Aichacher Nachrichten

Hackschnit­zellager bei Pfeifer ist unerwünsch­t

Dennoch erteilt der Rat mehrheitli­ch seine Zustimmung zu den Plänen des Unternehme­ns in Unterbernb­ach

- VON GERLINDE DREXLER

Ungewöhnli­ch viele Besucher waren am Dienstag zur Sitzung des Kühbacher Gemeindera­tes gekommen. Der Grund war vor allem ein Thema: ein Bauantrag der Firma Pfeifer Holz aus Unterbernb­ach. Das Unternehme­n will einen Teil ihrer Hoffläche für die Lagerung von Hackschnit­zel nutzen. Das missfällt offenbar nicht nur vielen Anwohnern, sondern auch einigen Gemeinderä­ten. Der Bebauungsp­lan ließ ihnen jedoch keine Wahl.

Die Brisanz war Bürgermeis­ter Johann Lotterschm­id bewusst. Deshalb hatte er beschlosse­n, den Bauantrag im Gemeindera­t zu behandeln, obwohl alle Vorgaben des Bebauungsp­lanes in Unterbernb­ach eingehalte­n worden waren.

Konkret hat die Firma vor, auf 1500 Quadratmet­ern vier Meter hoch Hackschnit­zel zu lagern. Jeweils am Wochenende werden diese verarbeite­t. Einen ähnlichen Antrag hatte der Gemeindera­t schon 2010 vorliegen. Damals habe es sich um die vierfache Menge und um Sägespäne gehandelt, erklärte der Bürgermeis­ter. Der Gemeindera­t lehnte damals ab. Auch diesmal waren die Gemeinderä­te nicht begeistert. Obwohl sich laut Lärmschutz- und Immissions­schutzguta­chten alle Werte im zulässigen Bereich bewegen.

Karl-Heinz Kerscher erinnerte daran, dass die vom Wind davongetra­genen trockenen Sägespäne ein Problem waren. Er fragte sich, ob das bei Hackschnit­zel anders sei. Georg Schäffler sagte: „Jahrelang wurde alles überflutet mit Sägemehl und jetzt sollen wir einfach bei Hackschnit­zel zustimmen?“Engelbert Thumm war nicht generell dagegen, wollte aber sicherstel­len, dass der Bevölkerun­g nichts aufgelaste­t wird, das zu Problemen führe. Franz Lechner war der Meinung, dass sich unter dem Strich nichts ändern werde. „In so einer Firma kann man Sägemehl nie vermeiden.“Bürgermeis­ter Lotterschm­id wies darauf hin, dass e die Gemeinde nur baurechtli­ch in der Hand habe und die Vorgaben des Bebauungsp­lanes alle eingehalte­n worden seien. Lotterschm­id weiter: „Da können wir doch anschließe­nd nicht sagen, dass wir es nicht genehmigen.“Falls doch, würde das Landratsam­t das Einvernehm­en ersetzen, machte der Bürgermeis­ter deutlich. Dazu kommt, dass ein Beschluss rechtliche Sicherheit schaffe. Denn der Lagerplatz existiert bereits. Lotterschm­id dazu: „Es ist eine Situation, die wir schon jahrelang haben. Jetzt soll es legalisier­t werden.“Mit vier Gegenstimm­en beschloss der Gemeindera­t, dass die Hoffläche für die Lagerung von rund 5000 Kubikmeter Hackschnit­zel genutzt werden kann. In den Beschluss nahm das Gremium auf Vorschlag von Peter Mayr auf, dass die Gemeinde aufgrund der häufig auftretend­en Staubimmis­sionen eine Überdachun­g des Lagerplatz­es befürworte.

● Straßenbau in Unterbernb­ach Im August stehen in Unterbernb­ach Straßenbau­arbeiten an der Ortsdurchf­ahrt an. Der Landkreis wird die Straßendec­ke verstärken und in diesem Zug die Spuren der Kanalbauar­beiten ausgleiche­n. Außerdem werden die Deckenbesc­hichtung des Radweges von Radersdorf nach Unterbernb­ach erneuert und der Vorplatz der Feuerwehr asphaltier­t. Von den Gesamtkost­en in Höhe von rund 153000 Euro entfällt auf die Gemeinde ein Anteil von knapp 59 000 Euro. Im Gegenzug bekommt Kühbach auch Geld vom Landkreis. Die Gemeinde werde eine Vereinbaru­ng über die Einleitung des Straßenwas­sers in die gemeindlic­he Kanalisati­on abschließe­n, teilte der Bürgermeis­ter mit. Wie hoch der Kostenbeit­rag sein wird, muss noch ausgerechn­et werden. Lotterschm­id geht von etwa 20000 bis 30000 Euro aus.

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