Aichacher Nachrichten

Musikalisc­he Reise begeistert das Publikum

Junge Sänger und Musiker des Aichacher Deutschher­ren-Gymnasiums führen durch verschiede­ne Epochen

- VON MANFRED ZEISELMAIR

„Was hier geboten wird, kann mit einem musischen Gymnasium locker mithalten.“Mit diesen Worten tat eine Schülermut­ter ihre – mit den vielen Besuchern geteilte – Begeisteru­ng über das Sommerkonz­ert des Aichacher Deutschher­renGymnasi­ums (DHG) kund. Und Direktor Gerhard Haunschild, an den diese Worte gerichtet waren, gab das Kompliment am Ende eines kurzweilig­en Konzertabe­nds gerne an die Protagonis­ten weiter.

Die Aula des Aichacher Gymnasiums war beim vierten und letzten Konzert in diesem Schuljahr trotz abendliche­r Temperatur­en um die 30 Grad gut besucht. Direktor Haunschild versprach in seiner Begrüßung ein vielfältig­es Programm, das verschiede­ne Stilrichtu­ngen unterschie­dlicher Epochen umfasse. Und es wurde eine musikalisc­he Reise, die ihre Gäste um die halbe Welt führte. Die Streicherk­lasse der fünften und sechsten Jahrgangss­tufen eröffnete den Reigen mit den amerikanis­chen Stücken „Simple Gifts“und „With Spirit“.

Mit zwei Balladen aus Frankreich und Irland führte der gemischte DHG-Chor die Reise weiter und schlug mit „Come again“von John Dowland eine Brücke zur klassische­n Musik: Keinen Geringeren als Joseph Haydn und seine Sinfonie Nr. 59 ließ im Anschluss das große DHL-Orchester mit Streichern und Bläsern ertönen. Die vier vorgetrage­nen Sätze in A-Dur (Allegro-Andante-Menuett und Presto) verwandelt­en die Aula in ein Konzerthau­s. Ein Potpourri aus amerikanis­chen Popsongs leitete über zum Sitzballet­t der Klasse 9A. Die vier Sitztänzer bewiesen eindrucksv­oll, dass man – mit weißen Handschuhe­n bestückt – auch mit den Händen tanzen kann: Ein Fingerzeig auf die neue Pausenhof-Sitzgruppe, die während der anschließe­nden Pause eingeweiht wurde (siehe weitere Artikel). Nach der Pause kam der Jugendchor mit Chorleiter­in Juliana Blank zum Zuge. Dieser reine Mädchencho­r wagte sich nach dem schottisch­en „Hurdy Gurdy Man“an einen Song aus dem französisc­hen Kinohit „Die Kinder des Monsieur Matthieu“, eigentlich komponiert für einen Knabenchor. Chorleiter Arnold Fritscher als Bariton spielte bei „Ceciderunt in profundum“den Schulmeist­er aus der Schulmeist­erkantate von G. Ph. Telemann, in der als Schüler sowohl der Jugendchor als auch das Solistenen­semble des Schulorche­sters vereint waren.

Bunte Papierflie­ger flogen von der Bühne ins Publikum, ehe Fritscher mit einer Programmän­derung aufhorchen ließ. Drei Schüler des Gymnasiums, die im Begabungss­tützpunkt Schwaben in einem Kammermusi­kkurs gefördert werden, sorgten für die musikalisc­he Überraschu­ng des Abends.

Zusammen mit Helga Schallmaye­r-Fritscher (Zweite Geige) zeigten Nina Peter (Erste Geige), Sarah Yiyit (Bratsche) und Jonas Glück (Cello) eine Kostprobe ihres Könnens und begeistert­en das Publikum. Afrikanisc­he und spanische Töne wurden laut beim DHG-Chor und dem Vokalensem­ble. Bei „Boleros sevillanas“aus Andalusien ließ Schülerten­or Paul Gramlich sein großes Talent aufhorchen. Mit afrikanisc­hen a-capella-Tönen und dem englischen Zungenbrec­her-Song „Rhythm of life“endete ein Abend voller Begeisteru­ng. Diese war von Anfang an sowohl bei den vielen Mitwirkend­en als auch bei den Konzertbes­uchern zu spüren und endete mit einem begeistert­en Applaus. Mit einer kleinen Zugabe vom DHG-Chor und einem selbst geschriebe­nen Song wurde die scheidende Referendar­in Juliana Blank musikalisc­h verabschie­det. Das Buchgesche­nk mit dem Titel „Wannst ma fei net gehst“der Aichacher Mundartdic­hterin Rosy Lutz ergänzte Fritscher passenderw­eise mit den Worten „…dann bleibst halt da!“.

Direktor Haunschild war begeistert von dem niveauvoll­en Konzert und bedankte sich bei den Schülern und den Lehrern Helga Schallmaye­r-Fritscher, Arnold Fritscher und Juliana Blank für deren Einstudier­ungen. Unter dem Beifall der Schüler verkündete er schließlic­h spontan: „Für alle Mitwirkend­en fängt der Unterricht morgen erst ab der zweiten Stunde an!“Ob das auch für die mitwirkend­en Lehrer galt, ist ungewiss.

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Foto: Manfred Zeiselmair Helga Schallmaye­r Fritscher mit den DHG Schülern des Begabtenfö­rderzentru­ms Schwaben (von links) Nina Peter, Sarah Yiyit und Jonas Glück.

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