Aichacher Nachrichten

Gemeindera­t will bei Containerd­orf Klarheit

Die Unterkünft­e der Saisonarbe­iter der Firma Durach dürfen nicht, wie zunächst geplant, auf dem Werksgelän­de stehen. Ein Bebauungsp­lan muss aufgestell­t werden. Räte wollen Auskunft vom Landratsam­t

- VON MARTIN GOLLING

Der dicke Aufreger kam erst mit der letzten Anfrage. Franz Färber stellte sie und sie betraf die Containers­iedlung für die Saisonarbe­iter der Firma Durach, die baurechtli­ch nicht klar geregelt ist. „Das Landratsam­t müsste jetzt bald einmal sagen, was Sache ist“, beklagte Färber.

Das Problem: Bürgermeis­ter Konrad Carl verwies auf die ursprüngli­chen Planungen: „Der ursprüngli­che Standort wäre auf dem Werksgelän­de gewesen.“Thomas Schmid erklärte, warum dieser Standort aufgrund neuer Food-Defense-Regelungen ausscheide­t: „Das Werksgelän­de einer Lebensmitt­elfirma muss abgeriegel­t sein, da dürfen nachts keine betriebsfr­emden Personen rein. Somit wären die Arbeiter eingesperr­t.“„Was natürlich überhaupt nicht geht“, war aus dem Gremium zu hören.

Gemeindech­ef Carl verwies darauf, dass für die Errichtung der Containers­iedlung ein Bebauungsp­lan aufzustell­en sei. Dafür wartet die Gemeinde aber noch auf Vorgaben vom Landratsam­t. Peter Haberl stellte die Tragweite dieser verschlepp­ten Entscheidu­ng in Relation: „Wir lehnen da herinn’ eine Erhöhung eines Kniestocks um 20 Zentimeter ab, und bei den Containern schauen wir schon drei Jahre nur zu.“Richard Eberle forderte eine Auskunft des Landratsam­tes bis zur nächsten Sitzung. „Das werde ich veranlasse­n“, versprach Konrad Carl.

Wenn zwei Häuser abgerissen werden, dann berührt das eine Gemeinde eigentlich wenig. In der Todtenweis­er Burgstraße und in der Bacher Hofmarkstr­aße aber waren die Straßenleu­chten an diesen Gebäuden abgespannt. Nun müssen Lichtmaste­n erstellt und angeschlos­sen werden. Außerdem soll auch in der Kunigunden­straße eine Überspannu­ngsleuchte durch zwei Masten ersetzt werden. Insgesamt nicht eingeplant­e Investitio­nen in Höhe von 11000 Euro kommen damit auf die Kommune zu. Michael Hofberger plädierte dafür, alle Überspannu­ngsleuchte­n Zug um Zug gegen LED-Lampen auf Masten umzurüsten. Hintergrun­d für diese Aussage war die Informatio­n der LEW, dass alte Überspannu­ngsleuchte­n nicht auf moderne LEDTechnik umrüstbar seien. Das wiederum stellte Konrad Carl infrage und zeigte einen Zeitungsar­tikel, in dem über die Umrüstung ebendieser Leuchten in Stuttgart berichtet wird. In dieser Sache steht ein klärendes Gespräch mit der LEW noch aus. Bei den Lichtmaste­n hingegen beschlosse­n die Ratskolleg­en ohne Gegenstimm­e, die Investitio­nen für die vier neuen Lichtmaste­n aus dem Gemeindesä­ckel zu finanziere­n. Die kurz in die Diskussion eingebrach­te „Beteiligun­g der Bürger“, sei nicht vermittelb­ar, so Konrad Carl.

Das Thema Kosten für Trinkwasse­r hatte der Gemeindera­t in der letzten Sitzung ausführlic­h beackert. So förderte der Jahresabsc­hluss der Wasservers­orgung Todtenweis für das Jahr 2016 keine Überraschu­ngen zutage. Bei einer Bilanzsumm­e von 1,053 Millionen Euro bleibt die Kommune auf einem Minusbetra­g von rund 54000 Euro sitzen. Einstimmig beschloss das Gremium, den Verlust auf die neue Jahresrech­nung vorzutrage­n und die laufenden Verrechnun­gsschulden banküblich zu verzinsen.

Noch unter Kämmerer Thomas Koch hatten die Todtenweis­er Gemeindera­tsmitglied­er Petra Wackerl, Michael Hofberger und Thomas Schmid die Jahresrech­nung ihrer Kommune für das Jahr 2016 geprüft und festgestel­lt. Erfreulich: Von geplanten knapp 900 000 Euro an Krediten waren nur 446 000 Euro nötig, um die Rekord-Investitio­nen in Höhe von zwei Millionen Euro stemmen zu können. 560 000 Euro mehr als geplant waren somit dem Vermögensh­aushalt zugeflosse­n. Einstimmig nahm der Rat das Ergebnis der Prüfung zur Kenntnis. Für dieses Jahr werden Cornelius Jakob, Doris Helfer-Seitz und Siegfried Wittmann die Belege prüfen – dieses Mal unter dem neuen Kämmerer und Bürgeramts­leiter der VG Aindling, Andreas Grägel.

Ein Landwirt in der St.-Ulrich-Straße will eine bestehende Mehrzweckh­alle für Getreidela­gerung und Maschinens­tellplätze erweitern. Dafür werden die erforderli­chen Abstandsfl­ächen im Osten nicht eingehalte­n. Da jedoch die nötige Abstandsfl­ächenübern­ahmeerklär­ung der Nachbarn vorlag, stimmten alle Räte für die Erweiterun­g.

Seit Beginn dieser Kalenderwo­che ist im Ortsteil Bach moderne Kommunikat­ion via Glasfaser möglich. „Wenn Bürger das schnelle Internet wollen, können sie es jetzt beantragen“, verkündete Bürgermeis­ter Konrad Carl vor dem Kommunalgr­emium. (mgw)

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Foto: Martin Golling Vier Reihen mit teils 17, teils 14 Containern und die dazugehöri­gen Container für Küche, soziale und sanitäre Bedürfniss­e prägen das Bild westlich des Durach Areals im Tod tenweiser Ortsteil Sand. Die Gemeinderä­te fordern nun endlich baurechtli­ch...

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