Der Bücherbus steht noch länger still
Ein Gutachten bestätigt, dass die Türen nicht betriebssicher sind. Eine Hoffnung hat sich zerschlagen
Der Bücherbus, den die Stadt 2016 für eine halbe Million Euro angeschafft hat, wird so schnell nicht wieder fahren. Wie gestern im Bildungsausschuss bekannt wurde, bestätigte ein Gutachten die Beobachtungen, dass die automatischen Türen nicht betriebssicher sind.
Für die Stadt ist der bereits über zwei Monate lange Stillstand des neuen, modernen Gefährts höchst unerfreulich. Vor allem, weil eine Lösung so schnell nicht in Sicht ist und die Türen schon fünf Mal nachgebessert wurden. Allerdings ohne Erfolg. Die Situation scheint verfahren. Der Bus ist eine Sonderkonstruktion. Der Unterbau stammt von der Firma Volvo, zugleich Vertragspartner der Stadt Augsburg. Den Aufbau, also auch die offenkundig defekten Türen, hat jedoch das Subunternehmen Kiitokori angefertigt. Die finnische Firma aber vertrete die Meinung, dass die Türen nicht mangelhaft seien, berichtete Bildungsreferent Hermann Köhler im Ausschuss. Mit dieser „Verweigerungshaltung“, so Köhler, sei auch Volvo konfrontiert. Dem Vertragspartner habe man das Gutachten nun zugeleitet, zusammen mit einem Mahnschreiben mit einer längeren Fristsetzung bis Ende September. Es ist also weiterhin nicht absehbar, wann der Bücherbus wieder Schulen und Stadtteile anfahren kann.
Bezahlt hingegen ist er nahezu komplett. „Bis auf 10000 Euro ist alles beglichen“, sagte Manfred Lutzenberger, Leiter der Stadtbücherei. Köhler will Alternativen prüfen, bis das Gefährt wieder einsatzbereit ist. Welche Möglichkeiten das sind, gab er nicht preis. Er wollte keine Hoffnungen wecken, die sich vielleicht zerschlagen. Wie neulich, als überprüft wurde, ob man den alten Bücherbus vorübergehend reaktivieren könnte. Das Ergebnis war ernüchternd. Der Bus ist technisch so verbraucht, dass er beim TÜV keine Zulassung bekäme. Ersatzteile gibt es nicht mehr.