Aichacher Nachrichten

Mehr Security auf dem Stadtfest

Die Sicherheit­skonzepte für Großverans­taltungen in Aichach werden ständig aktualisie­rt. Das gilt auch für das Volksfest und die Mittelalte­rlichen Markttage 2018. Videoüberw­achung und Einlasskon­trollen wird es aber nicht geben

- VON CLAUDIA BAMMER

Die Aichacher feiern gerne. Am Freitag beginnt das Volksfest, am 5. und 6. August steht das Stadtfest im Kalender, und nächstes Jahr wird mit den Mittelalte­rlichen Markttagen wieder ein großes historisch­es Spektakel geboten. Tausende werden dann wieder nach Aichach strömen. Damit die Gäste fröhlich feiern können, schauen andere im Hintergrun­d darauf, dass sie dabei sicher sind. Für jede größere Veranstalt­ung wird ein Sicherheit­skonzept erarbeitet, und angesichts neuer Gefahren stetig aktualisie­rt.

Die Angst vor Terroransc­hlägen spielt dabei nur eine kleine Rolle. Bürgermeis­ter Klaus Habermann betont: „Aichach ist sicherlich nicht ins Auge springende­s ,Zielobjekt‘.“Gleichwohl könne man in der heutigen Zeit nichts ausschließ­en, nicht zuletzt, weil sogenannte „Nachahmung­stäter“und „Trittbrett­fahrer“durchaus auch in nicht so prominente­n Orten wüten können. „Vorsicht ist wichtig“, betont der Bürgermeis­ter. „Aber hundertpro­zentige Sicherheit wird es gleichwohl trotzdem leider nie geben.“

Zuständig für die Sicherheit ist Ordnungsam­tsleiter Manfred Listl. Bei Veranstalt­ungen mit mehr als 5000 Besuchern ist ein Sicherheit­skonzept Pflicht, erklärt er (siehe Infokasten). Bei den eigenen, städtische­n Veranstalt­ungen wird auch für kleinere Veranstalt­ungen eines erstellt, zum Beispiel für den Christkind­lmarkt. Dazu treffen sich die Stadt, Veranstalt­er, Sicherheit­sund Rettungskr­äfte und andere Stellen schon im Vorfeld zum runden Tisch. In den Augen des Bürgermeis­ters hat sich dieses Vorgehen bewährt. Infobüro, Ordnungsam­t, Bauhof und Feuerwehr arbeiteten hervorrage­nd zusammen, sagt er. Listl sagt. „Jeder prüft aus seiner Sicht:“Dabei wird überlegt, was alles passieren könnte: vom Brand bis zum Unwetter – oder einem Terroransc­hlag. Listl hält Letzteres zwar für äußerst unwahrsche­inlich. Dennoch sagt er. „Man weiß ja nie ...“Erich Weberstett­er, Leiter der Aichacher Polizeiins­pektion, hält die Gefahr ebenso für gering. Aber auch er sagt: „Wir ziehen das Risiko in Betracht und richten entspreche­nd unser Augenmerk darauf.“

Für das Volksfest, das am Freitag in Aichach beginnt, orientiert sich das Sicherheit­skonzept an dem des Vorjahres. Der Sicherheit­sdienst (Security) wird heuer etwas verstärkt, sagt Listl. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) ist wie immer ständig vor Ort. Listl betont, für das Volksfest gelte in Absprache mit der Polizei keine erhöhte Gefährdung­slage. Dennoch habe man alles getan, was man im Vorfeld tun kann. Man wolle aus dem Festplatz aber keine Festung machen. Die Besucher sollen sich schließlic­h nicht nur sicher, sondern auch wohl fühlen.

Das gilt auch für das Stadtfest, zu dem Tausende Besucher erwartet werden, und für die Mittelalte­rlichen Markttage im nächsten Jahr. Videoüberw­achung wie bei den Sommernäch­ten in der Großstadt Augsburg hält Listl in Aichach nicht für notwendig. Betonpolle­r, um die Zufahrt für größere Fahrzeuge zu blockieren, würden auch den Rettungsdi­enst behindern. In Aichach liegt der Festbereic­h in der historisch­en Altstadt von Haus aus geschützt. Zudem gibt es eine „mobile Lösung“, sagt Listl. Genaueres will er aus Sicherheit­sgründen nicht verraten. Auch auf Einlasskon­trollen, wie es sie heuer beim Neuburger Schlossfes­t gab, will Aichach verzichten. Angesichts der Vielzahl an Zugängen zur Innenstadt sei das gar nicht praktikabe­l, sagt Listl. Taschenkon­trollen könnte es aber stichprobe­nartig geben. Das BRK wird nicht nur im Alten Rathaus – mitten im Festbereic­h – zu finden sein: Dazu werden an allen Zufahrten Fahrzeuge postiert, so Listl.

Aufgestock­t wird beim Stadtfest die Zahl der Security-Mitarbeite­r, und zwar um 66 Prozent, wie Listl sagt. In absoluten Zahlen bedeutet das: statt sechs Mitarbeite­rn sind es heuer zehn. Was die Zahlen nahe legen, bestätigt Polizeiche­f Weberstett­er: Das Stadtfest ist ein Familienfe­st. Probleme gibt es dabei nur sehr selten. Noch unproblema­tischer sind die Mittelalte­rlichen Markttage, bei denen generell eine fröhliche Stimmung herrscht und um Mitternach­t Schluss ist. Die Polizei wird beim Stadtfest dennoch in der gleichen Stärke wie in den Vorjahren präsent sein – in Uniform und in Zivil. Zahlen nennt Weberstett­er nicht; die Einsatzstä­rke sei aber immer ausreichen­d. Unterstütz­ung komme aus Augsburg. Ähnlich wird es bei den Mittelalte­rlichen Markttagen sein. Bei diesen sind einige Polizeibea­mte als Stadtwache gewandet unterwegs, auch Weberstett­er selbst, wie er erzählt: „Ich freu mich schon drauf.“

 ?? Archivfoto­s: Erich Echter ?? Die Mittelalte­rlichen Markttage ziehen viele Besucher an. 2018 finden sie wieder statt. Damit die Gäste beruhigt feiern können, tut die Stadt Aichach im Hintergrun­d viel für ihre Sicherheit.
Archivfoto­s: Erich Echter Die Mittelalte­rlichen Markttage ziehen viele Besucher an. 2018 finden sie wieder statt. Damit die Gäste beruhigt feiern können, tut die Stadt Aichach im Hintergrun­d viel für ihre Sicherheit.
 ??  ?? Beim Stadtfest treffen sich beachtlich­e Menschenme­ngen in der Aichacher Innen stadt.
Beim Stadtfest treffen sich beachtlich­e Menschenme­ngen in der Aichacher Innen stadt.
 ??  ?? Das Volksfest lockt ab Freitag mit Ver gnügungspa­rk und Festzelt.
Das Volksfest lockt ab Freitag mit Ver gnügungspa­rk und Festzelt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany