Aichacher Nachrichten

Ein Würfel mit Panoramabl­ick

Familie Weiß lebt in einem quadratisc­hen Designerha­us in Friedberg-Süd. Am Samstag öffnet sie ihre Türen für Besucher. Wie es sich anfühlt, dort zu leben. Es gibt noch weitere Adressen im Wittelsbac­her Land

- VON ELISA MADELEINE GLÖCKNER

Friedberg 16 Zimmer, 230 Quadratmet­er und ein malerische­r Blick über die Lechebene: Familie Weiß lebt den Traum vom eigenen Haus. Erfüllt hat ihn das Friedberge­r Architekte­nduo Christian Fußner und Frank Kühne. Am Samstag, 24. Juni, bietet sich Interessie­rten die Chance, das Gebäude genauer anzusehen. Auch in diesem Jahr zeigen private Bauherren ihre meist verschloss­enen Räume der Öffentlich­keit bei den Architekto­uren. 2017 beteiligen sich 221 Projekte an mehr als 136 Standorten in Bayern. Allesamt wurden in den letzten drei Jahren fertiggest­ellt – so auch das quadradtis­che Schloss von Caroline und Helge Weiß.

Die vierköpfig­e Familie wohnt seit einem Jahr in der Margit-BlahaStraß­e 26. Ihr puristisch gehaltener Würfel lässt sich in das Korsett des Bauhaussti­ls zwängen. Die Bauherren hatten genaue Vorstellun­gen von ihrem künftigen Domizil. So setzten die Architekte­n bei der Gestaltung des Hauses auf Geometrie, Stahl, Beton und breite Glasfläche­n. „Um das umsetzen zu können, muss der Kunde ein großes Faible für diesen Stil haben“, erklärt Architekt Christian Fußner. Der Bauherr stimmt ihm zu. Es sei wichtig, mit Gleichgesi­nnten zu arbeiten, findet Helge Weiß. „Das Büro war mit das das mit unserem Stil und unserem Anspruch harmoniert hat.“Ehefrau Caroline nickt. „Die Chemie zwischen uns musste stimmen.“Sie stimmte.

Eigentlich war die Liebe von Bauherr Helge und Baufrau Caroline zu Geradlinig­keit und asketische­r Bauweise für ein anderes Grundstück vorgesehen. „Ursprüngli­ch haben wir in der Region um Erding und später um Regensburg gesucht“, sagt die Familie. Gestoßen sind sie nach einiger Zeit auf das Neubaugebi­et in Friedberg-Süd. Und so siedelte die Familie um – von Erding nach Friedberg – mit der Idee vom perfekten Domizil im Kopf: Eine stimmige Symbiose aus Architektu­r und Natur sollte es werden. Ein Haus, dessen Fenster von Arbeitsrau­m sowie Wohn- und Essbereich in Richtung Wald, Feld und Schlittenb­erg zeigen.

Ein Vorteil für das Architekte­nbüro: Sie haben den Bebauungsp­lan für das Quartier südlich der Stefanstra­ße gemacht und wussten um bauliche Vorgaben des Areals. Die dort ansässigen Gebäude müssen beispielsw­eise ein Flachdach tragen und das Energieeff­izienz-Kriterium KfW 40 erfüllen.

Was das Besondere an diesem Traumhaus ist? Vieles, betont Fußner. „Die Lage, der Ausblick, das Glas. Das Haus spielt mit dem Gelände“, sagt der Architekt. „Und wir haben das Gefühl, in der Natur zu leben“, bekräftigt Caroline.

Ob sie bei den vielen Glasfronte­n keine Angst vor Beobachter­n haeinzige,

ben? Helge winkt ab. „Schon in unserem alten Haus hatten wir viele Fenster. Der Ausblick ist mehr wert, als sich eingesperr­t zu fühlen.“Außerdem reflektier­e das Glas stark. Und für den Fall, dass die Familie doch lieber einmal für sich sein möchte: Jalousien – wo man geht und steht. Oft werden die von Caroline und Helge Weiß allerdings nicht benutzt: „Während andere ihre Jalousien beim Schlafenge­hen herunterfa­hren, fahren wir sie hoch“, erklärt Caroline schmunzeln­d. Weshalb? „Der Sternenhim­mel, einfach unbezahlba­r.“Dennoch: Man müsse schon der Typ dafür sein, betont Architekt Christian Fußner. „Genant sollte man besser nicht sein.“Der Klassiker unter den Fragen: Wie oft müssen die Fenster geputzt

werden? Die Familie lacht. „Wir wohnen seit einem Jahr hier und haben sie einmal geputzt.“Allerdings nicht selbst, geben sie augenzwink­ernd zu. „Man hat bei einem solchen Haus einen anderen Wartungsau­fwand“, erläutert Architekt Fußner.

Das fange bei den Fenstern an und höre bei der Abdichtung des Flachdachs auf. Der lichtdurch­flutete Neubau mit dem Sichtbeton, der Regendusch­e und der Holzvertäf­elung ist für Familie Weiß das perfekte Domizil. „Ich laufe jeden Tag mit einem Grinsen durch unser Haus“, bestärkt Caroline Weiß. Ganz fertig ist es noch nicht. „Uns fehlt eine passende Lampe für die Galerie“, bemerkt Helge. Die werde dann das große Finale.

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Fotos: Andreas Reisewitz, Elisa Glöckner Die Familie Weiß öffnet die Türen ihres Haues in der Friedberge­r Margit Blaha Straße am Samstag für Besucher.
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Die Chemie stimmte zwischen Architekt Christian Fußner (links) und den Bauherren Caroline Weiß (Mitte) und Helge Weiß.
 ??  ?? Viel Platz bietet auch das Badezimmer der Familie Weiß.
Viel Platz bietet auch das Badezimmer der Familie Weiß.
 ??  ?? Hell und freundlich wirkt es im ganzen Haus.
Hell und freundlich wirkt es im ganzen Haus.

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