Sielenbacherinnen reiten auf Erfolgswelle
TSV-Frauen holen Landkreispokal und Kreisklassen-Titel. Dabei gewinnt das Team 15 Spiele in Folge und bezwingt auch die höherklassige Konkurrenz beim Meistercup. Die jungen Trainer erklären das Erfolgsgeheimnis
Meister, Pokalsieger und seit vergangenem Wochenende auch noch Bezirkssieger beim Meistercup. Die Saison für die Frauen des TSV Sielenbach hätte nicht besser laufen können. Obwohl die Spielzeit eigentlich längst beendet ist, sind die Sielenbacherinnen immer noch auf dem Trainingsplatz unterwegs.
Am heutigen Samstag steht das Landesfinale des Erdinger Meistercups in Kelheim (Niederbayern) an. Dafür hatte sich das Team bei der Vorrunde in Friedberg qualifiziert (wir berichteten). Der Champion der Kreisklasse Nord trifft dort unter anderem auf den Landesligameister Bad Aibling und geht als absoluter Außenseiter in das Turnier. Für Trainer Christoph Bauer kein Problem: „Das ist eine Zugabe, die sich die Mädels verdient haben. Wir fahren ohne Druck dahin.“Zusammen mit Martin Janyga, 22, und Stefan Auggenthaler, 31, gibt der 26-Jährige die Kommandos. Alle drei spielen zudem in der 1. Herrenmannschaft – fünf bis sechs Mal steht das Trio auf dem Fußballplatz, die Hälfte davon mit den Damen. „Es ist zeitintensiv, aber es macht auch sehr viel Spaß. Wir bekommen einiges zurück“, so Bauer.
Das Sielenbacher Erfolgsgeheimnis
Vor drei Jahren übernahm er die Frauenmannschaft: „Ich war damals B-Jugendtrainer und wurde von der Mannschaft gefragt.“Damals war Bauer allein für die Frauen verantwortlich, mittlerweile coacht ein Trainertrio: „Der Kader wurde immer größer, sodass Unterstützung nötig war. Wir haben Anfängerinnen und zwei ehemalige Regionalligaspielerin – da muss man das Training aufteilen.“28 Spielerinnen sind im Kader. Neben der Kreisklassemannschaft gibt es noch ein Kleinfeldteam: „So kann jeder spielen. Kleinfeld darf schon ab 14 Jahren gespielt werden – das hilft uns, die Jugend besser zu integrieren.“Die Jüngsten sind 14 Jahre alt, die älteste 57. Für die jungen Trainer kein Problem: „Die Altersunterschiede spielen keine Rolle. Sowohl zwischen den Spielerinnen als auch gegenüber uns Trainern.“Die meisten sind zwischen 19 und 26 Jahren.
Bereits in der vergangenen Saison schnupperten die Sielenbacherinnen am Aufstieg und wurden am Ende Zweiter. Den Landkreispokal gewannen sie bereits im Vorjahr. Nun haben die TSV-Damen ihr großes Ziel, den Aufstieg in die Kreisliga, erreicht. Der Erfolg sei kein Zufall: „Wir haben die Viererkette mittlerweile verinnerlicht und stehen vor allem in der Defensive sehr gut. Keine ist sich zu schade, nach hinten zu arbeiten“, sagt Bauer. Ganze sechs Gegentore gab es in 16 Ligaspielen. Überhaupt ist die Bilanz erschreckend gut. 15 Siegen steht eine Niederlage gegenüber – nur am ersten Spieltag gab es eine Pleite: „Da waren wir noch nicht eingespielt. Wir haben echt schon lange nicht mehr verloren. In der kommenden Saison werden wir aber wohl nicht alles gewinnen“, sagt Bauer. Mit 73 Toren hat auch die Offensive ihren Anteil am Titel. Joanna Müller wurde zudem mit 35 Treffern Torschützenkönigin.
Ein weiterer Pluspunkt sei der große Kader. Neun Neuzugänge galt es vor der Saison zu integrieren. Allein sieben kamen aus Altomünster dazu – deren Verein hatte sich aufgelöst. Insgesamt kamen im Verlauf der Saison 25 Spielerinnen zum Einsatz: „Ein großer Kader fördert den Konkurrenzkampf. Im Training ziehen alle mit. Alle wollen sich verbessern – dann macht es auch den Trainern sehr viel Spaß“, sagt Martin Janyga, der als Keeper auch die beiden Torhüterinnen coacht.
Nach dem erfolgreichen Jahr wollen die Sielenbacherinnen auch in der Kreisliga vorne mitspielen. Zunächst aber gilt es, beim Meistercup zu bestehen. Janyga gibt die Marschroute für den endgültigen Saisonabschluss vor: „Ganz locker aufspielen und die Favoriten ärgern.“
So wie bei der Vorrunde. Die Gegner am Samstag sind neben Bad Aibling, der SV Veitshöchheim und die SpVgg Thalkirchen. Gegen Letztere bestreiten die Sielenbacherinnen im August ein Testspiel. Doch zuvor haben sich die FußballDamen erst einmal eine Pause verdient, zumindest bis Ende Juli, wenn die Vorbereitung beginnt.