Extremes Wetter für den Spargel
Peter Strobl zieht Bilanz über die Saison
Aichach Friedberg An Johanni, am 24. Juni, endet traditionell die Spargelsaison. Wie ist die Saison gelaufen? Darüber haben wir mit Peter Strobl, Geschäftsführer des Spargelerzeugerverbands Südbayern, gesprochen.
Gibt es Spargelbauern, die schon aufgehört haben, Spargel zu stechen? Wenn ja, woran liegt das?
Peter Strobl: Der überwiegende Teil der Spargelerzeuger hat mit dem Stechen bereits aufgehört. Der Grund liegt in der Verfrühung durch entsprechende Foliensysteme. Das heißt: Der Saisonbeginn war vier Wochen früher als ohne Folienbedeckung. Durch die extrem warme Witterung hat die Saison schon sehr früh begonnen, um den 20. März. Der Spargel darf auch nur eine begrenzte Zeit geerntet werden, also nicht ,überstochen‘ werden, da der Wurzelstock sich im Rest der Vegetationsperiode regenerieren muss. Die Erzeugerbetriebe haben deshalb verfrühte und verspätete Anlagen beziehungsweise Spargelfelder.
War das Wetter dieses Jahr gut für den Spargelanbau?
Strobl: Das Wetter war sehr extrem. Zunächst sehr warm und mit hohem Ertrag, dann längere Zeit sehr kalt und mit geringem Ertrag. Es war bei Weitem nicht so ausgeglichen wie im vergangenen Jahr.
Sind Sie insgesamt zufrieden mit der Spargelsaison?
Strobl: Die Saison war aufgrund der Witterung durchwachsen und für die Spargelerzeuger sehr anstrengend. Da es sich um ein Frischeprodukt handelt, muss dieses sofort vermarktet werden. Auch die gewünschten Mengen der Kunden können da nicht eingehalten werden.
Was hat der Spargel dieses Jahr im Schnitt gekostet? Ist der Preis gestiegen oder gesunken im Verlauf der Saison und im Vergleich zu früheren Jahren?
Strobl: Der Preis ging am Großmarkt aufgrund der hohen Angebotsmenge bei Saisonbeginn in kurzer Zeit nach unten und hat sich auch nicht mehr sehr schnell erholt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Spargel billiger und damit sind die Preiserwartungen nicht erfüllt worden.