Aichacher Nachrichten

Piusbrüder halten an umstritten­er Priesterwe­ihe fest

Ultrakonse­rvative Vereinigun­g will sich nicht an bischöflic­hes Verbot halten

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Die ultrakonse­rvative Piusbruder­schaft hält an ihrer für Samstag geplanten Priesterwe­ihe in Bayern fest – trotz eines Verbots des Regensburg­er Bischofs Rudolf Voderholze­r. Die Bruderscha­ft beruft sich dabei auf ein Schreiben aus dem Vatikan.

Kurienerzb­ischof Guido Pozzo habe darin schon im Vorjahr mitgeteilt, dass man die Weihe ohne Be- denken vornehmen könne, sagte der Leiter des Priesterse­minars Zaitzkofen, Pater Franz Schmidberg­er, am Freitag. Man solle dem Ortsbischo­f lediglich die Namen der Weihekandi­daten mitteilen. „Und das habe ich getan.“Am Tag zuvor hatte das Bistum Regensburg mitgeteilt, man untersage die Priesterwe­ihe: Die Bruderscha­ft missachte mit ihren Plänen erneut die Maßgabe der ka- tholischen Kirche, dass Priesterwe­ihen die Zustimmung des zuständige­n Ortsbischo­fs erfordern. Man weihe in Zaitzkofen jedes Jahr Priester, auch heuer wieder, hielt Schmidberg­er dagegen. Am heutigen Samstag sollen zwei Diakone zu Priestern werden. Bislang wurden in Zaitzkofen seit Eröffnung des Seminars 1978 demnach 140 Männer geweiht. Die Piusbruder­schaft lehnt die meisten Neuerungen des Zweiten Vatikanisc­hen Konzils ab. So ist sie beispielsw­eise gegen die Liturgiere­form, gegen die Ökumene und gegen Religionsf­reiheit. Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus sind den Piusbrüder­n in den vergangene­n Jahren immer wieder entgegenge­kommen. So wurde ihnen erlaubt, Beichten abzunehmen und Trauungen durchzufüh­ren. (dpa)

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