Neuer Transporter der Feuerwehr geweiht
Freiwillige Feuerwehr Baar lässt jetzt ihr neues Fahrzeug segnen. Dabei wird auch der ehrenamtliche Einsatz der 40 Aktiven gelobt. Löschen ist längst nicht mehr die Hauptaufgabe
Den kirchlichen Segen hat der neue Mannschaftstransportwagen (kurz MTW) der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Baar erhalten. Bei strahlendem Sonnenschein weihte Pfarrer Werner Ehnle das neue Gefährt. Auch Bürgermeister Leonhard Kandler, Kreisbrandinspektor (KBI) Klaus Hartwig, Kreisbrandmeister (KBM) Thomas Pechmann und Vertreter der benachbarten Wehren kamen zur Segnung. Zwar stand die Fahrzeugweihe im Mittelpunkt, aber auch das Dankeschön für das Engagement der 40 Aktiven kam nicht zu kurz.
Mit dem neuen MTW sei die Wehr für die kommenden Jahre gewappnet, sagte Kommandant Benjamin Götz. Bereits im vergangenen Jahr zeichnete sich ab, dass das alte Löschfahrzeug (LF8) die regelmäßige TÜV-Hauptuntersuchung nicht mehr bestehen würde. Nach 43 Jahren musste sich die Feuerwehr daher davon trennen. Der anfängliche Impuls sei gewesen, dass das neue Einsatzfahrzeug mindestens genauso groß und gut wie der Vorgänger sein müsse, so Götz. Da dies aber auch immer eine finanzielle Frage sei, habe die Wehr gemeinsam mit dem Baarer Gemeinderat nach einer idealen Lösung gesucht, führte der Kommandant aus. Neben dem finanziellen Aspekt war auch die Ausstattung in wichtiges Kaufkriterium. Anders als noch vor ein paar Jahren ist nicht mehr das Löschen von Bränden die Hauptaufgabe der Wehr, sondern die technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen und nach Naturkatastrophen. Und damit habe sich auch die Anforderung an die Ausstattung geändert, so Götz. Durchschnittlich 30 Einsätze übernehmen die 40 Aktiven im Jahr. Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, nehmen die Mitglieder zusätzlich an zahlreichen Fortbildungen und Übungen teil.
Mit dem neuen MTW sei das ideale Fahrzeug gefunden, betonte Götz. Denn der Transporter ist nicht nur mit einem Stromaggregat, einer Atemschutzausrüstung und Flutlicht ausgestattet. Durch seine acht Sitzplätze ermöglicht es das Fahrzeug auch, dass mehr Ersthelfer als bisher gemeinsam zu den Einsatzorten fahren können. Und auch den Weg zu externen Fortbildungen können die Vereinsmitglieder mit dem Transporter zurücklegen. Als einen weiteren Vorteil nannte der Kommandant, dass ein Autoführerschein ausreicht.
Seit Januar ist der neue Wagen im Gebrauch und hat schon 1700 Kilometer zurückgelegt. Neben dem neuen Transporter zählt zu dem Fuhrpark der Baarer Feuerwehr auch ein Hilfe-Leistung-Löschfahrzeug (HLF 2016), das bereits 2001 gesegnet wurde. Das ausgediente LF8 wurde verkauft. Es soll in einem Museum ausgestellt werden. Pfarrer Ehnle lobte das hohe Engagement der Feuerwehrler. Die Bereitschaft, sich für jemanden in Not einzubringen, sei nicht nur eine vorbildliche Einstellung, sondern auch tief im Christentum verwurzelt. Ehnle würdigte auch die hohe Zahl der aktiven Helfer und die erfreuliche Entwicklung bei der Nachwuchsausbildung.
Bürgermeister Leonhard Kandler nutzte die Gelegenheit, um sich für den ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehrleute zu bedanken. Bei der Ausrüstung dürfe nicht gespart werden, denn mit jedem Cent könne Leben gerettet werden, betonte der Bürgermeister. Allein in den vergangenen drei Jahren investierte die Gemeinde knapp 120000 Euro in die Ausstattung; die Kosten für den Transporter beliefen sich auf rund 72 000 Euro. Nach der Segnung durften die zahlreichen Besucher das neue Fahrzeug genauer unter die Lupe nehmen – ein Angebot, das sie gerne annahmen.