Historische Chance für diesen Kreis
EVON CHRISTIAN LICHTENSTERN nde gut, alles gut für den Landkreis? Nein, Bilanz wird erst nach der Landesausstellung 2020 gezogen. Aber mit der Vergabe ist der alles entscheidende Grundstein gelegt und darum war gestern ein sehr guter Tag für Aichach-Friedberg. Nach der ersten Enttäuschung, dass sich das reizvolle ursprüngliche Ausstellungskonzept nicht realisieren lässt, weil die historischen Schauorte nicht oder nur bedingt zur Verfügung stehen, krempelten die Beteiligten die Ärmel hoch und fanden ein anderes attraktives Thema. Insbesondere Aichach könnte davon sogar noch mehr profitieren. Schnell hat sich wieder Begeisterung und Vorfreude auf die Schau im Herzen der zwei Städte breit gemacht. Bei den Verantwortlichen und ganz bestimmt auch bei der Bevölkerung, wenn der Termin schnell (schneller als sich die Organisatoren das vermutlich wünschen) näher rückt.
Die Landesausstellungen, die Jahr für Jahr an wechselnden Orten im Freistaat stattfinden, sind kulturelle Großereignisse, die eine übers rein Wirtschaftliche hinausgehende Bedeutung haben. Sie wecken neues Bewusstsein für unsere Geschichte. Nicht nur bei den –– hoffentlich vielen – Besuchern, sondern auch bei den hier lebenden Menschen. So eine Schau ruft historische Zusammenhänge in Erinnerung und es macht schlicht und einfach Freude, sie zu besuchen.
Gleichzeitig ist diese Veranstaltung auch eine große Chance für den Bindestrich-Landkreis. Vor zwei Jahrzehnten entstand die Idee fürs „Wittelsbacher Land“. Heute ist das mehr als nur eine Marke, es ist ein Name für AichachFriedberg. Im Frühjahr 2020 stehen Kommunalwahlen an. Da könnten die Bürger befragt werden oder auch entscheiden, ob sie ihren Kreis künftig „Wittelsbacher Land“nennen wollen: Landesausstellung 2020 „Wittelsbacher – Städtegründer“im Wittelsbacher Land. Gibt’s irgendwann noch mal einen besseren historischen Zeitpunkt?