Ein filmisches Plädoyer für eine ökologische Landwirtschaft
Bund Naturschutz zeigt den Film „Code of Survival“. Diskussion mit Filmemacher Bertram Verhaag im Aichacher Kino
Ein außergewöhnlicher Film ist am Sonntag, 23. Juli, ab 10.30 Uhr im Aichacher CineplexKino zu sehen: Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz zeigt zusammen mit der Bioland-Regionalgruppe Augsburg Ost und der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) „Code of Survival“(Der Überlebenscode) – ein Film von Bertram Verhaag mit dem Untertitel „Die Geschichte vom Ende der Gentechnik“.
Das Totalherbizid RoundUp mit seinem Hauptwirkstoff Glyphosat soll auf den Riesenfeldern in Südamerika die Monokulturen „sauber halten“, damit die europäische Landwirtschaft billig Soja zur Fleischproduktion verfüttern kann. Doch nun wehrt sich die Natur mit äußerst schnellem Wachstum von Unkräutern. „Sie wachsen in einer Nacht vier Zentimeter und sind nach wenigen Tagen resistent gegen Glyphosat“, erzählt ein Bauer. Schnell sind ganze Landstriche überwuchert und an Ernte ist nicht mehr zu denken. Die Pflanzen haben ihren eigenen „Code of Survival“entwickelt.
Doch Bertram Verhaag verleiht seinem Filmtitel noch einen ganz anderen Sinn. Er zeigt, wie die Teeplantage Ambootia im Himalaja dank nachhaltiger ökologischer Landwirtschaft Darjeeling Tee produziert und gleichzeitig Berghänge vor dem Abrutschen bewahrt. Verhaag klinkt sich in das Wüstenprojekt Sekem ein, mit dem der alternative Nobelpreisträger Ibrahim Abouleish seit 40 Jahren rein biologisch erfolgreich ein Stück Wüste in fruchtbare Äcker verwandelt – ebenfalls ohne Chemie oder Düngersalze.
Auch hierzulande kann gesunde, biologische Landwirtschaft erstaunlich viel an Lebensmitteln produzieren. Durch seine Pionierarbeit erwirtschaftet Franz Aunkofer inzwischen denselben Ertrag wie im konventionellen Anbau. Sicher ein weiterer „Code of Survival“. Aunkofer sieht seine Arbeit pragmatisch: „Nur der Bauer sollte an der Landwirtschaft verdienen und nicht die Chemiegiganten.“
„Code of Survival“zeigt die Auswirkungen konventioneller Landwirtschaft wie Verarmung der Land- und Bauernschaft, Verminderung der Biodiversität und Verseuchung des Trinkwassers und weist zugleich auf den Ausweg zum Weiter-, zum Überleben: die heilende Kraft der ökologischen Landwirtschaft.
Filmemacher Bertram Verhaag wird bei der Vorführung seines Films am Sonntag, 23. Juli, in Aichach dabei sein und an der anschließenden Diskussion teilnehmen. „Unsere Ernährung kann und muss zum Wohle aller giftfrei erzeugt werden“, fordert Verhaag, der seit 30 Jahren für seine eigene Produktionsfirma DENKmal-Film Dokumentarfilme produziert.
Er weiß aufgrund seiner Tätigkeit: „Im 21. Jahrhundert haben unsere Bauern das Wissen, um ohne chemische Belastungen produzieren zu können.“
Verhaag hat auf seinen Filmreisen um den Globus die Felder in Südamerika mit eigenen Augen gesehen. Seine Erkenntnis: „Wir als Verbraucher haben die Pflicht, den Generationenvertrag einzuhalten und unseren Kindern eine Welt zu hinterlassen, von der sie sich auch ernähren können. Es ist fünf vor zwölf, sich zu wehren, um eine intakte Umwelt zu erhalten.“(mgw)