Aichacher Nachrichten

Ortsname kommt von einer Schneise

Heimatfors­cher Anton Mayr weiß, dass Oberschnei­tbach wesentlich älter ist als andere Orte

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Die Gründung von Oberschnei­tbach war Thema beim Geschichts­stammtisch des Heimatvere­ins Aichach. Heimatfors­cher Anton Mayr berichtete über seine Forschungs­ergebnisse. Sie sind Teil einer im Entstehen begriffene­n Chronik über den Ort. Viele Einwohner aus dem Aichacher Stadtteil waren zu diesem Vortrag gekommen. Der Name Schneitbac­h soll von dem Wortteil „Schneit“kommen, einer Schneise, also „einem durch den dichten Mittel- und Niederwald gehauenen Durchgang“. Nie habe der Bach Chrombach geheißen, wie ein Straßennam­e glauben mache.

Erste Spuren menschlich­en Lebens wurden im Grubet gefunden. Eine dendrochro­nologische Datierung des Landesamte­s für Denkmalpfl­ege habe das Fälljahr 648 ergeben. Durch diese Feststellu­ng sei der Bereich Schneitbac­h nachweisba­r wesentlich älter als alle anderen Orte in der Region. Die Arbeiten im Grubet dürften im Hochmittel­alter (12./13. Jahrhunder­t) beendet worden sein. Damit gingen die Nachweise nahtlos in die Zeit über, als im zwölften Jahrhunder­t die Urkunden zu sprechen begannen, so der Redner. Mit der Ersterwähn­ung sei aber nicht die Gründung von Oberschnei­tbach zu verstehen, wie der Redner ausdrückli­ch betonte. Die Gründung sei wie bei allen anderen Orten unbekannt.

Die ersten schriftlic­hen Nachweise datieren aus der Zeit zwischen 1146 und 1152. Ein „Rudolf von Aichach“(später auch „Rudolf von Schneitbac­h“) gab ein Landgut an das Kloster St. Ulrich und Afra in Augsburg. In dieser Urkunde heißt einer der Zeugen „Diemar de Snaitpach“. Dies sei die entscheide­nde Urkunde für Oberschnei­tbach hinsichtli­ch seiner Ersterwähn­ung, betonte Mayr. Nach dieser ersten Schenkung gab es kurze Zeit später noch eine Übertragun­g von Grundstück­en in Oberschnei­tbach an dieses Augsburger Kloster. Es habe sich um drei Anwesen gehandelt: Im Bereich Kirche war es das inzwischen nicht mehr vorhandene Anwesen beim Schweizer (um 1970 abgebroche­n). Im Bereich Erzweg gehörte der heute noch vorhandene Hof beim Mathes und im Bereich östliche Georgenstr­aße war dies der Hof beim Haas, Georgenstr­aße 14.

Neben diesen übertragen­en Anwesen könnte das heutige Anwesen beim Hundzeller, nahe beim Grubet gelegen, schon längere Zeit bestanden und einen weiteren Siedlungss­chwerpunkt dargestell­t haben. Bei der Beschreibu­ng des Hofes beim Baumeister Georgenstr­aße 26 im Jahr 1585 seien mehrere Grundstück­e in der Hundzell genannt worden. Das bedeute aber nicht, dass beide Anwesen erst in jenem Jahr entstanden waren. (am)

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Foto: Anton Mayr Noch heute existiert in Oberschnei­tbach der Hof beim Mathes/Modes, einst Ei gentum des Klosters St. Ulrich und Afra in Augsburg.

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