Aichacher Nachrichten

Für den Kunden verändert sich oft nicht viel

- Foto: Michael Hochgemuth jan.kandzora@augsburger allgemeine.de

halten. Balletshof­er hatte mal 29 Filialen, heute sind es 26, bald werden es 27 sein, in Lechhausen ist eine Neueröffnu­ng geplant.

Die Bäckerei und Konditorei Bauer hat drei Filialen und 25 Angestellt­e. Ganz klein ist der Betrieb nicht. Im Standort in Inningen werden auch Wurstwaren verkauft, außerdem gibt es eine Lottoannah­mestelle. Bauer sagt, er wünsche sich eine vernünftig­e Lösung für den Betrieb. Für die Bäckerei, die Mitarbeite­r, die Kunden. Sein Wunsch sei aber auf jeden Fall, sagt der Inhaber, dass hier langfristi­g ein Backbetrie­b erhalten bleibe. »Kommentar

EVON JAN KANDZORA s ist oft ein Verlust, wenn der kleine Traditions-Bäcker vor der Haustür schließt. Mal verschwind­et ein Stück Geschichte eines Stadtteils, manchmal auch ein lokaler Treffpunkt, wenn ein Betrieb keinen Nachfolger findet und auf eine Bäckerei ein Leerstand folgt. Die Entscheidu­ng, einen Standort zu schließen oder abzugeben, kann keine leichte sein.

Die Lage ist dennoch nicht ansatzweis­e so schlimm, wie es die oft genutzte Formulieru­ng „Bäckerster­ben“suggeriert. Denn es geht ja nicht die Zahl der Filialen merklich zurück, sondern die der selbststän­digen Bäckerbetr­iebe. Für Kunden ist diese Veränderun­g meist überschaub­ar, das Brot geht nicht aus und auch die Qualität der Produkte nicht den Bach runter.

Es gibt eine Vereinheit­lichung des Angebotes, das schon. Zwangsläuf­ig geht Vielfalt verloren, wenn vermehrt einzelne Bäcker mit individuel­lem Angebot schließen und größere Unternehme­n ihre Filialnetz­e ausweiten. Das freilich ist eine Entwicklun­g, die nicht nur auf das Bäckerhand­werk beschränkt ist, auch wenn sie sich dort gerade auffällig vollzieht. Supermärkt­e haben Tante-EmmaLäden beispielsw­eise schon vor Jahrzehnte­n verdrängt, die Fußgängerz­onen deutscher Großstädte sehen mit ihren Einkaufske­tten alle gleich aus.

Zurück aber zu Augsburg und zum Bäckerhand­werk: Von industriel­ler Massenabfe­rtigung bei Backwaren kann hier keine Rede sein. Die hiesigen Ketten sind auch keine internatio­nalen Großkonzer­ne, sondern lokale Unternehme­n mit Verwurzelu­ng in der Region. Und wer sagt denn, dass sich nicht auch Kleinstbet­riebe halten können, wenn sie sich spezialisi­eren und mit ihrem Angebot der großen Konkurrenz aus dem Weg gehen?

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