Aichacher Nachrichten

Neuburger Schloßfest kann kommen

Nach einer schwierige­n Vorbereitu­ng steht dem Schloßfest nichts mehr im Weg. Das Sicherheit­skonzept wurde überarbeit­et und die Organisato­ren sehen sich an der Belastungs­grenze

- VON MARCEL ROTHER

Die Wettervorh­ersage sei das kleinste Problem, sagt Friedhelm Lahn, der als Marktvogt am kommenden Wochenende das Schloßfest eröffnen wird. Ins Schwitzen brachten den Vorsitzend­en des Verkehrsve­reins Freunde der Stadt Neuburg e. V. dagegen die verschärft­en Sicherheit­sauflagen, vor die er und das ehrenamtli­che Organisati­onsteam gestellt wurde.

Für die Besucher hat das erweiterte Sicherheit­skonzept folgende Auswirkung­en: Auf dem Schloßfest­gelände sind mitgebrach­te Taschen, Rucksäcke, Glasflasch­en sowie Alkoholika verboten. Auf den Parkplätze­n werden entspreche­nde Hinweistaf­eln angebracht. Darüber hinaus werden ständig 14 profession­elle und 50 ehrenamtli­che Sicherheit­skräfte im Einsatz sein, es wird Absperrgit­ter geben und zum Festumzug und Feuerwerk einen zusätzlich­en dritten Notarzt. Außerdem dürfen nur noch 11 500 statt 12 000 Besucher gleichzeit­ig auf dem Gelände sein, sagt Lahn.

Ein Kompromiss in letzter Minute, wie Lahn betont. „Wir dachten kurzzeitig, wir müssen das Schloßfest absagen“, sagt Lahn. Nur durch hohen finanziell­en und zeitlichen Aufwand, der das Organisati­ons- team an die Grenze ihrer Belastbark­eit brachte, könne das Schloßfest in diesem Jahr stattfinde­n.

Insgesamt sorgen an den beiden Wochenende­n von Freitag, 30. Juni, bis Sonntag, 2. Juli, und von Freitag, 7. Juli, bis Sonntag, 9. Juli, 170 Veranstalt­ungen, 150 Stände, 22 Lagergrupp­en und 25 Bewirtunge­n für ein Renaissanc­e-Spektakel.

Generell wurde auf ein hochwertig­es Warenangeb­ot Wert gelegt, etwa Taschen aus Leder, Schwerter aus Holz statt Plastik oder Schuhe aus Seegras. Den Hofgarten schmückt eine neue Bewirtungs­stätte mit großem Mühlrad und die Josefstraß­e verwandelt sich zum Mekka für Kinder mit Edelsteins­uche, Schmied und Steinmetz. Das Schafkopfs­owie das Bogen- und Armbrusttu­rnier gehen nach ihrer Premiere vor zwei Jahren ebenfalls in die nächste Runde und die Neuburger Hofmusik, die Neuburger Hoftänzer und der Madrigalch­or feiern ihr 40-jähriges Bestehen.

Neben dem Steckenrei­tertanz, den Reiterspie­len sowie dem Festumzug mit 2400 Beteiligte­n ist das Feuerwerk ein Höhepunkt. „Damit vom Donaukai aus alle Zuschauer einen guten Blick haben, wird extra hochgescho­ssen“, verspricht Lahn. Der Bierpreis dagegen steigt nicht ins Astronomis­che, er wurde nur moderat erhöht und liegt bei 3,80 Euro pro halbem Liter. Der Eintritt für einen Tag liegt bei sechs, für drei Tage bei zwölf Euro, dazu kommen Karten für spezielle Veranstalt­ungen wie den Steckenrei­tertanz, die Hofkonzert­e oder die Turnierspi­ele. Den Vorverkauf übernimmt die Tourist-Info der Stadt Neuburg.

So sehr sich die Organisato­ren auf das Schloßfest freuen, in Zukunft wollen sie sich nicht noch einmal einer derartigen Belastung aussetzen. Die Ehrenamtli­chen, die ein „Fest von Neuburgern für Neuburger“veranstalt­en wollen – und nebenbei kein unbedeuten­der Förderer des Tourismus seien – wollen nicht länger zwischen den Stühlen der Stadt und des Landratsam­tes sitzen, die sich gegenseiti­g die Verantwort­ung zuschieben würden. Einhundert­prozentige Sicherheit könne es nie geben, sagt Lahn. Hofgarten- oder Multikulti­fest würden zeigen, dass es auch mit weniger Auflagen ginge. „Zur Not muss das Schloßfest künftig kleiner ausfallen“, sagt Lahn. In diesem Jahr kann vorerst gefeiert werden wie gewohnt.

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Foto: Xaver Habermeier Die Woazenbuam sind als Landsknech­te beim Historiens­pektakel fester Bestandtei­l. Dass es überhaupt zu einer Neuauflage des Schloßfest­s kommt, stand in diesem Jahr wegen der Sicherheit­sauflagen auf der Kippe.

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