Urnenbestattung bald auch in Hollenbach
Auf den gemeindlichen Friedhöfen in Hollenbach und Igenhausen soll Platz geschaffen werden für bis zu 60 Urnengräber und -stelen. Auch die Barrierefreiheit ist ein Thema. Jetzt muss erst mal ein Ortstermin stattfinden
Urnenbestattungen wird es bald auch auf den gemeindlichen Friedhöfen in Hollenbach und Igenhausen geben. Wo genau die Urnen ihren Platz finden, hat der Gemeinderat am Donnerstagabend entschieden – mit einer Gegenstimme.
Gemeinderätin Therese Isele-Juraske war mit dem vorgesehenen Platz auf dem Friedhof in Hollenbach nicht einverstanden. Dort sollen bald bis zu 30 Urnen beigesetzt werden können. Planer Stephan Fritz vom Friedberger Büro StadtLand-Fritz hatte dafür das Areal links des Eingangs zwischen der Friedhofsmauer und dem gepflasterten Platz vor der Aussegnungshalle im westlichen Bereich ausgewählt.
Seine Pläne sehen vor, dass die Urnengräber in Hollenbach zunächst in der südwestlichen Ecke direkt an der Friedhofsmauer angelegt werden. Eine etwa schulterhohe Wand, so hoch wie die äußere Friedhofsmauer, würde den Bereich der Urnengräber vom gepflasterten Platz zwischen Aussegnungshalle und Friedhofseingang trennen. Auch eine Urnenwand, optisch angepasst an die Friedhofsmauer, soll es hier geben. Stahlrahmen im Rasen, Stelen, Grabplatten oder individuelle Bepflanzung des Grabs wären je nach Wunsch möglich. Vor allem die geplanten Ruhebänke gefielen den Gemeinderäten. Therese Isele-Juraske hatte Sorge, dass die neue Mauer am gepflasterten Vorplatz der Aussegnungshalle die Teilnehmer von Beerdigungen zu sehr einengen könnte. „Bei uns kommen manchmal 200 Leute zu einer Beerdigung“, erklärte sie, da werde es schnell voll. Außerdem sei der Platz „kein Raum für Stille“, sagte sie und verwies auf vorbei fahrende Traktoren auf der Mainbacher Straße. „Ich würde für eine andere Stelle plädieren.“Doch damit blieb Therese Isele-Juraske die Einzige. Allerdings waren andere Gemeinderäte auch nicht überzeugt von der geplanten Mauer. Sie wirke einengend, fand auch Josef Kulzinger. Manfred Stark schlug Buchsbäume vor. Eine Hecke konnten sich einige Gemeinderäte gut vorstellen. Bei einem Ortstermin soll diese Entscheidung nun endgültig getroffen werden. Wie Hollenbachs Geschäftsleiter Richard Baur bestätigte, muss der Hollenbacher Friedhof in den kommenden zwei bis drei Jahren erweitert werden. Dabei könnte Platz für weitere Urnengräber entstehen.
In Igenhausen steht eine Friedhofserweiterung vorerst nicht zur Debatte. Hier sollen jetzt ebenfalls bis zu 30 Urnengräber geschaffen werden. Eine Urnenwand wie in Hollenbach ist derzeit nicht geplant, ein Platz an der Friedhofsmauer wird dafür aber freigehalten. In Igenhausen werden die Urnen im südlichen Friedhofsbereich auf der jetzigen Grünfläche gegenüber der Marienstatue beigesetzt.
Der Gemeinderat entschied sich mehrheitlich für die Variante, bei der die Wege durch die Urnen nicht ganz so geradlinig verlaufen wie bei einer zweiten Variante. Auch hier sind eine Bepflanzung des Grabs oder ein Rasenfeld und Stelen möglich. Und auch hier reihen sich Urnengräber entlang der Friedhofsmauer auf.
Es gibt eine Wasserstelle und einen nicht ganz barrierefreien Weg, der zwar an der Wasserstelle vorbeigeht, den der Planer zunächst aber so vorgesehen hatte, dass nicht alle Urnengräber mit Rollator oder Rollstuhl erreichbar sind. Mehrere Stufen hätten das verhindert. Bürgermeister Franz Xaver Ziegler fand jedoch, dass Barrierefreiheit auf einem Friedhof schon ein Thema sei. Der Gemeinderat entschied schließlich, auf dem Weg entlang der Urnengräber an der Friedhofsmauer nur eine Stufe einbauen zu lassen. Dann sind zumindest alle Urnengräber mit Rollator erreichbar, auch wenn möglicherweise ein kleiner Umweg in Kauf genommen werden muss.
Josef Schweizer wies außerdem darauf hin, dass sich im Bereich der Urnengräber immer wieder Schmelzwasser sammle. Planer Stephan Fritz wollte dies überprüfen.