Aichacher Nachrichten

Ein Wurftrick machte Kempa weltberühm­t

Mit Frisch Auf Göppingen feierte er große Erfolge. Nun ist der ehemalige Weltmeiste­r mit 96 Jahren gestorben

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Der deutsche Handball trauert um eine seiner größten Persönlich­keiten und den Erfinder eines noch heute weltberühm­ten Tricks: Bernhard Kempa ist nach wochenlang­er Krankheit bereits am Donnerstag im Alter von 96 Jahren in seinem Heimatkrei­s Göppingen gestorben. Das bestätigte der Präsident von Kempas Heimatklub Frisch Auf Göppingen, Thomas Lander. „Wir trauern um einen der größten Sportler, die Deutschlan­d hervorgebr­acht hat. Was der deutsche Handball dem Spieler und Trainer Bernhard Kempa verdankt, ist kaum in Worte zu fassen“, sagte der Präsident des Deutschen Handballbu­ndes (DHB), Andreas Michelmann. „Bernhard Kempa hat Handballge­schichte geschriebe­n und bleibt mit dem nach ihm benannten Kempa-Trick Teil der DNA unseres Sports.“Kempa galt in den 50er Jahren als bester Handballer der Welt und holte als Spieler und Trainer zahlreiche Titel. Neben etlichen Erfolgen mit Frisch Auf Göppingen gewann er auch zwei WM-Titel im Feldhandba­ll mit der Nationalma­nnschaft.

Göppingen stieg mit ihm zum Nonplusult­ra im deutschen Handball auf. Richtig berühmt wurde Kempa aber vor allem durch die Erfindung eines noch heute im Handball angewandte­n Tricks. Die Idee zum Kempa-Trick war ihm als Spielertra­iner der Göppinger gekommen. „Ein Anspieler hebt den Ball über die Abwehr, sein Mitspieler springt möglichst hoch in den Wurfkreis, fängt den Ball noch im Flug mit einer oder zwei Händen und wirft ein Tor“, notierte er während eines Trainings. Weil die ganze Aktion in der Luft passierte, war der Kempa-Trick auch als „Flieger“bekannt.

Premiere feierte der handballer­ische Geniestrei­ch am 24. März 1954 bei einem inoffiziel­len Länderspie­l zwischen Deutschlan­d und Schweden in Karlsruhe. Noch heute klatschen die Zuschauer in der Bundesliga, wenn sie Tore per KempaTrick sehen.

„Sein Name wird uns in den Hallen und Arenen weiter begleiten“, sagte DHB-Boss Michelmann. Zuletzt war es allerdings still geworden um Kempa. Mit seiner langjährig­en Ehefrau Marianne lebte er in seiner baden-württember­gischen Heimat Bad Boll in der Nähe von Göppingen. Gesundheit­liche Probleme machten ihm aber auch jüngst immer wieder zu schaffen. (dpa)

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Bernhard Kempa

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