rspektakel und bekomme jedes Mal noch Gänsehaut, wenn der große Umzug am Eröffnungs­tag loszieht, wie sie erklärt: „Es ist einfach wunderschö­n, in eine Zeit einzutauch­en, die es so nicht mehr gibt.“

Wer jetzt Lust bekommen hat, selbst ins Mittelalte­r abzutauche­n, hat dazu noch bis Sonntag Gelegenhei­t. Besondere Höhepunkte sind etwa die mittelalte­rliche Hochzeit am Freitag, die Feuershows am Freitag und Samstag nach Einbruch der Dunkelheit sowie die „großen Feldschlac­hten zu Sandigenze­lle“.

Öffnungsze­iten Freitag/Samstag von 13 bis 24 Uhr sowie Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Parkplätze, musikalisc­hes Programm und Schauhandw­erk sind im Eintrittsp­reis von sieben Euro inbegrif fen. Der Eintritt für Kinder von sechs bis zwölf Jahren kostet 3,50 Euro, Kinder bis sechs Jahre sind frei.

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Fotos: Silke Federsel Mittelalte­rliche Waffen gab es bei diesem Herrn auf dem Fest in Sandizell zu kau fen.
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Handarbeit­en von einst zeigten diese beiden Frauen.
 ??  ?? In der Schmiede geht es trotz des Hoch sommers heiß her.
In der Schmiede geht es trotz des Hoch sommers heiß her.

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