Neuburger Schloßfest kann kommen
Nach einer schwierigen Vorbereitung steht dem Schloßfest nichts mehr im Weg. Das Sicherheitskonzept wurde überarbeitet und die Organisatoren sehen sich an der Belastungsgrenze
Die Wettervorhersage sei das kleinste Problem, sagt Friedhelm Lahn, der als Marktvogt am kommenden Wochenende das Schloßfest eröffnen wird. Ins Schwitzen brachten den Vorsitzenden des Verkehrsvereins Freunde der Stadt Neuburg e. V. dagegen die verschärften Sicherheitsauflagen, vor die er und das ehrenamtliche Organisationsteam gestellt wurde.
Für die Besucher hat das erweiterte Sicherheitskonzept folgende Auswirkungen: Auf dem Schloßfestgelände sind mitgebrachte Taschen, Rucksäcke, Glasflaschen sowie Alkoholika verboten. Auf den Parkplätzen werden entsprechende Hinweistafeln angebracht. Darüber hinaus werden ständig 14 professionelle und 50 ehrenamtliche Sicherheitskräfte im Einsatz sein, es wird Absperrgitter geben und zum Festumzug und Feuerwerk einen zusätzlichen dritten Notarzt. Außerdem dürfen nur noch 11 500 statt 12 000 Besucher gleichzeitig auf dem Gelände sein, sagt Lahn.
Ein Kompromiss in letzter Minute, wie Lahn betont. „Wir dachten kurzzeitig, wir müssen das Schloßfest absagen“, sagt Lahn. Nur durch hohen finanziellen und zeitlichen Aufwand, der das Organisations- team an die Grenze ihrer Belastbarkeit brachte, könne das Schloßfest in diesem Jahr stattfinden.
Insgesamt sorgen an den beiden Wochenenden von Freitag, 30. Juni, bis Sonntag, 2. Juli, und von Freitag, 7. Juli, bis Sonntag, 9. Juli, 170 Veranstaltungen, 150 Stände, 22 Lagergruppen und 25 Bewirtungen für ein Renaissance-Spektakel.
Generell wurde auf ein hochwertiges Warenangebot Wert gelegt, etwa Taschen aus Leder, Schwerter aus Holz statt Plastik oder Schuhe aus Seegras. Den Hofgarten schmückt eine neue Bewirtungsstätte mit großem Mühlrad und die Josefstraße verwandelt sich zum Mekka für Kinder mit Edelsteinsuche, Schmied und Steinmetz. Das Schafkopfsowie das Bogen- und Armbrustturnier gehen nach ihrer Premiere vor zwei Jahren ebenfalls in die nächste Runde und die Neuburger Hofmusik, die Neuburger Hoftänzer und der Madrigalchor feiern ihr 40-jähriges Bestehen.
Neben dem Steckenreitertanz, den Reiterspielen sowie dem Festumzug mit 2400 Beteiligten ist das Feuerwerk ein Höhepunkt. „Damit vom Donaukai aus alle Zuschauer einen guten Blick haben, wird extra hochgeschossen“, verspricht Lahn. Der Bierpreis dagegen steigt nicht ins Astronomische, er wurde nur moderat erhöht und liegt bei 3,80 Euro pro halbem Liter. Der Eintritt für einen Tag liegt bei sechs, für drei Tage bei zwölf Euro, dazu kommen Karten für spezielle Veranstaltungen wie den Steckenreitertanz, die Hofkonzerte oder die Turnierspiele. Den Vorverkauf übernimmt die Tourist-Info der Stadt Neuburg.
So sehr sich die Organisatoren auf das Schloßfest freuen, in Zukunft wollen sie sich nicht noch einmal einer derartigen Belastung aussetzen. Die Ehrenamtlichen, die ein „Fest von Neuburgern für Neuburger“veranstalten wollen – und nebenbei kein unbedeutender Förderer des Tourismus seien – wollen nicht länger zwischen den Stühlen der Stadt und des Landratsamtes sitzen, die sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben würden. Einhundertprozentige Sicherheit könne es nie geben, sagt Lahn. Hofgarten- oder Multikultifest würden zeigen, dass es auch mit weniger Auflagen ginge. „Zur Not muss das Schloßfest künftig kleiner ausfallen“, sagt Lahn. In diesem Jahr kann vorerst gefeiert werden wie gewohnt.