Zwei tödliche Badeunfälle am Wochenende
17-Jähriger geht am Friedberger Baggersee unter. Er stirbt im Krankenhaus. In Karlsfeld ertrinkt ein 24-Jähriger
Ein 17-jähriger Jugendlicher wollte am späten Freitagabend noch mit Freunden am Südufer des Friedberger Sees zu einer Insel schwimmen. Plötzlich war er untergegangen. Sofort wurden die Einsatzkräfte der Wasserwachtstation am See informiert, die nur 30 Sekunden nach Eingang der Meldung im Wasser waren. Trotz der schnell eingeleiteten Rettungsmaßnahmen starb der Jugendliche noch in der Nacht im Krankenhaus. In Karlsfeld (Kreis Dachau) ist am Wochenende ein 24-jähriger Schwimmer ertrunken.
Der Vorsitzende der Friedberger Wasserwacht, Christoph Tränkner, berichtet: „Es war reiner Zufall, dass Mitglieder von uns dort eine private Geburtstagsparty gefeiert hatten.“Er lobt vor allem das Engagement der Badegäste, die sofort eine Menschenkette gebildet hatten und im Flachwasserbereich nach dem Jugendlichen suchten: „Das ist wirklich nicht normal, was die Badegäste hier geleistet haben.“Von den Einsatzkräften der Wasserwacht, die dort Geburtstag feierten, waren zwei Mitglieder mit ihrer Tauchausrüstung im See. „Leider konnten alle Maßnahmen den Jugendlichen nicht mehr retten“, bedauert Tränkner. Zwei Rettungstaucher machten sich umgehend auf die Suche nach dem Vermissten, parallel dazu wurde Wasserrettungsalarm ausgelöst und weitere Kräfte zur Unterstützung angefordert. Die Suche gestaltete sich aufgrund der Dämmerung und dem steil abfallenden Ufer als schwierig.
„Er ist bei diesen schlechten Bedingungen, also trübes Wasser und Dämmerung, nach zwölf Minuten in sieben Metern Tiefe dennoch sehr schnell gefunden worden“, berichtet Tränkner. Auch der Rettungshubschrauber Christoph 40, die Feuerwehr Friedberg, Rettungsdienst, Polizei sowie weitere Fahrzeuge der Wasserrettung aus dem Landkreis Aichach-Friedberg und Augsburg machten sich auf den Weg, um die Friedberger Wasserwacht zu unterstützen.
Der 17-Jährige konnte aber nicht mehr gerettet werden, so die Polizei. Unter laufender Reanimation wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo er noch in der Nacht starb. Zwei Personen der Gruppe, die sich noch auf der Insel befanden, wurden vorsorglich mit Rettungsbrettern an Land gebracht. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, um die genauen Gründe für das Unglück zu klären. Ein Drittverschulden wird derzeit ausgeschlossen.
Christoph Tränkner will sich nicht darauf festlegen, was die Ursache für den tragischen Unfall des 17Jährigen war. Grundsätzlich empfiehlt er Badegästen, am See besonders vorsichtig zu sein. „Das gilt für alle Badeseen und nicht speziell für Friedberg“, betont Tränkner.
Bereits am Freitagnachmittag war der 24-jährige Mann in Karlsfeld von einem Freund als vermisst gemeldet worden. Er hatte sich beim gemeinsamen Schwimmen im Karlsfelder See entschlossen umzukehren. Der Freund fand ihn danach nicht wieder. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern gestern Abend mitteilte, blieb die Suche zunächst erfolglos. Erst am Sonntag gegen 11 Uhr konnte Polizeitaucher den 24-Jährigen aus acht Metern Tiefe bergen. Die Kriminalpolizei ermittelt. Es gebe aber keinen Hinweis auf Fremdeinwirkung, betont die Polizei. (mit jca) »Kommentar