600 Stühle und ein bisschen mehr für Veranstaltungen
Kreisräte stimmen abgespecktem Konzept für Aufrüstung der kreiseigenen Rothenberghalle in Friedberg zu
Im Friedberger Stadtrat war es ein Dauerbrenner, im Bauausschuss des Kreistags ist die Ertüchtigung der kreiseigenen Rothenberghalle für Veranstaltungen jetzt ganz schnell abgeräumt worden – einstimmig Ja. So schnell wie möglich sollen 600 Stühle (einer für rund 100 Euro) beschafft werden, damit die Konzertgäste beim Friedberger Musiksommer deutlich besser sitzen.
In Friedberg hatte sich die Rothenberghalle über geraume Zeit zum Dauerbrenner der Stadtpolitik entwickelt. Das wurde zwar im Bauausschuss nicht thematisiert, doch zwischen den Zeilen war bei den Beiträgen von Landrat Klaus Metzger herauszuhören, dass in der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis nicht alles glatt gelaufen ist. Bauamtsleiterin Sonja Nemetz nannte das jetzt vom Friedberger Kulturausschuss beschlossene Konzept „einen fairen Kompromiss“. Metzger sowie die Stadt- und Kreisräte Manfred Losinger (CSU) und Roland Fuchs (SPD) baten ihre Kollegen im Blauen Palais um breite Zustimmung, damit die Kuh endlich vom Eis kommt. Die zwei Friedberger hatten die Diskussion für die Hallennutzung vor über einem Jahr auch angestoßen.
Die Stadt nimmt rund 100 000 Euro in die Hand, um die Halle als Veranstaltungsort aufzurüsten. Der Kreis übernimmt die Hälfte der Kosten für die Stühle (also rund 30000 Euro), sie werden unter anderem bei Abschlussprüfungen genutzt, und teilt sich mit dem Partner die Ausgaben für den Umbau eines Teils des Gerätelagers für deren Unterbringung.
Landrat Metzger zeigte sich schon vor einem Jahr offen für die Idee. Doch dann stockten die Gespräche. Unter anderem, weil den beiden Kulturpflegern des Friedberger Stadtrats, Peter Gürtler (CSU) und Franz Reißner (SPD), die Veränderungen nicht weit genug gingen. Die Entscheidung wurde vertagt und erst vergangene Woche dann doch im Kulturausschuss in der abgespeckten Form beschlossen. Grund: die hohen Kosten. Beim Umbau zu einer Versammlungsstätte wird wegen der hohen Brandschutzauflagen mit rund 1,5 Millionen Euro gerechnet. Zu viel für die Stadt, denn der Landkreis bleibt Eigentümer der Halle und sieht den Schwerpunkt der Nutzung weiterhin klar bei Schule und Sport.
In der kleinen Lösung für eine Veranstaltungshalle wird auf moderne Lüftungsanlagen und Bühnentechnik verzichtet. Das Konzept sieht jetzt Folgendes vor: Verbesserung der Fluchtwegbeschilderung und -beleuchtung, Einbau einer behindertengerechten Toilette im Erdgeschoss, Einbau eines Aufzugs in den bereits vorhandenen Schacht und die Stühle samt Lager.