Aichacher Nachrichten

Was den Landrat ziemlich ärgert

Metzger weist Vorwurf des Friedberge­r Bürgermeis­ters klar zurück: Straßenübe­rgabe der AIC 25 war fair

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Landrat Klaus Metzger ist sauer. Das war deutlich zu hören, und so etwas lässt er im Kreistag nur ganz selten durchblick­en. Am Ende der jüngsten Sitzung des Bauausschu­sses nahm er jetzt Stellung zu einer Aussage des Friedberge­r Bürgermeis­ters Roland Eichmann in einer Informatio­nsveransta­ltung zum Ausbau der ehemaligen Kreisstraß­e AIC25 zwischen Friedberg und dem Stadtteil Derching. Weil der Landkreis der Stadt 2008 eine kaputte Straße überlassen habe, müsse jetzt dringend etwas unternomme­n werden, so Eichmann beim Termin in Stätzling.

Er habe sich zunächst erkundigt, ob das Zitat wirklich so gefallen sei, so Metzger in der Sitzung. Auch wenn das nicht in seine Amtszeit fällt, will Metzger das jetzt auf keinen Fall auf dem Landkreis und den Mitglieder­n des Bauausschu­sses, die damals involviert waren, sitzen lassen. Das Wittelsbac­her Land habe niemanden „übervortei­lt“. Die Abstufung der Kreisstraß­e sei damals fair zwischen Stadt und Landkreis abgewickel­t worden, verteidigt­e der Landrat indirekt seinen Vorgänger Christian Knauer.

Der Ausbau der jetzt städtische­n viereinhal­b Kilometer langen Verbindung­sstraße stößt bei den Bürgern in den Friedberge­r Stadtteile­n auf Widerstand: Zu laut, zu schnell, zu teuer – sagen die. Zu alt, zu kaputt, zu gefährlich – so begründet die Stadtverwa­ltung das Fünf-Millionen-Projekt.

Weit mehr Zuhörer als bei jeder Bürgervers­ammlung waren nach Stätzling gekommen, um ihre Bedenken und Kritik vorzutrage­n. Letztere war mit Pfuirufen und lautstarke­n Unmutsbeku­ndungen zeitweise so heftig, dass Eichmann die erbosten Anlieger mehrmals zur Ordnung rufen musste. Wichtiger als die Kosten ist vielen Anwohnern die derzeitige Tonnage-Beschränku­ng für Laster: Um Zuschüsse zu bekommen, muss die von der Regierung von Schwaben lediglich geduldete Beschränku­ng gleich nach dem ersten Bauabschni­tt aufgehoben werden. Landrat Metzger ging in der Sitzung nicht auf das Projekt und die Kritik der Bürger ein, sondern nur auf die Schuldzuwe­isung von Eichmann für den Zustand der Straße. Mit dem Bau des Autobahnzu­bringers AIC 25 neu wurde das Straßenstü­ck AIC 25 alt zwischen Derching und Friedberg durch die Regierung abgestuft.

Der Kreis musste dabei als früherer Baulastträ­ger sicherstel­len, dass die Strecke den Anforderun­gen der niedrigere­n Straßenkla­sse entspricht. Im Jahr 2009 fand dazu dann eine gemeinsame Begehung der Beteiligte­n mit Regierung und Bauamt statt. Ergebnis sei eine Verständig­ung gewesen, sagt Metzger. Darin sei vereinbart worden, welche Baumaßnahm­en der Kreis noch übernehmen muss und eine Ausgleichs­zahlung von rund 120000 Euro an die Stadt.

Der Bauausschu­ss des Landkreise­s und auch die Stadt Friedberg hätten dann Ende 2009 diesen von Gutachtern (Regierung, Bauamt) vorgeschla­genen Betrag anerkannt, betonte Metzger. Der Ausbauzust­and der Straße könne bei der vergleichs­weise geringen Höhe der Ausgleichs­zahlung wohl nicht so schlecht gewesen sein, wie von Eichmann moniert.

Anderersei­ts wisse er auch nicht, ob dieses Geld auch für die Verbesseru­ng der Straße verwendet worden sei, spielte der Landrat den Ball in der Sitzung wieder zurück nach Friedberg.

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Klaus Metzger

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