Aichacher Nachrichten

Open Air im Affinger Schlosshof

Aindlinger Marktorche­ster präsentier­t sich mit völlig neuem Repertoire

- VON ALBERTINE GANSHORN

Bei wunderbar sommerlich­en Temperatur­en erlebten etwa 200 Besucher am Sonntag einen unterhalts­amen musikalisc­hen Abend mit dem Aindlinger Marktorche­ster – dieses Mal im Affinger Schlosspar­k. Ingrid Wiest, zuständig für die Belange der jungen Mitglieder des Aindlinger Musikverei­ns, freute sich, dass es im Lauf der Jahre gelungen sei, eine musikalisc­he Freundscha­ft zwischen Affing und Aindling aufzubauen. Die jungen Aindlinger waren schon in der Affinger Grundschul­e und in der Kirche in Mühlhausen aufgetrete­n.

Hörte man bisher eher klassische Blasmusik oder klassische Stücke, überrasche­n die Instrument­alisten am Sonntag mit neuem Repertoire. Rock, Swing und Filmmusik lassen die Besucher aufhorchen. Temperamen­tvoll leitet der neue Dirigent Leonardo Dianori mit klar erkennbare­n Handzeiche­n seine Musiker an. So fällt es ihnen leicht, mit exaktem Tempo die interessan­t ausgewählt­en Musikstück­e darzubiete­n. Beim „Rock Opening“klatscht sich das Publikum in Stimmung. Begeistert horchen alle auf, als das Hauptthema aus dem Film „Indiana Jones“erklingt. Schwungvol­l, exakt, und in gutem Einklang wird „Raiders March“vorgetrage­n. Die Klänge von „Skyfall“erinnern an den gleichnami­gen James-BondFilm. Auch ein mit Leichtigke­it, aber musikalisc­h exakt vorgetrage­nes Potpourri mit bekannten Melodien aus „Star Wars“ist zu hören.

Während sich die „Großen“etwas erholen können, wagen sich die jüngsten Musikanten des Vororchest­ers auf die Bühne. Noch etwas zaghaft, manchmal mit unsicheren Tönen, präsentier­en die Schüler im Alter zwischen acht und zehn Jahren „Starters Hymn“. „Jus’plain Blues“gelingt dank der guten Führung ihrer Dirigentin Mandy Winter rhythmisch perfekt und mitreißend. Beim „Power Rock“gibt es für die beeindruck­ten Zuhörer kein Halten mehr. Im Schlosshof wird im Takt geklatscht und gestampft.

In der Pause versorgen Helfer die Besucher mit Wurstsemme­ln, Cup Cakes und Getränken. Frisch gestärkt wagen sich die Orchesterm­itglieder an „Memory“. Angelika Milster machte dieses von Sir Andrew Lloyd Wepper vertonte Katzengedi­cht mit ihrem Engagement im Musical „Cats“weltberühm­t.

Viele Väter erinnern sich noch an den Boxkampf mit Muhammed Ali in Los Angeles 1975 und den daraus resultiere­nden Film „Rocky“mit Sylvester Stallone. Das Hauptthema „Gonna Fly Now“wird bei dem Konzert in Affing musikalisc­h temperamen­tvoll interpreti­ert.

Ingrid Wiest und Dirigent Leonardo Dianori moderieren abwechseln­d und bringen den Zuhörern so die Geschichte der Musikstück­e näher. Der junge Italiener studierte in Florenz Trompete. Er kam 2014 nach Deutschlan­d und überspielt charmant und humorvoll so manche Sprachbarr­iere. Die Schüler der Bläserklas­sen der Affiger Grundschul­e haben mit ihrem Musiklehre­r genauso viel Spaß und Erfolg wie die Mitglieder des Marktorche­sters. Sowohl das Vororchest­er unter Leitung der Flötenlehr­erin Mandy Winter als auch das Marktorche­ster scheinen keine Nachwuchss­orgen zu haben. Viele Helfer und Gönner ermögliche­n zahlreiche Auftritte und die Förderung der Jugend. Ingrid Wiest bedankt sich besonders bei dem Affinger Baron und Schlossbes­itzer Marian Freiherr von Gravenreut­h für die Erlaubnis, den Schlosshof zu nutzen, aber auch bei Affings Bürgermeis­ter Markus Winklhofer und den Hausmeiste­rn, die für die Bestuhlung sorgten. Ein unterhalts­amer Abend klingt aus mit der Gewissheit, die Musiker des Marktorche­sters schon am nächsten Sonntag beim Aindlinger Marktfest wieder hören zu können.

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Paulina Wiedemann, mit acht Jahren die jüngste Musikantin des Abends, spielt seit einem Jahr Saxofon.

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