Affinger erneuern Freundschaft mit Lobez
Zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft genießt eine Delegation polnische Gastfreundschaft. Blaskapelle „Da Oa und de Andan“werden zu musikalischen Botschaftern, die die Gastgeber mehrfach beeindrucken
Lobez in Polen war das Ziel einer ganz besonderen Fahrt, die das Partnerschaftskomitee, die Gemeinde Affing und die Blaskapelle „Da Oa und die Andan“unternahmen. Für Lorenz Drexl und Hans Wünsch, Mitglieder des Partnerschaftskomitees, war es ein Wiedersehen mit alten polnischen Freunden und Bekannten. Bürgermeister Markus Winklhofer war schon 2013 als Gemeinderat bei einem Besuch in Lobez dabei. Für Josef Tränkl und Christine SchmidMägele als Vertreter des Gemeinderates sowie Petra Bachmeir von der Gemeindeverwaltung war der Besuch in Lobez eine neue Erfahrung. Michael Billhardt, Dirigent der Blaskapelle, die Musiker und ihre Begleiter waren neugierig darauf, was sie in Lobez erwarten würde.
Anfangs mussten sich in Geduld üben: Wegen zweier Staus kam die Gruppe erst am Freitagmorgen gegen 5.30 Uhr an. Nach einem kurzen „Powernap“und einem guten Frühstück begann auch schon das gut organisierte Programm. Alle Gruppen wurden von Übersetzerinnen begleitet, Sprachbarrieren waren kein Problem.
Kulturamtschef Dariusz Ledzion hatte mit dem örtlichen Partnerschaftskomitee, Bürgermeister Piotr Cwikla und dessen Berater Janusz Skrobiskii ein interessantes Rahmenprogramm gestaltet. Zum internationalen Flair trugen die zahlreich anwesenden Partner der Stadt Lobez aus Russland, Weißrussland, Moldawien, Schweden, Litauen, Estland, Serbien und aus Wiek auf Rügen bei. Die Delegationen waren mit ihren Orchestern angereist. Auch die Blaskapelle „Da Oa und die Andan“vertrat Affing in hervorragender Weise. Die Kapelle wurde nun zum 60-Jährigen des Blasorchesters Wiek eingeladen. Das Orchester aus Lobez ist an einem Orchesterprojekt mit Affing interessiert.
Am Freitag stand eine Fahrt nach Kohlberg an der Ostsee auf dem Programm. Die polnischen Gastgeber luden zu einer Schifffahrt auf der stürmischen See ein. Mancher fühlte sich tatsächlich an eine Achterbahnfahrt erinnert.
Am Spätnachmittag wurde in Lobez die Ausstellung zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft AffingLobez eröffnet, die am 7. Mai 1997 die damaligen Bürgermeistern Jan Szafran und Helmut Tränkl schlos- sen. Bürgermeister Piotr Cwikla und Vertreter des Stadtrates begrüßten die Affinger Delegation. Auch die übrigen Vertreter der internationalen Delegationen waren erschienen. Cwikla betonte, wie wichtig es für Lobez sei, dass die Partnerschaft fortgeführt werde und besonders die Begegnung der bayerischen und polnischen Jugendlichen in den Vordergrund gestellt werden sollte. Lorenz Drexl wies in seiner Rede auf die rund 1000-jährige deutsch-polnische Freundschaft hin und besonders auf die bayerischpolnischen Verbindungen etwa durch die heilige Hedwig, Patronin von Schlesien und Krakau. Bürgermeister Winklhofer dankte dem Partnerschaftskomitee und besonders der Blaskapelle, die zu einem Verständnis über die Sprachgrenzen hinweg beitrügen. Die Bedeutung der Partnerschaft unterstrichen die polnischen Gastgeber durch ein festliches Abendessen. Interessant war, dass Lobez Partnergemeinden sehr unterschiedliche Einwohnerzahlen haben: So hat Wiek nur rund 1300 Einwohner.
Von Samstagnachmittag bis Sonntag war die Blaskapelle dann gefordert: Am Samstagvormittag schlenderten noch alle Affinger durch Lobez, besuchten das StreedFood-Festival und kauften Souveniers. Am Nachmittag umrahmten sie eine Namensgebungsfeier des städtischen Stadions in Lobez. Danach begeisterten sie das polnische Publikum bei den Konzerten aller Partnergemeinden mit Stücken wie „Auf der Vogelweide“und anderer traditioneller bayerischer Musik. Die Lobezer waren sehr angetan von der Tracht und den musikalischen Darbietungen. Am Sonntag gestaltete die Blaskapelle einen feierlichen Gottesdienst mit „Te deum“und beeindruckte die Polen mit der „Schwarzen Madonna“.
Müde, aber glücklich und mit vielen Eindrücken kehrten die Affinger Sonntagnacht zurück. Diejenigen, die ihre erste Reise nach Lobez unternommen hatten, waren von der Herzlichkeit und der großen Gastfreundschaft beeindruckt. Bürgermeister Winklhofer resümierte, dass alles bestens gelaufen sei und Affing sehr gut repräsentiert worden sei. Hans Wünsch und Lorenz Drexl freuten sich, dass die seit 20 Jahren währende Beziehung erneuert worden ist, und wünschten sich, dass gerade die Kinder und Jugendlichen von ihren positiven Erfahrungen
„So lieblich und sympathisch wie die Landschaft um Lobez herum ist, so haben wir auch die Menschen erlebt.“
Maria Vetter
dieser Reise berichten. Maria Vetter fasste es folgendermaßen zusammen: „So lieblich und sympathisch wie die Landschaft um Lobez herum ist, so haben wir auch die Menschen erlebt.“Und Joe Bäck beantwortete die Frage nach seinen Eindrücken: „Super, viele Nationen, tolle Zusammenarbeit.“In Affing bereitet man sich gedanklich schon auf einen Orchesterbesuch aus Lobez vor – gute Vorzeichen für eine positive und weitere Zusammenarbeit. (chsm)