Wie schön ist Schorn?
Dorfwettbewerb Der Pöttmeser Ortsteil Schorn präsentiert sich beim Besuch der Jury vor dem Bezirksentscheid jedenfalls von seiner besten Seite. Ob es am Ende für den schwäbischen Sieg reicht, zeigt sich in einer knappen Woche
Gründlich vorbereitet haben sich die Schorner auf den Besuch der Jury am gestrigen Dienstag. Es ging darum, den Pöttmeser Ortsteil der Bewertungskommission des Dorfwettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“zu präsentieren. Auf Landkreisebene haben die Schorner schon gewonnen. Nun beteiligt sich der Ortsteil am Bezirksentscheid. Schorn ist einer von acht Teilnehmern aus dem Bezirk Schwaben.
In fünf verschiedenen Kategorien werden die Mitglieder der Bewertungskommission Punkte vergeben. Neben Grüngestaltung und -entwicklung, Baugestaltung und -entwicklung sowie sozialen und kulturellen Aktivitäten interessieren sich die Mitglieder der 14-köpfigen Jury auch für Entwicklungskonzepte und das Dorf in der Landwirtschaft.
Viel Zeit für einen Plausch ist nicht, denn die Kommission hat einen Zeitrahmen einzuhalten. Zwei Stunden haben die Schorner Zeit, ihren Ort zu präsentieren. Der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele fasst sich deshalb kurz. Stolz sei er darauf, dass es der Ortsteil in den Bezirksentscheid geschafft hat. Schon deshalb, weil die Schorner alles ehrenamtlich und in Eigenregie geschafft hätten. Schindele zur Jury: „Wir sind in keinem Förderprogramm. Das ist alles aus der Bevölkerung heraus gewachsen.“Auch die Organisation des Rundganges und die Präsentation haben die Schorner in die Hand genommen. „Leittiere“seien Rita und Magnus Birkmeir sowie die Familie Sturm, sagt Richard Freiherr von Herman. „Sie haben die Dorfgemeinschaft angeführt bei den vielen Dingen, die zu tun waren.“Dem Baron und seiner Frau Ludwiga Freifrau von Herman gehört das Schorner Schloss. Die Jury erfährt bei einem geschichtlichen Abriss, dass es seit 1868 im Besitz der Familie von Herman ist. Eine Eiche im Schlosspark ist der älteste Baum in dem Ortseil. Dass sich auch in vielen privaten Gärten alte Bäume finden, gefällt Manuela Riepold, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege, an Schorn besonders gut.
Um in der knappen Zeit möglichst viel zeigen zu können, haben sich die Organisatoren etwas einfallen lassen. Die Mitglieder der Kommission, die sich mit Landschaft und Umgebung befassen, werden mit der Pferdekutsche chauffiert. Für die „Fußtruppe“der Jury haben die Familien Birkmeir und Sturm eine Art Bilderbuch mit Fotos vorbereitet, das sie an jeder Station aufschlagen. Vor der Kirche zum Beispiel können sich die Gäste anhand der Fotos ein Bild davon machen, wie die Kirche innen aussieht. In der Dorfmitte zeigen Fotos den Mix aus alten und neuen Häusern.
Auch zur ehemaligen Schlossgärtnerei führt der Rundgang. Ein breiter Streifen Roggen steht hier. Das sei der Garten der Waldorfschule Augsburg, erklärt Hubert Birkmeir. Erstaunte Ausrufe gibt es von den Kommissionsmitgliedern, als sie hören, dass die Schüler den Garten mit einem alten Pflug bearbeiten. „Hier werden noch viele Schüler schwitzen“, hofft Birkmeir, Sein Bruder Magnus erinnert sich noch daran, als die Teilnahme am Dorfwettbewerb das erste Mal angesprochen wurde. Sein erster Gedanke war damals: „Das riecht nur nach Arbeit.“Als er dann jedoch darüber nachdachte, erkannte er die Vorteile: Damit könne man das eigene Dorf wieder erfahren und wahrnehmen.
Der Landkreiswettbewerb im vergangenen Jahr habe richtig Spaß gemacht, erzählt Magnus Birkmeir. Damals hatte die Dorfgemeinschaft eigens eine Broschüre über ihren Ort erstellt. Beim Rundgang hätten sie die Zeit überzogen, erinnert sich Birkmeir. Deshalb gab es diesmal auch einen Probelauf, um die Zeit abschätzen zu können. Vor einem Jahr hatten die Dorfbewohner an jeder Station noch aus dem Stegreif erzählt. Nun aber hatten sie Spickzettel vorbereitet, um nichts zu vergessen.
Wie die Schorner beim Bezirksentscheid abgeschnitten haben, wird die Kommission voraussichtlich am Wochenanfang mitteilen.