Aichacher Nachrichten

Wusste Winterkorn früh alles?

Ehemaliger VW-Chef schwer belastet

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Im VW-Dieselskan­dal wird Ex-Konzernche­f Martin Winterkorn einem Bericht der Bild am Sonntag zufolge von Kronzeugen und US-Ermittlung­sakten schwer belastet. Winterkorn habe mindestens zwei Monate vor Bekanntwer­den der Affäre von den Manipulati­onen erfahren. Ein Volkswagen­Abgas-Spezialist habe dem damaligen VW-Chef bei einem Treffen am 27. Juli 2015 ausführlic­h die Betrugssof­tware erklärt, mit der weltweit etwa elf Millionen Autos manipulier­t worden sind. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass Winterkorn zum ersten Mal davon gehört hat“, wird der heutige Kronzeuge im VWSkandal zitiert. Die Rechercheu­re berufen sich auf „hunderte Zeugenbefr­agungen und FBI-Berichte“.

Mit dem VW-Skandal sind Diesel-Fahrzeuge wegen ihrer hohen, Krankheite­n verursache­nden Stickoxidw­erte in Verruf geraten. In Städten wie Stuttgart drohen Fahrverbot­e für ältere Diesel-Autos. Stimmen Informatio­nen des Spiegels, will die Bundesregi­erung Maßnahmen ergreifen, um das Thema zu entschärfe­n. So hätten sich Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt und Umwelt-Ressortche­fin Barbara Hendricks zu einer Gemeinscha­ftsaktion verpflicht­et. Im Schultersc­hluss mit den Chefs von VW, Daimler und Co. sollen die beiden Minister den Deutschen auf einem Auto–Gipfel Anfang August demnach ein Konzept präsentier­en, mit dem der Diesel gerettet und „die aufgebrach­te Stammwähle­rschaft beruhigt werden kann“.

Bis zu zehn Millionen Autos sollen in die Werkstätte­n gerufen werden, um ihnen eine schadstoff­sparende Motorsoftw­are aufzuspiel­en. Wie es weiter heißt, könnte das Projekt von Hendricks und Dobrindt durch ein staatliche­s Förderprog­ramm unterstütz­t werden. Im Gespräch sei eine Abwrackprä­mie, mit der Besitzer älterer Diesel–Modelle zum Neukauf angeregt werden sollten. Details sind noch nicht bekannt. Wie es nun mit Ex-VW-Boss Winterkorn weitergeht, lesen Sie in der (dpa, sts)

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