Aichacher Nachrichten

So schützen Sie sich im Urlaub vor Keimen

Ernährung Unser Verdauungs­system ist manche Bakterien nicht gewöhnt. Mit ein paar Tricks kann man sich aber wappnen

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Pack die Badehose ein... und ab geht’s meist mit Kind und Kegel Richtung Süden. Gutes Essen, Sonne, Strand... mehr will der Urlauber nicht. Nicht selten wird der Ferienspaß jedoch durch Keime getrübt, die den Magen-DarmTrakt heimsuchen. Der Grund ist eine unzureiche­nde Lebensmitt­elhygiene. Oft fehlen saubere sanitäre Anlagen und das Personal ist in Hygiene-Dingen nicht geschult. Das ist die Chance für Darmbakter­ien, auf Lebensmitt­el und Getränke überzugehe­n. Nun lässt sich die Aufnahme von ungewohnte­n Keimen nicht gänzlich vermeiden, aber übertriebe­ne Angst ist nicht angebracht. Mit ein paar Vorsichtsm­aßnahmen lassen sich die Keime vermeiden:

Getränke, besonders Wasser und Säfte sollte man im Urlaub nur aus original verschloss­enen Flaschen trinken.

Keine Getränke mit Eiswürfeln nehmen. Das kalte Eis konservier­t die Keime perfekt.

Leitungswa­sser ist nicht selbstvers­tändlich Trinkwasse­r. Sternehote­ls sind da nicht ausgenomme­n. Wenn das Wasser nicht ausdrückli­ch zum Trinken empfohlen ist, sollten sogar die Zähne mit Mineralwas­ser oder abgepackte­m Trinkwasse­r geputzt werden.

Frisch gepresste Säfte sind eher riskant. Wer sie trinkt, sollte auf die Sauberkeit von Früchten, Fruchtpres­se und die Hände des Verkäufers achten.

Obst und Gemüse besser schälen. Eine Faustregel für tropische und subtopisch­e Länder heißt: „Peel it, cook it or forget it“. Das meint: „Schäl’ es, koch es oder vergiss es.“

Möglichst keine Rohkostsal­ate essen.

Salate mit Mayonnaise, cremige Süßspeisen, Tiramisu oder Softeis sollte man wegen der Salmonelle­n- gefahr meiden. Diese kann man durch trockene Kuchen, abgepackte­s Speiseeis und Kartoffels­alat durch gekochte Kartoffeln ersetzen.

Je länger ein Buffet in der Wärme angeboten wird, desto rasanter vermehren sich Keime – optimal wäre eine Kühlung empfindlic­her Speisen.

Muscheln sind heikel, weil sie mit Hepatitis A Viren infiziert sein können. Sie sollten nur in wirklich guten Restaurant­s und grundsätzl­ich nur durchgegar­t und aus offenen Schalen gegessen werden. Muschelfle­isch aus geschlosse­nen Schalen kann verdorben sein.

Unproblema­tisch ist gekochtes oder gebratenes Gemüse, durchgebra­tenes Fleisch und Fisch. Achten Sie darauf, dass das Fleisch am Knochen nicht rosa ist. Auch hier besteht Salmonelle­ngefahr. Und die Gefahr von sogenannnt­en Krankenhau­s-Keimen ist hoch.

Eier sollten niemals flüssig sein, sondern gestockt. Das gilt für ein Frühstücks­ei, aber auch für Rühroder Spiegeleie­r.

Ein Irrglaube ist, dass scharfe Gewürze Krankheits­erreger bekämpfen könnten. Mit etwas Glück kurbeln sie aber die Magensäure­produktion und die Fettverdau­ung an.

Der Schnaps nach dem Essen killt die Bakterien nicht effektiv. Ein Schluck Hochprozen­tiges wie Ouzo vor dem Essen kann möglicherw­eise die Produktion der Magensäure anregen und so dem Überfall durch Bakterien entgegenwi­rken.

Heidrun Schubert arbeitet seit über 30 Jahren als Fachberate­rin für Ernäh rung bei der Verbrau cherzentra­le Bayern.

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Foto: dpa Wer im Urlaub nicht aufpasst bekommt leicht Bauchschme­rzen.
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