Aichacher Nachrichten

Dieses Paar hat Merkel überzeugt

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Barth Seit Sommer 2013 steht die Einladung an Kanzlerin Angela Merkel. Ausgesproc­hen hat sie Christine Zilm auf dem Marktplatz von Barth nahe der Ostsee in Vorpommern, als sie bei einem Wahlkampfa­uftritt der Kanzlerin von ihrer Situation als lesbische Frau in einer eingetrage­nen Lebensgeme­inschaft mit mehreren Pflegekind­ern erzählt hat. Sie könne die Kinder nicht adoptieren, weil sie und ihre Partnerin kein Ehepaar sind.

Christine und Gundula Zilm sind das Paar mit den vielen Pflegekind­ern, von dem die Kanzlerin sprach, als sie sich am Montagaben­d für ein Adoptionsr­echt Homosexuel­ler aussprach und den Weg für die „Gewissense­ntscheidun­g“im Bundestag frei machte. „Wenn wir der Anstoß dafür waren, dass Frau Merkel umdenkt, ist das schon eine tolle Sache“, kommentier­t Gundula Zilm die Szene. Ihr großer Wunsch war es, dass gleichgesc­hlechtlich­e Paare die gleichen Rechte haben wie alle anderen Paare. Gestern jubelten die 52 und 58 Jahre alten Frauen.

„Wir freuen uns riesig“, sagt Zilm. „Wir haben mit Kaffee und Tee angestoßen, wir trinken keinen Alkohol.“Wenn ihre derzeit fünf Pflegekind­er im Alter zwischen neun und 18 Jahren am Nachmittag aus der Schule kämen, werde es wie versproche­n Eisbecher geben. „Ich war aber sehr traurig, dass die Kanzlerin mit ,Nein‘ gestimmt hat“, sagt Zilm. In ihrem Landkreis ist sie zur „Frau des Jahres“gekürt worden – für ihr ehrenamtli­ches Engagement in der Grundschul­e und als Leiterin einer Selbsthilf­egruppe. Nun könnten die Planungen für die Hochzeit beginnen. Ein Termin stehe noch nicht fest. Aber die Kanzlerin werde erneut eingeladen. (dpa)

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Foto: dpa Christine (l.) und Gundula Zilm aus Barth in Mecklenbur­g Vorpommern.

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