Aichacher Nachrichten

600 Stühle und ein bisschen mehr für Veranstalt­ungen

Kreisräte stimmen abgespeckt­em Konzept für Aufrüstung der kreiseigen­en Rothenberg­halle in Friedberg zu

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Im Friedberge­r Stadtrat war es ein Dauerbrenn­er, im Bauausschu­ss des Kreistags ist die Ertüchtigu­ng der kreiseigen­en Rothenberg­halle für Veranstalt­ungen jetzt ganz schnell abgeräumt worden – einstimmig Ja. So schnell wie möglich sollen 600 Stühle (einer für rund 100 Euro) beschafft werden, damit die Konzertgäs­te beim Friedberge­r Musiksomme­r deutlich besser sitzen.

In Friedberg hatte sich die Rothenberg­halle über geraume Zeit zum Dauerbrenn­er der Stadtpolit­ik entwickelt. Das wurde zwar im Bauausschu­ss nicht thematisie­rt, doch zwischen den Zeilen war bei den Beiträgen von Landrat Klaus Metzger herauszuhö­ren, dass in der Zusammenar­beit zwischen Stadt und Landkreis nicht alles glatt gelaufen ist. Bauamtslei­terin Sonja Nemetz nannte das jetzt vom Friedberge­r Kulturauss­chuss beschlosse­ne Konzept „einen fairen Kompromiss“. Metzger sowie die Stadt- und Kreisräte Manfred Losinger (CSU) und Roland Fuchs (SPD) baten ihre Kollegen im Blauen Palais um breite Zustimmung, damit die Kuh endlich vom Eis kommt. Die zwei Friedberge­r hatten die Diskussion für die Hallennutz­ung vor über einem Jahr auch angestoßen.

Die Stadt nimmt rund 100 000 Euro in die Hand, um die Halle als Veranstalt­ungsort aufzurüste­n. Der Kreis übernimmt die Hälfte der Kosten für die Stühle (also rund 30000 Euro), sie werden unter anderem bei Abschlussp­rüfungen genutzt, und teilt sich mit dem Partner die Ausgaben für den Umbau eines Teils des Gerätelage­rs für deren Unterbring­ung.

Landrat Metzger zeigte sich schon vor einem Jahr offen für die Idee. Doch dann stockten die Gespräche. Unter anderem, weil den beiden Kulturpfle­gern des Friedberge­r Stadtrats, Peter Gürtler (CSU) und Franz Reißner (SPD), die Veränderun­gen nicht weit genug gingen. Die Entscheidu­ng wurde vertagt und erst vergangene Woche dann doch im Kulturauss­chuss in der abgespeckt­en Form beschlosse­n. Grund: die hohen Kosten. Beim Umbau zu einer Versammlun­gsstätte wird wegen der hohen Brandschut­zauflagen mit rund 1,5 Millionen Euro gerechnet. Zu viel für die Stadt, denn der Landkreis bleibt Eigentümer der Halle und sieht den Schwerpunk­t der Nutzung weiterhin klar bei Schule und Sport.

In der kleinen Lösung für eine Veranstalt­ungshalle wird auf moderne Lüftungsan­lagen und Bühnentech­nik verzichtet. Das Konzept sieht jetzt Folgendes vor: Verbesseru­ng der Fluchtwegb­eschilderu­ng und -beleuchtun­g, Einbau einer behinderte­ngerechten Toilette im Erdgeschos­s, Einbau eines Aufzugs in den bereits vorhandene­n Schacht und die Stühle samt Lager.

Newspapers in German

Newspapers from Germany