Wettbewerber wollen zum Zug kommen
VON CHRISTIAN LICHTENSTERN
Konkurrenz belebt das Geschäft. Zugegeben, eine manchmal abgegriffene Formel aus dem Wirtschaftsleben. Im Grundsatz stimmt sie aber, solange die Regeln der sozialen Marktwirtschaft eingehalten und keine Wettbewerbsvorteile auf Kosten von Personal, Umwelt oder Nachhaltigkeit erschlichen werden. Die Fahrgäste der Paartalbahn und übrigens auch der Steuerzahler haben jedenfalls seit 2009 vom Wettbewerb auf der Schiene profitiert. Seit die Regiobahn dort mit modernen Triebwagen unterwegs ist, haben sich Komfort, Service und Information deutlich verbessert – da besteht Einigkeit. Das heißt nicht, dass es bei der BRB nie Probleme oder Verspätungen gibt. Und die zusätzlichen Verbindungen durch den Regio-Schienen-Takt sind auch keine freiwilligen Leistungen des französischen Konzerns. Die Regiobahn führt nur aus, was die Bayerische Eisenbahngesellschaft, sprich der Freistaat, bestellt hat. Aber die Regiobahn führt die Bestellung gut aus. Und nach Stand der Dinge mindestens bis Ende 2021.
Mit dem Gewinn der Ausschreibung des zweijährigen Übergangsvertrags sind die weiß-blauen Triebwagen dann insgesamt zwölf Jahre auf der Strecke durch das Wittelsbacher Land unterwegs. Konkurrent Deutsche Bahn kann zwar noch Einspruch gegen die Vergabe in dieser Woche einlegen, aber die eigentliche Schlacht wird voraussichtlich erst beim großen Wettbewerb für die „Augsburger Netze“geschlagen. Die Bahn wird alles daran setzen, ab Ende 2021 für eine Laufzeit von zehn Jahren wieder zum Zug zu kommen. Das Verfahren dafür startet nach derzeitigem Stand noch in diesem Jahr – das wird dann richtig spannend.