Mundart macht schlau!
Hast du das Gedicht heute unten auf der Titelseite gelesen? Bianca Wölfle, 15 Jahre, aus Oy-Mittelberg im Allgäu hat es auf Schwäbisch geschrieben. Sie spricht sozusagen zwei Sprachen: Hochdeutsch und Mundart. Mit Mundart werden besondere Formen einer Sprache bezeichnet, die in bestimmten Gegenden auftauchen. Schwäbisch ist zum Beispiel Mundart. Altbayerisch auch. Beides kommt im Capitoland vor.
Wie gut sie Mundart sprechen können, das haben 24 Kinder und Jugendliche beim RobertNaegele-Wettbewerb gezeigt. Dazu hatten Capito und der Verein „Literaturschloss Edelstetten“aufgerufen, um junge Autoren zu belohnen, die ihre Texte in Mundart schreiben. Und die Nachwuchsautoren schrieben toll! Die Jury hatte es nicht leicht, drei Gewinner auszuwählen. Eigentlich hätten nämlich alle Texte gewinnen müssen. Also vergab die Jury noch drei Sonderpreise.
Am Freitagabend war die Preisverleihung auf Schloss Edelstetten bei Krumbach. Die Autoren wurden erst zum Essen eingeladen, dann bekamen alle Urkunden überreicht – die sechs Gewinner bekamen ihre Auszeichnung zusätzlich auf einer echten Zeitungsdruckplatte. Danach lasen sie ihre Gewinnertexte vor vor allen Festaktgästen vor. Ihnen hörte auch Schlossherrin Ursula Fürstin Esterházy zu. Sie war von den Texten begeistert.
Übrigens lohnt sich das Mundartsprechen nicht nur wegen des Robert-Naegele-Preises. „Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die Mundart sprechen, besser im Aufsatzschreiben sind“, sagt Professor Klaus Wolf. Der Sprachexperte von der Uni Augsburg und Vorsitzende des Vereins „Literaturschloss Edelstetten“erklärt: Wer zwei Sprachen spricht, der trainiert nämlich sein Gehirn. Oder anders ausgedrückt: Mundart macht schlau. (lea)