Gemeinderat will bei Containerdorf Klarheit
Die Unterkünfte der Saisonarbeiter der Firma Durach dürfen nicht, wie zunächst geplant, auf dem Werksgelände stehen. Ein Bebauungsplan muss aufgestellt werden. Räte wollen Auskunft vom Landratsamt
Der dicke Aufreger kam erst mit der letzten Anfrage. Franz Färber stellte sie und sie betraf die Containersiedlung für die Saisonarbeiter der Firma Durach, die baurechtlich nicht klar geregelt ist. „Das Landratsamt müsste jetzt bald einmal sagen, was Sache ist“, beklagte Färber.
Das Problem: Bürgermeister Konrad Carl verwies auf die ursprünglichen Planungen: „Der ursprüngliche Standort wäre auf dem Werksgelände gewesen.“Thomas Schmid erklärte, warum dieser Standort aufgrund neuer Food-Defense-Regelungen ausscheidet: „Das Werksgelände einer Lebensmittelfirma muss abgeriegelt sein, da dürfen nachts keine betriebsfremden Personen rein. Somit wären die Arbeiter eingesperrt.“„Was natürlich überhaupt nicht geht“, war aus dem Gremium zu hören.
Gemeindechef Carl verwies darauf, dass für die Errichtung der Containersiedlung ein Bebauungsplan aufzustellen sei. Dafür wartet die Gemeinde aber noch auf Vorgaben vom Landratsamt. Peter Haberl stellte die Tragweite dieser verschleppten Entscheidung in Relation: „Wir lehnen da herinn’ eine Erhöhung eines Kniestocks um 20 Zentimeter ab, und bei den Containern schauen wir schon drei Jahre nur zu.“Richard Eberle forderte eine Auskunft des Landratsamtes bis zur nächsten Sitzung. „Das werde ich veranlassen“, versprach Konrad Carl.
Wenn zwei Häuser abgerissen werden, dann berührt das eine Gemeinde eigentlich wenig. In der Todtenweiser Burgstraße und in der Bacher Hofmarkstraße aber waren die Straßenleuchten an diesen Gebäuden abgespannt. Nun müssen Lichtmasten erstellt und angeschlossen werden. Außerdem soll auch in der Kunigundenstraße eine Überspannungsleuchte durch zwei Masten ersetzt werden. Insgesamt nicht eingeplante Investitionen in Höhe von 11000 Euro kommen damit auf die Kommune zu. Michael Hofberger plädierte dafür, alle Überspannungsleuchten Zug um Zug gegen LED-Lampen auf Masten umzurüsten. Hintergrund für diese Aussage war die Information der LEW, dass alte Überspannungsleuchten nicht auf moderne LEDTechnik umrüstbar seien. Das wiederum stellte Konrad Carl infrage und zeigte einen Zeitungsartikel, in dem über die Umrüstung ebendieser Leuchten in Stuttgart berichtet wird. In dieser Sache steht ein klärendes Gespräch mit der LEW noch aus. Bei den Lichtmasten hingegen beschlossen die Ratskollegen ohne Gegenstimme, die Investitionen für die vier neuen Lichtmasten aus dem Gemeindesäckel zu finanzieren. Die kurz in die Diskussion eingebrachte „Beteiligung der Bürger“, sei nicht vermittelbar, so Konrad Carl.
Das Thema Kosten für Trinkwasser hatte der Gemeinderat in der letzten Sitzung ausführlich beackert. So förderte der Jahresabschluss der Wasserversorgung Todtenweis für das Jahr 2016 keine Überraschungen zutage. Bei einer Bilanzsumme von 1,053 Millionen Euro bleibt die Kommune auf einem Minusbetrag von rund 54000 Euro sitzen. Einstimmig beschloss das Gremium, den Verlust auf die neue Jahresrechnung vorzutragen und die laufenden Verrechnungsschulden banküblich zu verzinsen.
Noch unter Kämmerer Thomas Koch hatten die Todtenweiser Gemeinderatsmitglieder Petra Wackerl, Michael Hofberger und Thomas Schmid die Jahresrechnung ihrer Kommune für das Jahr 2016 geprüft und festgestellt. Erfreulich: Von geplanten knapp 900 000 Euro an Krediten waren nur 446 000 Euro nötig, um die Rekord-Investitionen in Höhe von zwei Millionen Euro stemmen zu können. 560 000 Euro mehr als geplant waren somit dem Vermögenshaushalt zugeflossen. Einstimmig nahm der Rat das Ergebnis der Prüfung zur Kenntnis. Für dieses Jahr werden Cornelius Jakob, Doris Helfer-Seitz und Siegfried Wittmann die Belege prüfen – dieses Mal unter dem neuen Kämmerer und Bürgeramtsleiter der VG Aindling, Andreas Grägel.
Ein Landwirt in der St.-Ulrich-Straße will eine bestehende Mehrzweckhalle für Getreidelagerung und Maschinenstellplätze erweitern. Dafür werden die erforderlichen Abstandsflächen im Osten nicht eingehalten. Da jedoch die nötige Abstandsflächenübernahmeerklärung der Nachbarn vorlag, stimmten alle Räte für die Erweiterung.
Seit Beginn dieser Kalenderwoche ist im Ortsteil Bach moderne Kommunikation via Glasfaser möglich. „Wenn Bürger das schnelle Internet wollen, können sie es jetzt beantragen“, verkündete Bürgermeister Konrad Carl vor dem Kommunalgremium. (mgw)