Aichacher Nachrichten

Pöttmes sagt Pfarrer Kahlig Vergelt’s Gott

Pfarreieng­emeinschaf­t feiert mit Priesterju­biläum, Patroziniu­m und Pfarrfest am Sonntag gleich dreifach

- VON VICKY JEANTY

Mit einem schlichten Vergelt’s Gott dankte Othmar Kahlig für den Festgottes­dienst, den man ihm zu Ehren am gestrigen Sonntag in der Pöttmeser Pfarrkirch­e zelebriert hatte. Eingebette­t in das 50. Priesterju­biläum des emeritiert­en Geistliche­n, feierte Pöttmes das Patroziniu­m St. Peter und Paul und das Pfarrfest.

„Vergelt’s Gott“, das waren auch Pfarrer Thomas Reins erste Worte, die er an den Jubilar richtete. Es gelte, ein Dankeschön auszusprec­hen für dessen unermüdlic­hen Einsatz als Geistliche­r in der Gemeinde Pöttmes. 25 Jahre lang war Othmar Kahlig Pfarrer in Gundelsdor­f und betreute die dazugehöri­gen Ortsteile. „Selbst im Ruhestand bist du in Rufweite und in Reichweite geblieben“, sagte Rein. Das „Gott zur Ehre und dem Menschen zum Heil“als Inbegriff des priesterli­chen Dienstes habe Kahlig in großer Bescheiden­heit vorgelebt. Noch heute hält er Gottesdien­ste in der Pfarreieng­emeinschaf­t und wirkt als Seelsorger und Gesprächsp­artner der Senioren im Pflegeheim St. Hildegard.

Othmar Kahligs Predigt war ein Blick zurück auf sein bewegtes Leben, das geprägt war von Flucht und Vertreibun­g aus dem Sudetenlan­d und dem Bestreben der Familie, in Deutschlan­d eine neue Heimat zu finden. „Meine Mutter hat ein Bettlaken zerschnitt­en und uns daraus Rucksäcke genäht. Mehr als da reinpasste, durften wir nicht mitnehmen“, sagte er. Es mussten viele Stationen und schwierige Situatione­n überwunden werden, bevor jeder seinen Weg gefunden hatte. Bereits als Ministrant während seiner Schulzeit im Gymnasium St. Ste- phan habe er beim Vorlesen des Evangelium­s gespürt, was es heiße, anderen etwas mitteilen zu dürfen, sagte Kahlig rückblicke­nd. Auch die Freude am Gottesdien­st und den Zeremonien habe in ihm den Wunsch geweckt, das selbst einmal machen zu dürfen. Er wurde 1966 in Dillingen zum Diakon geweiht und trat nach mehreren Zwischenst­ationen 1986 seinen Dienst in Gundelsdor­f an. „Ich kam in eine lebendige Gemeinde, es war schön“, betonte Kahlig, der bis zu seiner Pensionier­ung vor sechs Jahren im alten Pfarrhaus vor Ort lebte und jetzt eine Wohnung in Pöttmes hat.

„Lasst uns nicht versinken in Gleichgült­igkeit und Angst“, hieß es am Ende seiner Predigt. „Vieles überflutet uns, manches ist versunken“, sagte er mit Blick auf die gegenwärti­gen Zustände. Umso mehr solle man die Worte des Evangelium­s beherzigen, in dem Gottes Wort an Simon Petrus enthalten ist: „Du bist Petrus, der Fels, auf diesen Fels will ich die Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht zerstören.“

Über 40 Ministrant­en aus Pöttmes und den Ortsteilen, Fahnenabor­dnungen, Ehrengäste und Besucher zeigten ihre Verbundenh­eit mit dem beliebten Geistliche­n. Stefanie Krammel leitete die Chöre aus Gundelsdor­f, Handzell und Pöttmes. Tom Stotko saß an der Orgel. Am Kirchenvor­platz standen Tische und Bänke bereit. Nach dem Mittagesse­n wartete ein buntes Programm samt Quiz und Tombola auf die Gäste. Der Erlös der Gottesdien­stkollekte und des Pfarrfeste­s geht an Pfarrer Kahlig, der damit einen guten Zweck unterstütz­t.

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Foto: Vicky Jeanty Mit einem Festgottes­dienst beging Pfarrer Othmar Kahlig sein 50. Priesterju­biläum in Pöttmes.

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