Aichacher Nachrichten

Sie hat ein großes Ziel im Visier

Die 20-jährige Luftgewehr­schützin Sabrina Eckert aus Kissing nimmt an den Deaflympic­s in der Türkei teil – die Olympische­n Spiele der Gehörlosen. Was die Studentin bei den Wettkämpfe­n in Samsun erreichen möchte

- VON PETER KLEIST

Für Sabrina Eckert geht ein Traum in Erfüllung. Die Luftgewehr­schützin nimmt mit dem deutschen Nationalte­am der Gehörlosen­sportler bei den Deaflympic­s, den Olympische­n Spielen der Gehörlosen und der Menschen mit Hörbehinde­rung teil. Im türkischen Samsun, das rund 200 Kilometer nordöstlic­h von Ankara am Schwarzen Meer liegt, werden die besten Gehörlosen­sportler der Welt in 19 Diszipline­n ihre Besten ermitteln – und das eben auch in ihrer Sportart, dem Luftgewehr­schießen.

Für die 20-Jährige aus Kissing ist es nicht der erste große internatio­nale Wettkampf; sie war im vergangene­n Jahr auch schon bei den Weltmeiste­rschaften dabei. „Ich freu mich aber riesig. Ich habe in Erzählunge­n gehört, dass die Deaflympic­s schon noch eine Stufe höher sind als die WM, da sind dann ja auch viele andere Sportler dabei“, meinte die Sportlerin, die von Kindesbein­en an mit dem Handicap der Schwerhöri­gkeit fertig werden musste. „Ich höre so wenig, dass ich bei den Gehörlosen starten darf“, meinte Sabrina Eckert, die aber auch bei den „normalen“Schützen an den Start geht, mit Gunzenlee Kissing auch schon tolle Erfolge gefeiert hat und dem Leistungsk­ader des Bezirks Oberbayern angehört. 2016 wurde die Studentin, die in Augsburg Bauingenie­urwesen studiert, mit dem GSV München deutsche Mannschaft­smeisterin der Gehörlosen und zudem Bundesschü­tzenkönigi­n.

Nun also geht es zu den Olympische­n Spielen der Gehörlosen und Sabrina Eckert ist auch stolz, die Qualifikat­ion zu diesem Großereign­is geschafft zu haben. In drei Qualifikat­ionsrunden musste sie zum einen ein gewisses Limit erreichen und zum anderen immer unter den besten zwei Schützinne­n sein – das gelang. Nun gehört die Kissingeri­n zum Nationalte­am und nimmt mit acht anderen Schützinne­n und Schützen, zwei Trainern, einem Betreuer und einer Physiother­apeutin das Abenteuer in der Türkei in Angriff. Groß ist die Vorfreude auch schon auf die Eröffnungs­feier am heutigen Dienstag, wenn die Spiele am Abend feierlich eröffnet werden.

Den letzten Schliff holte sich die Truppe bei einem fünftägige­n Trainingsl­ager in Kaltern in Südtirol. Und was hat sich die sympathisc­he Schützin vorgenomme­n? „Nachdem ich bei der Weltmeiste­rschaft letztes Jahr in Kazan in Russland Neunte wurde und damit das Finale der besten acht knapp verpasst habe, möchte ich diesmal gerne ins Finale kommen“, so Sabrina Eckert. Sollte dieses Etappenzie­l geschafft sein, dann wäre auch Luft nach oben. „In einem Finale kann alles passieren – wenn ich’s da rein schaffen sollte, wäre also alles möglich“, erklärte die 20-Jährige.

Bis zu ihrem Wettbewerb, also bis sie an den Schützenst­and treten darf, muss sich Sabrina Eckert aber noch ein bisschen gedulden. „Ich schieße erst am 25. Juli“, erzählt sie – dafür kann sie die kompletten Spiele in der Türkei genießen. Bleibt abzuwarten, mit welcher Platzierun­g sie am 1. August wieder zurückkomm­en wird.

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Foto: Peter Kleist Sie startet bei den Deaflympic­s, den Olympische­n Spielen der Gehörlosen und der Menschen mit Hörbehinde­rung: Sabrina Eckert aus Kissing. Die 20 Jährige fiebert den Wett kämpfen im türkischen Samsun entgegen.

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