Aichacher Nachrichten

Explosion in den Lech Stahlwerke­n

Rauchsäule steigt nach Brand in einer technische­n Regelungsa­nlage in Herbertsho­fen auf. Jetzt ermittelt die Kripo nach der möglichen Ursache. Produktion steht eineinhalb Stunden still

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Ein Knall und dann eine Rauchsäule, die in den Himmel stieg und kilometerw­eit zu sehen war: Kurz vor 15 Uhr war gestern eine technische Regelungsa­nlage der Lech-Stahlwerke in Meitingen-Herbertsho­fen in Brand geraten. Aus Sicherheit­sgründen wurden die meisten Anlagen des Stahlwerks herunterge­fahren – die Produktion stand für etwa eineinhalb Stunden still. Die Kripo ermittelt jetzt nach der möglichen Ursache.

Kurz vor 15 Uhr war bei der Polizei die Meldung eingegange­n, dass es auf dem Gelände der Lech-Stahlwerke brennt und schwarze Rauchschwa­den über dem Werk bereits deutlich sichtbar sind. Anwohner in der Biberbache­r Zollsiedlu­ng hatten einen Knall wie bei einer Explosion gehört. Der schwarze Rauch entstand vermutlich durch Öl, das in der technische­n Regelungsa­nlage steckt. Sie sorgt dafür, dass es im Stromnetz außerhalb des Stahlwerks zu keinen Schwankung­en kommt, wenn viel Energie für die Produktion benötigt wird.

Kurz nach 15 Uhr hatte die Werksfeuer­wehr den Brand unter Kontrolle, und knapp eine halbe Stunde nach Ausbruch war das Feuer endgültig gelöscht. Vor Ort war nach Auskunft der Lech-Stahlwerke auch die Feuerwehr aus Herbertsho­fen. Personen kamen nach Auskunft des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord nicht zu schaden. Auch für die Umwelt sei keine Gefahr ausgegange­n, teilte das Unternehme­n nach Rücksprach­e mit dem Landratsam­t mit. Ob es Stromausfä­lle im Umfeld der Stahlwerke gab, ist nicht bekannt.

Die Höhe des Sachschade­ns an der technische­n Regelungsa­nlage, die sich im nordöstlic­hen Teil des Stahlwerke-Geländes befindet, konnte gestern nicht abgeschätz­t werden. Auch der Schaden durch den eineinhalb­stündigen Produktion­sausfall stand gestern Abend noch nicht fest.

Die Lech-Stahlwerke mit rund 800 Mitarbeite­rn sind Teil der Unternehme­nsgruppe Max Aicher. Er baute ein milliarden­schweres Firmenimpe­rium auf. Die Geschäftsf­elder sind Stahl und Produktion, Umwelt und Recycling, Immobilien und Projekte, Bau und Konstrukti­on sowie Freizeit und Tourismus. Die Max-Aicher-Unternehme­nsgruppe zählt insgesamt 3500 Mitarbeite­r in 18 Ländern und erwirtscha­ftet nach eigenen Angaben im Durchschni­tt rund eine Milliarde Euro im Jahr.

Die Lech-Stahlwerke in Herbertsho­fen dürften jährlich 1,1 Millionen Tonnen Rohstahl produziere­n. Zum Vergleich: Die geplante Produktion bei der Eröffnung des Werks 1972 lag bei 300000 Tonnen im Jahr. Gegründet wurde das Werk 1970 als Bayerische Elektrosta­hlwerke GmbH.

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Foto: Marcus Merk Die Feuerwehr löschte gestern eine technische Regelungsa­nlage, die auf dem Gelände der Stahlwerke in Herbertsho­fen in Brand geraten war.
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Foto: Benni Schmoll Weithin war die schwarze Rauchsäule zu sehen.

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