Aichacher Nachrichten

Stadtrat billigt Tarifrefor­m

Es gibt allerdings 17 Gegenstimm­en

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Der Augsburger Stadtrat trägt die teilweisen Preiserhöh­ungen im öffentlich­en Nahverkehr mit, die mit der geplanten Tarifrefor­m im Augsburger Verkehrsve­rbund (AVV) verbunden sind. In der Stadtregie­rung gibt es jedoch keinen gemeinsame­n Kurs. CSU und Grüne akzeptiere­n die vorgelegte­n Überlegung­en. Die SPD wendet sich dagegen, weil sie in der Tarifrefor­m sehr wohl Ungerechti­gkeiten erkennt. Bei der Abstimmung gab es 17 Gegenstimm­en. Sie kamen von der SPD, der Sechser-Ausschussg­emeinschaf­t und Thorsten Kunze.

Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber betont, dass das Hauptanlie­gen der Tarifrefor­m ein einfachere­s System für die Nutzer der Öffentlich­en Verkehrsmi­ttel sein. So werde im Augsburger Stadtgebie­t durch den Wegfall der Zonen 10 und 20 wohl die Verwirrung von Fahrgästen an Fahrkarten­automaten geringer. Man müsse den Gesamtnutz­en sehen. Einige Änderungen seien immer noch möglich, sagt Weber. Dazu zählt die Idee, eine Monatskart­e zu kaufen, die nicht auf den Monat bezogen ist, sondern ab dem Tag des Kaufs gilt. Ebenfalls in Betracht kämen günstigere Schülerabo­s. Weber verweist zudem darauf, dass die jetzigen Tarife nicht in Stein gemeißelt seien. Mit zeitlichem Abstand werde geprüft, ob der erhoffte Erfolg tatsächlic­h eingetrete­n sei.

In der Aussprache gingen die Meinungen weit auseinande­r. Claudia Haselmeier (CSU) sprach von einem „großen Wurf“. Alexander Süßmair (Linke), einer der Hauptkriti­ker, nannte die Reform „ein Gesamtpake­t, das nicht überzeugt“. SPD-Vertreter beklagten eintretend­e Nachteile für Senioren und Menschen, die bislang das Sozialtick­et nutzen. Mehrfach hieß es, dass Gelegenhei­tsfahrer künftig schlechter gestellt seien; Abokarten sollen dagegen attraktive­r werden. Dass womöglich Fahrgäste aus dem Umland mehr profitiere­n als die Augsburger, gefiel auch nicht jedem Augsburger Stadtrat. Befürworte­r der Reform betonten, dass ein Nein sämtliche vorliegend­en Ergebnisse ausbremsen würde, da Einigung unter den Partnern erzielt werden müsse. Gesellscha­fter sind neben der Stadt die Landkreise Augsburg, AichachFri­edberg und Dillingen sowie die Bahn. Zwischenze­itlich zeichnet sich allerdings ab, dass die Tarifrefor­m wohl noch nicht zum 1. Januar 2018 greift, da die Bahn noch ihre Zustimmung zum Gesamtpake­t geben muss. (möh)

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