Gute Töne für den guten Zweck
Die Sopranistin Diana Damrau ist auf den großen Bühnen der Welt daheim. Am Sonntag sang sie mit ihrem Mann Nicolas Testé in ihrer bayerisch-schwäbischen Heimat. Warum auch Ex-Präsident Horst Köhler und seine Frau da waren
Sie ist seit Jahren auf den großen Opernbühnen dieser Welt zu Hause. Doch auch in ihrer bayerischschwäbischen Heimat tritt die StarSopranistin Diana Damrau noch immer gerne auf. Sie stand am Sonntagabend mit sichtbarer Freude auf der Bühne der Augsburger Kongresshalle. Der gemeinsame Benefiz-Auftritt mit ihrem Ehemann Nicolas Testé war schon seit Jahren angedacht. Doch immer wieder kam etwas dazwischen – zuletzt auch noch die Schließung des Großen Hauses des Theaters. Doch nun klappte es endlich. Und das Publikum im Kongress am Park war vom ersten Ton an verzückt.
Die aus Günzburg stammende Diana Damrau und ihr Mann, der französische Bassbariton Nicolas Testé, verzichteten an diesem Abend auf ihre Gagen. Ebenso Dirigent Pavel Baleff, der an diesem Abend die Augsburger Philharmoniker und den Opern- und Extrachor des Theaters Augsburg dirigierte. Der Erlös des Benefizkonzerts geht an die Stiftung von ExBundespräsident Horst Köhler und seiner Frau Eva Luise. Die Stiftung fördert die Forschung im Bereich von seltenen Krankheiten. Es geht dabei um Erkrankungen, von denen weltweit teils nicht mal 100 aktuelle Fälle bekannt sind. Das frühere Präsidenten-Paar saß am Sonntagabend im Publikum, ebenso der ehemalige Finanzminister Theo Waigel mit Ehefrau Irene Epple-Waigel.
Die scheidende Theater-Intendantin Juliane Votteler bedankte sich vor dem Konzert bei Peter Pompe, der vor über fünf Jahren die Idee zu diesem Konzert gehabt habe. Sie sprach von einem „wunderbaren Abend“.
Die Karten für das Konzert waren gefragt. Die Kongresshalle war mit rund 1100 Zuschauern ausverkauft. Der Kartenverkauf war ähnlich abgelaufen, wie man es von Konzerten großer Rock- und Popstars kennt. Nur drei Stunden nach Beginn des Verkaufs waren alle Tickets vergriffen gewesen. Eva Luise Köhler attestierte deshalb allen im Saal ein „hohes Organisationstalent“, weil sie es geschafft hatten, rechtzeitig die Karten zu kaufen. Und sie lobte die Zuschauer auch für ihren „guten Musikgeschmack“. Das Publikum dankte der Sängerin den Auftritt in der Heimat. Es begleitete eine fröhlich lächelnde Diana Damrau schon in die Pause mit tosendem Applaus.
In der Pause versteigerte Intendantin Juliane Votteler fünf Kleider, die die Sopranistin Diana Damrau bei ihren Auftritten getragen hat – eines hatte sie sogar kurz zuvor noch auf der Kongresshallen-Bühne an. Insgesamt 3000 Euro kamen so zusammen. Diese Summe geht an die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung.