Wird im Allgäu alles besser?
Nach Fehlstart mit zwei Niederlagen steht Aindling heute Nachmittag bei der SpVgg Kaufbeuren schon unter Erfolgsdruck
Die Null muss stehen! Wenn ein Fußballtrainer diese Forderung formuliert, dann meint er damit: Seine Mannschaft soll nur ja keinen Treffer kassieren. Beim TSV Aindling spricht man derzeit in einem anderen Sinn von der Null, von der auf dem Punktekonto. Die soll nun am Ende der ersten englischen Woche verschwinden. Gelegenheit dazu besteht am heutigen Samstag ab 14 Uhr bei der SpVgg Kaufbeuren. In 180 Minuten haben die Aindlinger Landesligakicker noch kein Feldtor erzielt, lediglich Johannes Raber traf – per Strafstoß. Und wie ist es aktuell um die Defensive bestellt? Ebenfalls nicht gerade zum Besten, wie man an sechs Gegentoren in zwei Auftritten ablesen kann. Mit anderen Worten: Die Probleme ziehen sich durchs ganze Team.
24 Stunden nach dem 0:1 gegen Mering wurde am Donnerstag trainiert am Schüsselhauser Kreuz. „Wir haben nicht allzu viel gemacht“, sagt Trainer Roland Bahl. „Es gilt, Frische zu tanken. Es ist eine Kopfsache, wenn du zweimal als Verlierer vom Platz gegangen bist.“Dann blickt er noch mal zurück auf diese Heimniederlage: „Das ist ein Spiel, das man nicht verlieren darf. Wir haben vier, fünf Möglichkeiten gehabt.“Im Moment freilich ist das Team nicht in der Lage, daraus Kapital zu schlagen – egal welcher TSV-Spieler gerade am Ball ist.
Die Gäste werden sich im Allgäu in veränderter Besetzung präsentieren. Michael Hildmann gilt noch als unsicherer Kantonist, dem Abwehrrecken machen Rückenprobleme zu schaffen. Drei Fußballer stehen vor ihrer Landesligapremiere in dieser Runde: Julian Mayr und Lukas Wiedholz, von denen Bahl sagt, mit ihnen habe man früher schon Spiele gewonnen, sowie Simon Fischer, der aus dem Urlaub zurück ist. Dieses Trio soll körperliche Frische in die Aktionen der Aindlinger bringen. Dass die Lechrainer früher oder später wieder in die Erfolgsspur einbiegen, steht außer Frage. Das Potenzial dazu haben sie jedenfalls, sonst wären die Pokalsiege über Gundelfingen und Nördlingen nicht möglich gewesen.
„Ich hoffe, dass der Knoten platzt“, so der Coach: „Wir müssen uns auf jeden Fall gegen die dritte Niederlage stemmen.“Zumindest einen Teilerfolg will er in Kaufbeuren sehen, „damit die Unzufriedenheit nicht zu groß wird“. Nach Niederlage fällt es keinem Trainer leicht, den Fans auf die Schnelle akzeptable Erklärungen zu liefern. Bahl gibt zu bedenken: „Vielleicht ist auch die Erwartungshaltung ein bisschen groß geworden.“
Der heutige Gegner ist ordentlich aus den Startlöchern gekommen. Einem 2:0-Heimsieg über Olching folgte ein torloses Remis in Stätzling. Bahl spricht bei Kaufbeuren von einem robusten, zweikampfstarken Team, das sich personell noch mal verstärkt habe.