So singen schon die Kleinsten gerne mit
Kindergarten-Personal übt, wie Lieder und Bewegungen weitergegeben werden
Sie sangen „Schoko, Erdbeer und Vanill“und bewegten sich dazu mit Händen und Füßen, so gut es im Stuhlkreis eben möglich war. Für zehn Erzieherinnen aus den Kindergärten unserer Umgebung drehte sich alles ums Singen, Tanzen und Musizieren im Veranstaltungssaal des Gasthofes Wagner in Untergriesbach.
Ziel der Veranstaltung war es, dass Kinderpfleger und Erzieher lernen sollen, mit den Kindern ohne Scheu zu singen und zu tanzen. Unterstützt wurde die Fortbildung vom Wittelsbacher-Land-Verein und Dachau Agil in Zusammenarbeit mit dem Heimatpflege-Verband, dem Bezirk Schwaben und unserem Landkreis. Das Projekt heißt „Volksmusik im Wittelsbacher und Dachauer Land“.
Martin Rabl ist der zuständige Koordinator. Er traf sich mit der Referentin des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege, Evi Heigl, und den zehn Teilnehmerinnen aus verschiedenen Kindergärten. Auch Sigi Bradl, der bekannte Volksmusikberater des Landkreises, nahm an der Veranstaltung teil. Es ist die erste Fortbildung, die sich ausschließlich an Kindergartenpersonal in Aichach wendet. Letztes Jahr gab es eine Fortbildung speziell für Lehrer.
Mit Heigl sangen die Erzieherund Kinderpflegerinnen regionale Lieder und machten einfache Bewegungsspiele. Sie sollten neue Lieder erlernen und diese ihren Kindergartenkindern weitergeben. Am Anfang der Veranstaltung stellte sich jeder vor. Danach wurden Lieder wie „Die Kaiserin Josefine“, „Schoko, Erdbeer und Vanill“oder „Lieber Anton“gesungen und schrittweise eingeübt. Auch sollten sich die Teilnehmerinnen dazu bewegen. Heigl erklärte: „Kinder wollen nie still sitzen.“Deswegen solle das Kiga-Personal die passenden Bewegungen einüben und diese dann auch im Kindergarten mit den Kindern umsetzten.
Die Teilnehmerinnen waren begeistert und machten bereitwillig mit. Nina Schmidt vom Aichacher Kindergarten Holzgarten sagte: „Meine Kollegin Gabi Schmidt hat mir die Fortbildung empfohlen.“Sie sei wirklich gelungen und die Tipps würde man gut umsetzten können.
Ein großes Thema war auch der bayerische Dialekt. Die Betreuerinnen berichteten, dass fast gar keine Kindergartenkinder bayerisch verstehen würden, da der Dialekt von den Eltern meist nicht weitergegeben wird. So gibt es, zum Beispiel im Kindergarten Abenteuerland in Obergriesbach, ein spezielles Programm, das den Dialekt fördert. Natürlich nehmen die Kinder nur dann daran teil, wenn die Eltern zustimmen.
Das Projekt „Volksmusik im Wittelsbacher und Dachauer Land“wurde zunächst von der EU unterstützt. Seit letztem Jahr wird das Projekt nur noch von den Landkreisen Aichach-Friedberg und Dachau finanziert, da die Laufzeit der Finanzierung der EU abgelaufen war.
Auch im Herbst findet wieder eine Fortbildung statt. Dieses Mal richtet sie sich speziell an Kirchenchöre.
Weitere Informationen im Internet unter www.volksmusikpro jekt.de oder unter www.volksmusik schwaben.de