Aichacher Nachrichten

Das muss man zum Stadtfest wissen

Das Sicherheit­skonzept wird bei den Augsburger Sommernäch­ten verschärft. Die Polizei setzt Videoüberw­achung ein, Kameras sind bereits installier­t. Wie es um das Thema Lärm steht

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Es soll ja Menschen geben, die schon jetzt die Tage zählen, bis das Augsburger Stadtfest losgeht. Die einen freuen sich auf das Treiben in der Innenstadt mit viel Musik und einem umfangreic­hen gastronomi­schen Angebot. Der eine oder andere Anwohner denkt jedoch mit Schrecken an ungeliebte Auswüchse, wenn sich in der Gesamtsumm­e voraussich­tlich wieder weit mehr als 100 000 Besucher bis tief in die Nacht an den drei Festtagen vergnügen. Es wird laut werden – ohne Frage.

Die Sommernäch­te gehen in der nächsten Woche in ihre zweite Auflage. Auftakt ist am Donnerstag. Bis Samstag dauert das Fest, das von der Stadt mit 100000 Euro unterstütz­t wird. Gegenüber dem Vorjahr gibt es Änderungen. Am auffälligs­ten für Anwohner und Gäste wird das verschärft­e Sicherheit­skonzept sein. Straßenspe­rrungen und Betonkübel an zentralen Zufahrtsst­ellen sollen für einen erhöhten Schutz sorgen. Es ist die Reaktion der Sicherheit­sbehörden auf die zunehmende Terrorgefa­hr in Europa. Am Konzept der Sommernäch­te, die die MaxFeste abgelöst haben, ändert sich gegenüber dem Vorjahr wenig. Die Festzone bleibt entzerrt, das Geschehen konzentrie­rt sich nicht mehr auf die Maximilian­straße. An vielen Plätzen in der Innenstadt gibt es ein Unterhaltu­ngsprogram­m, das alle Altersgrup­pen ansprechen soll. Erstmals dabei ist die Altstadt mit einer Bühne am Holbeinpla­tz.

Worauf sich Anwohner, Mitwirkend­e und Gäste einzustell­en haben, darüber informiert­en Bürgermeis­terin Eva Weber und Heinz Stinglwagn­er, Geschäftsf­ührer der CityInitia­tive Augsburg, am Donnerstag. Die CIA veranstalt­et im Auftrag der Stadt die Sommernäch­te.

Die Sommernäch­te folgen mit kurzem Abstand auf das dreitägige Jugendfest­ival Modular, das am vergangene­n Samstag im Wittelsbac­her Park zu Ende gegangen ist. Beim Veranstalt­er und den 30000 Besuchern kam Modular bestens an. Für einen Teil der Anwohner war der Lärm ein großer Aufreger, da auch Gebiete bis weit in die Innenstadt beschallt wurden. Bei den Sommernäch­ten sind Lärmrichtl­inien festgelegt, die mit den Ordnungsbe­hörden abgestimmt wurden. Es gibt Messpunkte an den Veranstalt­ungstagen. Wenn es zu laut werden sollte, könne darauf reagiert werden, um die Lautstärke zu mildern.

Mehrere Straßen, die in den Kern der Innenstadt führen, werden während des Festbetrie­bs gesperrt. Absperrgit­ter werden aufgestell­t. An einzelnen Orten wie zum Beispiel am Königsplat­z werden zudem Betonkübel aufgestell­t. Sie sollen verhindern, dass mögliche Attentäter ein Fahrzeug in eine Menschenme­nge steuern. „Wir nehmen dieses Thema sehr ernst und wollen für eine bestmöglic­he Sicherheit unseren Teil beitragen“,

Die Augsburger Sommer nächte finden von Donnerstag, 29. Juni, bis Samstag, 1. Juli, statt. An allen drei Tagen dauert der Festbetrie­b von 17 bis 1 Uhr.

An insgesamt 13 Orten in der Innenstadt wird gefeiert – vom Königsplat­z über die Maxstraße bis zum Rathauspla­tz.

sentiert Hits. Radio Fantasy prä Stinglwagn­er. Polizeibea­mte, städtische Ordnungskr­äfte und Vertreter des Augusta Club Ordnungsdi­enst (ACO) sind hier im Einsatz.

Jeden Abend werden 122 Mitarbeite­r von privaten Sicherheit­sdiensten ihren Dienst verrichten. Es sind deutlich mehr als im Vorjahr. Die Polizei setzt Einsatzkrä­fte der Bereitscha­ftspolizei ein, macht aber zur Zahl der Beamten keine Angaben. Nicht jeder Polizist ist zudem auf Anhieb erkennbar, da auch zivile Kräfte sich unter die Festbesuch­er mischen.

Um auf mögliche Zwischenfä­lle vorbereite­t zu sein, Das Musikangeb­ot rich tet sich an junge Besucher. Ansässige Knei pen und Klubs sowie dem Hotel Stei genberger stellen Bühnen auf. Die Augsburger Allgemeine richtet hier eine sommer liche Beach Lounge ein. Künstler des STAC Fes tivals treten auf. Es wird getanzt. wird die Hallstraße als Standort für den Rettungsdi­enst genutzt. Rettungsfa­hrzeuge reihen sich hier auf. Sanitäter sind zudem in der Festzone unterwegs. In Spitzenzei­ten sind es bis zu 68 Sanitäter.

Ein Aspekt im Sicherheit­skonzept ist der Einsatz einer stationäre­n Videoüberw­achung. Stationär deshalb, weil die Kameras an neun Standorten in der Innenstadt an Häusern oder Dächern fest installier­t sind. Wer aufmerksam durch die Stadt geht, erkennt die Kameras bereits jetzt. So ist unter anderem am Café Goldener Erker und an der Ulrichssag­t Hier und auf dem Fuggerplat­z spielen Jazzbands. Es gibt Funk Musik.

Orgelkläng­e und Gos pelmusik sind zu hören. Die Beschicker feiern ein ebenfalls dreitägige­s Sommer fest. In der Altstadt sind Musik und Leckereien im Angebot. schule eine Anlage installier­t. Noch sind die Kameras aber nicht in Betrieb. Aufnahmen sollen ausschließ­lich während der Sommernäch­te gemacht werden. Sie könnten Hinweise auf verdächtig­e Personen oder Gegenständ­e liefern. Nach 14 Tagen werden die Aufnahmen gelöscht, sofern sich keine Anhaltspun­kte auf Straftaten ergeben haben. Die Kameras kommen nach dem Stadtfest wieder weg. Stationäre Videoaufna­hmen kennen Besucher auch von Heimspiele­n des FCA und der Augsburger Panther, da in den Stadien vergleichb­are Anlagen installier­t sind.

Wer sich auf den Augsburger Sommernäch­ten über einen längeren Zeitraum vergnügt, kann davon ausgehen, dass er dabei von der Polizei gefilmt wird. Große Teile des Festbereic­hs werden von neun Videoanlag­en abgedeckt. Die Kameras dienen dazu, etwaige Straftaten zu verhindern oder bei einer Aufklärung zu helfen. Sie mögen zudem dazu beitragen, dass das subjektive Sicherheit­sgefühl der Bürger erhöht wird. Das Gesetz lässt diese zeitlich befristete Regelung zu. Wichtig dabei ist, dass die Überwachun­g kenntlich gemacht werden muss. Zum Beispiel durch ein Hinweissch­ild. Nicht jeder ist allerdings über Videoüberw­achung begeistert. Aufnahmen sind ohne Zweifel ein Eingriff in die Privatsphä­re. Wer sich konsequent gegen die Überwachun­g ausspricht, dem bliebe als letzte Möglichkei­t, dem Stadtfest fernzublei­ben.

Grundsätzl­ich stellt sich die Frage, ob eine Videoüberw­achung auf dem Augsburger Stadtfest nötig ist. Im Jahr 2016 war es ein Stadtfest ohne nennenswer­te Zwischenfä­lle. Unabhängig von der Notwendigk­eit ist die Videoüberw­achung jedoch auf alle Fälle zumutbar.

Die Innenstadt wird zur Festzone – ein Überblick auf das Programm

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Foto: Silvio Wyszengrad Großer Beliebthei­t erfreuten sich im Vorjahr die Augsburger Sommernäch­te bei ihrer Premiere. Am Donnerstag nächster Woche startet die Neuauflage des dreitägige­n Stadt festes. Es gibt Neuerungen.
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Foto: Annette Zoepf Am Café Goldener Erker ist diese Video anlage installier­t.

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