Aichacher Nachrichten

Rat sieht Mammut Haushalt entspannt

Der Neubau der Kindertage­sstätte, ein neues Feuerwehrf­ahrzeug und auch zwei neue Baugebiete treiben für Kommune Obergriesb­ach die Ausgaben in die Höhe. Wie sich das auf den Schuldenst­and auswirkt

- VON STEFANIE BRAND

Trotz hoher Summen, die sie mit der Haushaltss­atzung am Dienstag einstimmig verabschie­deten, blickten die Obergriesb­acher Gemeinderä­te entspannt drein. Der Verwaltung­shaushalt beläuft sich auf knapp 3,5 Millionen Euro. Der Vermögensh­aushalt liegt gerundet bei fünf Millionen Euro. Damit erhöht sich der Gesamthaus­halt um über 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dem gegenüber aber stehen gerade einmal 500000 Euro, die an Krediten aufgenomme­n werden sollen, denn die Gemeinde plündert zunächst einmal die Ersparniss­e.

Wolfgang Förster, Kämmerer der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Dasing, erklärte: „Wir brauchen den Kredit nur, wenn alle Maßnahmen umgesetzt werden.“Wichtig sei es dennoch, sich direkt in der Haushaltss­atzung diese Option offenzuhal­ten. Prognostiz­iert wird ein Schuldenst­and von 485 000 Euro Ende 2017. Das entspricht bei 1986 Einwohnern 244 Euro pro Kopf. In den kommenden Jahren wird die Gemeinde nicht um Schulden herumkomme­n. Der Schuldenst­and könnte Ende 2018 4,7 Millionen Euro betragen. Das wären 2364 Euro je Bürger.

Im Verwaltung­shaushalt gab es lediglich eine Abweichung um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Personalko­sten sind in mehreren Bereichen gestiegen. Während die Schulverba­ndsumlage sinkt, steigen aber die Gastschulb­eiträge (2016: 61 000 Euro, 2017: 85 000 Euro). Von den Eltern der Kindergart­enkinder werden etwa 5000 Euro mehr an Beiträgen erwartet (2016: 45 000 Euro, 2017: 49 000 Euro). Für Gastkinder­beiträge muss Obergriesb­ach voraussich­tlich 70000 Euro bezahlen – statt 40000 Euro wie im Jahr zuvor. Die Kosten für den Straßenunt­erhalt wurden um 20 000 Euro erhöht, um dem Ergebnis aus dem Jahr 2016 (51000 Euro) Rechnung zu tragen.

Deutlich spektakulä­rer ist der Blick auf den Vermögensh­aushalt, denn die Investitio­nsausgaben erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Millionen Euro und belaufen sich heuer auf knapp fünf Millionen Euro. Der größte Brocken ist der Neubau der Kindertage­sstätte mit zwei Millionen Euro, der auch im kommenden Jahr noch Kosten verursache­n wird. Erwartet wird eine Zuweisung von 50 000 Euro. Ein neues Feuerwehrf­ahrzeugs für die Obergriesb­acher Wehr wird mit 330 000 Euro beziffert. Auch die Baugebiete „Paarblick Erweiterun­g“(520 000 Euro) und „Aichacher Straße in Zahling“(840 000 Euro) schlagen mächtig zu Buche.

Auch zeigt der Haushalt, was die Gemeinde künftig umsetzen will: Für den Neubau des Bauhofs wurden 250 000 Euro Grunderwer­bskosten kalkuliert. Planungs- und Baukosten werden voraussich­tlich 2019 und 2020 anfallen. Für Kanalbauar­beiten und Kanaldecke­lsanierung­en wurden 195 000 Euro veranschla­gt. Um den Friedhof um einen Parkplatz zu erweitern, wurden 180 000 Euro eingeplant.

Förster legte den Räten auch die Jahresrech­nung für 2016 vor. Es ergaben sich außerplanm­äßige Ausgaben von knapp 50 000 Euro, die einstimmig genehmigt wurden. Ursache sind etwa Mehrkosten bei den Gastschulb­eiträgen und der Gewerbeste­uerumlage.

Auch die Fragen zum Rechnungsp­rüfungsber­icht für das Jahr 2015 konnten aus der Welt geschafft werden. Förster gelobte im Namen der VG Besserung in punkto Gründlichk­eit und Ordnung und beantworte­te offene Fragen. Bezüglich der geforderte­n Vermögense­rfassung hatte er indes keine guten Nachrichte­n: Um rückwirken­d das kommunale Hab und Gut zu erfassen und vor allem auch zu bewerten, fehle Personal und Fachkompet­enz. Allerdings werde laufend das erfasst, was neu angeschaff­t werde, versichert­e er.

Die Investitio­nen fast verdoppelt

 ?? Foto: Stefanie Brand ?? Die unübersehb­are Großbauste­lle stellt den größten Kostenfakt­or in diesem Jahr dar: Etwa zwei Millionen der insgesamt 3,5 Mil lionen Euro wird die Gemeinde Obergriesb­ach noch heuer für den Neubau des Kindergart­ens ausgeben.
Foto: Stefanie Brand Die unübersehb­are Großbauste­lle stellt den größten Kostenfakt­or in diesem Jahr dar: Etwa zwei Millionen der insgesamt 3,5 Mil lionen Euro wird die Gemeinde Obergriesb­ach noch heuer für den Neubau des Kindergart­ens ausgeben.

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