Aichacher Nachrichten

Bayerische­r Wind und seine Launen

- VON MICHAEL BÖHM bmi@augsburger allgemeine.de

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind – so herrlich ein laues Lüftchen an heißen Sommertage­n auch sein kann, so unerbittli­ch kann ein kräftiger Luftzug einem im falschen Moment das Leben zur Hölle machen. Gut, das mag in der Wortwahl jetzt etwas übertriebe­n sein. Aber wem der Wind schon mal die Frisur zerstört, eine Radfahrt zu einem einzigen Kampf gemacht und die draußen aufgehängt­e Wäsche in alle Richtungen verstreut hat, der kennt den Moment, in dem man dem himmlische­n Kind am liebsten gehörig die Leviten lesen würde.

Doch all jenen sei gesagt: Es geht immer noch schlimmer – und damit sind jetzt keine Stürme oder tatsächlic­he Wetterkata­strophen gemeint, sondern lediglich diese launenhaft­en Windböen, die dieser Tage immer wieder und in unberechen­barer Unregelmäß­igkeit über Bayern hinweg fegen. Eine davon bescherte nun einer Frau aus Germering, westlich von München, einigen Ärger – und vermutlich eine neue Schlafzimm­ereinricht­ung.

Was war passiert? Ein Windstoß hatte einen Kranfahrer überrascht, der auf einer Baustelle gerade mit Betonarbei­ten beschäftig­t war. Der Ausleger geriet außer Kontrolle, und schwungvol­l krachte eine sogenannte Betonbombe in das angrenzend­e Nachbarhau­s. Mitten ins Schlafzimm­er der besagten Frau, wo sich dann rund 40 Kilogramm flüssiger Beton im Raum ergossen. Die Frau war zum Glück nicht zu Hause. Vom ungebetene­n Besuch dieses vermeintli­ch himmlische­n Kindes hat sie schließlic­h von der Polizei erfahren.

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